Düsseldorf – Deutsche Banken bleiben auf dem Heimatmarkt hinter ausländischen Instituten und Spezialbanken zurück – sie erwirtschaften weniger Eigenkapitalrendite und verlieren Marktanteile. Das hat die Beratungsfirma McKinsey & Company in einer aktuellen Studie herausgefunden.
Dabei sind deutsche Geldhäuser momentan so erfolgreich wie lange nicht. 2022 konnten sie dank der Zinswende ihre Zinserträge um 15 Prozent gegenüber 2021 ausbauen. Mit Erträgen von 138 Milliarden Euro war das vergangene Jahr das erfolgreichste der letzten 10 Jahre, so McKinsey.
Allerdings: 4 Prozent Eigenkapitalrendite im Schnitt ist zwar viel besser als in vorigen Jahren – aber Institute aus dem Ausland sowie Spezialisten waren mit einer mittleren Rendite von 10,4 Prozent deutlich profitabler. Die Spezialanbieter umfassen etwa Direkt-, Konsumkredit- oder Autobanken.
Probleme hausgemacht – Banken müssen investieren
Außerdem schwinden die Marktanteile der deutschen Geldhäuser – Spezialisten und Auslandsinstitute haben ihre Quote zwischen 2010 und 2013 um 10 auf 40 Prozent erhöht. Im ertragsstarken Asset Management oder bei Firmenkrediten liegt ihre Marktpräsenz teils schon höher.
Die Probleme sind vielfach hochausgemacht, sagt McKinsey-Bankenexperte Max Flötotto. „Der hiesige Bankensektor müsse den momentanen finanziellen Spielraum nutzen, um in die Belastbarkeit und die Zukunftsfähigkeit der Geschäftsmodelle sowie innovative Strategien zu investieren.
Gefahr eines Einbruchs der Rendite ist real
Der Fachmann warnt: Mit dem Rückenwind aus der Zinswende sei es bald vorbei, die aktuellen Margen werden nicht zu halten sein. Denn erstens steigen die Zinsen für Privatkunden, zweitens haben die Banken höhere Refinanzierungsausgaben und auch die Kreditnachfrage ist gesunken.
Einbruch der Eigenkapitalrendite auf 0,5 Prozent im Jahr 2030 – das ist laut McKinsey das Worst-Case-Szenario für die deutschen Banken. Es könnte eintreten, wenn Deutschland dauerhaft unter Inflation und Rezession leidet. Die Schwäche der deutschen Ökonomie stellt das größte Risiko dar.
Was die deutschen Banken jetzt tun müssen
„In der aktuellen Marktphase nach der Zinswende stellen die Nachfragezurückhaltung in Segmenten wie Bau- oder Unternehmensfinanzierung, die Verteuerung des Fundings und steigende Risiken die Banken vor Herausforderungen“, macht McKinsey-Experte Eckart Windhagen klar.
Doch wie werden deutsche Banken profitabler? Windhagen rät, die eigene Bilanz zu flexibilisieren und agil zu steuern. Digitalisierung könnte zudem ein Erfolgsrezept sein. Sie bringe Effizienzgewinne und senke die Kosten. Die erfolgreichsten Banken investieren deutlich mehr in neue Technologien.
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