Kiel (pte017/17.10.2022/11:30) – Die neue Freihandelszone in Afrika eröffnet für den Handel innerhalb des Kontinents und auch für europäische und insbesondere deutsche Firmen neue Chancen. Die EU bekommt damit die Chance, ihren relativen Bedeutungsverlust im Afrikahandel im Vergleich zu China zu reduzieren. Zu dem Schluss kommen Ökonomen des Kiel Instituts für Weltwirtschaft (IfW Kiel) in seiner neuen Studie „Effects of the AfCFTA for German and European Companies“.
AfCFTA als Meilenstein
Die im Mai 2019 gestartete „African Continental Free Trade Area“ (AfCFTA) ist den Studienautoren nach in vielerlei Hinsicht ein historischer Meilenstein in Richtung Handelsfreiheit und mehr Prosperität auf dem afrikanischen Kontinent. Dass dabei Zölle innerhalb Afrikas wegfallen, sei weniger bedeutend. Wichtiger sei der angestrebte Abbau anderer Handelshürden. Die EU und hiesige Firmen könnten ihr Know-how einbringen, um Handelshürden effizient und zum Vorteil aller zu beseitigen, heißt es.
Die EU hat laut den Experten für die Ex- und Importe Afrikas in den vergangenen Jahren deutlich an Bedeutung verloren, während Asien gewonnen hat. Die Zahlen belegen das. Zwischen 2000 und 2020 fiel der Anteil der EU an den Exporten Afrikas von knapp 50 auf 35 Prozent. Der Anteil Asiens wuchs in der gleichen Zeit um fast 20 Prozentpunkte auf rund 30 Prozent. Was die Importe betrifft, überholte Asien die EU bereits 2013 als Hauptimportregion des afrikanischen Kontinents.
EU-Exporte derzeit gering
Für die EU selbst bleibt Afrika mit nur zwei Prozent ihrer Exporte ein kleiner Handelspartner. Deutschland ist innerhalb der EU der zweitgrößte Exporteur und drittgrößte Importeur mit Blick auf AfCFTA-Länder und hat eine Sonderstellung hinsichtlich der Produkte: Vor allem Maschinen, Elektrogeräte, Fahrzeuge und Transportausrüstung werden ex- und importiert. Das liegt insbesondere am deutschen Engagement in Südafrika, so die Kieler Studienautoren.
Auch der innerafrikanische Handel gewann an Bedeutung: 2020 blieben rund 25 Prozent der Exporte afrikanischer Länder innerhalb des Kontinents, verglichen mit 12 Prozent im Jahr 2000. Doch trotz dieses Wachstums ist der innerafrikanische Handel weit schwächer ausgeprägt als in stärker integrierten Wirtschaftsräumen wie der EU.
Quelle: www.pressetext.com
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