Peking – Die Teuerung in China ist im Oktober zurückgegangen: Um nur 2,1 Prozent stieg der chinesische Index für Verbraucherpreise im Oktober 2022 im Vorjahresvergleich. Für den August hatte das Nationale Amt für Statistik (NBS) in China noch einen Anstieg von 2,8 Prozent gemeldet.
Der Rückgang des Preisanstiegs fällt damit stärker aus, als von Experten prognostiziert. Im Vergleich zum Vormonat sank der Verbraucherpreisindex um 0,2 Prozentpunkte. Der NBS-Statistiker Dong Lijuan führt nach Angaben der Nachrichtenagentur Xinhua die stabile Entwicklung auf die gesunkene Nachfrage nach dem Nationalfeiertag und ein hohes Vergleichsniveau zurück.
Prognose für Deutschland: 10,4 Prozent
Zum Vergleich: In Deutschland wird die Inflationsrate im Oktober nach vorläufigen Daten des statistischen Bundesamtes voraussichtlich 10,4 Prozent betragen. Damit steigt der Verbraucherpreisindex (VPI) gegenüber September 2022 der Prognose nach um 0,4 Prozent.
Die Entwicklung in China ist derzeit ein Gegenpol zur hohen Inflation in vielen Ländern weltweit. Das zeigt diese Übersicht der jährlichen Inflationsraten ausgewählter Länder vom 4. November:
Chinas Erzeugerpreise fallen
Eine Trendwende gibt es bei den chinesischen Erzeugerpreisen: Diese sind im Oktober erstmals seit zwei Jahren gesunken. Im Vergleich zu Oktober 2021 fiel der Chinas Producer Price Index (PPI) um1,3 Prozent – im September 2022 war er im Jahresvergleich noch um 0,9 Prozent angestiegen.
Deutschland hingegen leidet unter einem massiven Anstieg der Erzeugerpreise: Laut Statistischem Bundesamt lagen die Erzeugerpreise gewerblicher Produkte im September 2022 um 45,8 Prozent höher als im gleichen Monat 2021. Im August 2022 war die Spanne zum Vorjahr ebenso hoch.
Im vergangenen Jahr waren die Erzeugerpreise auch in China stark angestiegen, nun gibt es erstmals wieder einen Rückgang. Dass der PPI in China nun fällt, könnte auch den Preisdruck in Europa und den USA senken, so Volkswirte der Dekabank laut Medienberichten.
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