Wiesbaden – Deutscher Inflationsrekord im September: 10,9 Prozent Teuerung im Vorjahresvergleich haben die Statistiker am Donnerstag für September 2022 bestätigt.
Den neuen Höchstwert für den Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) hatte das Statistische Bundesamt vor zwei Wochen geschätzt, Korrekturen sind selten. Der HVPI ist wichtig für die Eurozone, die Politik der Europäischen Zentralbank richtet sich danach.
Zweistellig ist die Inflationsrate auch nach der zweiten Kennziffer, dem nationalen Verbraucherpreisindex (VPI). Hier liegt die Septemberschätzung bei 10 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Der höchste monatliche Wert seit Ende 1951.
Der Jahresrekord von 1951
Mit dem September-Sprung ist es wahrscheinlich, dass 2022 auch die bisherige „Jahresbestmarke“ fällt: Auf dem Gebiet der Bundesrepublik war bislang das Jahr 1951 mit 7,6 Prozent Spitzenreiter. Mit Platz zwei folgt 1973, da waren es 7,1 Prozent.
Der Anstieg des Harmonisierten Verbraucherpreisindex gegenüber August 2022 beträgt 2,2 Prozent – ein stolzes Plus. Für den Vormonat hatten die Statistiker eine HVPI-Rate von 8,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat ermittelt.
Den HVPI nutzt die Europäische Zentralbank für ihre Geldpolitik. Im Unterschied zum nationalen Verbraucherpreisindex (VPI) berücksichtigt der HVPI beispielsweise nicht in gleichem Maß die Wohnkosten. Daher haben andere Güter beim Harmonisierten Verbraucherpreisindex größeren Einfluss.
Extreme Preissteigerung in Osteuropa
Rekordinflation herrscht in der gesamten Euro-Zone: In den 19 Euroländern hat sie im August 2022 die Marke von neun Prozent übersprungen. Nach Schätzungen der Statistikbehörde Eurostat wird sie im September wohl auf den Rekordwert von 10 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat steigen.
Gerade Osteuropa ist extrem betroffen: Für den August 2022 meldeten die Slowakei 13,4 Prozent und Lettland gar 21, 4 Prozent Teuerung im Vergleich zum August 2021. Für Frankreich sah es im August mit 6,6 Prozent hingegen ein wenig besser als in Deutschland (8,8 Prozent) aus.
Persönliche Inflationsrate berechnen
Die Preise steigen derzeit auch weltweit. Der Economic Experts Survey beziffert die globale Inflationsrate für 2022 auf durchschnittlich 7,7 Prozent. Über 100 Länder berücksichtigt die Umfrage des ifo-Instituts und des Instituts für Schweizer Wirtschaftspolitik.
Auskunft über die persönliche Inflationsrate gibt der Inflationsrechner des Statistischen Bundesamts. Hier können Verbraucher ihre Konsumausgaben für einzelne Güterbereiche ihrem tatsächlichen Verhalten entsprechend anpassen.
Aktualisiert am 13. Oktober, 9:30 Uhr
Festgeld-Vergleich
Geben Sie die Laufzeit vor, ftd.de findet die besten Zinsen
Tagesgeld-Vergleich
Mit dem Einlagensicherungscheck sind Sie auf der sicheren Seite
Depot-Vergleich
Ohne den Vergleich von ftd.de sollten Sie kein Depot eröffnen
Geschäftskonten-Vergleich
Geschäftskonten müssen kein Geld kosten – sparen Sie mit ftd.de
Ratenkredit-Rechner
Ratenkredite wechseln häufig den Zins – sparen Sie bares Geld
Kreditkarten-Vergleich
Finden Sie schnell und einfach die günstigste Kreditkarte