Wiesbaden – Wer kann das noch zahlen? Das Statistische Bundesamt meldet heute zwar einen Rückgang der Inflationsrate – aber mit 10 Prozent Preisauftrieb im Vergleich zum Vorjahr ist das immer noch Rekordniveau. So zeigt der aktuelle Inflations-Tracker der Marktforscher von YouGov: Rund ein Drittel der Europäer kann nur knapp lebensnotwendige Kosten begleichen.
Kein Wunder: Nach heute veröffentlichten Daten des Tarifarchivs des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung hatten die Menschen in Deutschland 2022 real 4,7 Prozent weniger Monatsgehalt auf dem Konto. Einem durchschnittlichen Plus bei den Tariflöhnen von 2,7 Prozent stehen 7,8 Prozent erwartete Inflation für 2022 gegenüber.
Historisch einzigartiger Reallohnverlust
Der Leiter des Tarifarchivs Thorsten Schulten spricht von einem „in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland bislang einzigartiger Reallohnverlust“. Die enorme Inflation bedeute völlig neue Herausforderungen für die Tarifpolitik.
Erstmals ist nun der Preisauftrieb nach dem Maximum von 10,4 Prozent im Oktober wieder rückläufig – nachdem es seit September 2021 (minus 0,2 Prozent) nur eine Richtung gab: aufwärts. Um 0,5 Prozent sind die Preise von Oktober auf November 2022 Von Oktober runter gegangen.
Weiterer Anstieg der Lebensmittelpreise
Die Teuerung beschränkt sich allerdings längst nicht mehr auf die Energie, so der Präsident des Statistischen Bundesamtes Georg Thiel. „Besonders spürbar für die privaten Haushalte sind die weiter steigenden Preise für Nahrungsmittel.“
Im Vergleich zum November 2021 melden die Bundesstatistiker unter anderem folgende Preissprünge: Heizöl plus 55 Prozent, Erdgas plus 112,2 Prozent, Kraftstoffe plus 14,6 Prozent, Strom plus 27,1 Prozent, Nahrungsmittel plus 21 Prozent.
Menschen erwarten weitere Einschnitte
So reicht bei vielen Menschen für Lebensmittel das Geld nicht mehr, wie der YouGov-Inflations-Tracker verdeutlicht. 23 Prozent der deutschen Befragten geben an, dass sie in den vergangenen drei Monaten „meistens“ oder „immer“ Schwierigkeiten beim Einkauf von Lebensmitteln gehabt haben. In Ländern wie Schweden (15 Prozent) oder Spanien (14 Prozent) berichten dies weniger Menschen.
Ihre Ausgaben gekürzt haben der Umfrage nach 59 Prozent der Befragten aus Deutschland – im Schnitt der 7 beteiligten europäischen Länder sind es 62 Prozent. Dass künftig (weitere) Kürzungen bei den Lebenshaltungskosten anstehen, damit rechnen etwa zwei Drittel der Deutschen.
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