Wiesbaden – Jojo-Effekt bei der Inflation in Deutschland: Das Statistische Bundesamt meldet für den Monat Januar nach vorläufiger Schätzung einen Anstieg der Teuerungsrate von 8,6 auf 8,7 Prozent. Die Verbraucherpreise gingen im Vergleich zum Vormonat Dezember um 1 Prozent nach oben.
Ökonomen hatten sogar mit einem stärkeren Plus gerechnet. Von Reuters befragte Banken prognostizierten laut spiegel.de im Mittel 9,2 Prozent für den ersten Monat des Jahres 2023. Ungewöhnlich: Das Statistische Bundesamt wollte bereits vergangene Woche die erste Schätzung der Januar-Inflation publik machen – und musste sie wegen eines „technischen Problems in der Datenaufbereitung“ verschieben.
Effekte durch Energieentlastung und Statistikumstellung
Als Grund für den abermaligen Anstieg der Inflation wird neben dem Sondereffekt durch die staatliche Übernahme der Gas- und Stromabschläge im Dezember auch eine Änderung der Verbraucherstatistik genannt: Das Statistische Bundesamt hat turnusmäßig auf ein neues Basisjahr (von 2015 auf 2020) umgestellt.
Die Inflation war seit November 2022 auf dem Rückzug. Für Dezember 2022 meldete das Statistische Bundesamt 8,6 Prozent Teuerung im Vorjahresvergleich, nach 10 Prozent im November und dem Rekord von 10,4 Prozent im Oktober. Zuvor war die Inflationsrate seit September 2021 gestiegen.
Kaufkraftverluste durch Rekord-Teuerung
Die Explosion der Preise für Energie und Nahrungsmittel – das hat die Inflation 2022 angeheizt. 34,7 Prozent höher lagen die Energiekosten 2022 im Vergleich zum Vorjahr, das Plus bei Lebensmitteln betrug 13,4 Prozent. Eine Inflation von 7,9 Prozent im Jahr 2022 nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamts – das ist die höchste Jahresrate seit Gründung der Bundesrepublik.
Herbe Wohlstandverluste sind die Folge des Rekordanstiegs der Verbraucherpreise. Um 4,1 Prozent schrumpften die Reallöhne im Schnitt 2022, hat das Statistische Bundesamt berechnet. Trotz mehr Geld auf dem Konto – die Nominallöhne stiegen um 3,4 Prozent – geht die Kaufkraft deutlich zurück.
Rückzug der Inflation im Euroraum
Im Euroraum ist die Teuerungsrate im Januar 2023 zurückgegangen. 8,5 Prozent meldete Eurostat als vorläufigen Wert – nach 9,2 Prozent im Vormonat. Allerdings stagnierte die wichtige Kernrate ohne Energie, Nahrungsmittel, Alkohol und Tabak gegenüber Dezember bei 5,2 Prozent.
Übrigens: Mit dem „Persönlichen Inflationsrechner“ des Statistischen Bundesamts können Sie Ihre individuelle Inflationsrate berechnen und mit den amtlichen Ergebnissen vergleichen.
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Aktualisiert nach Bekanntgabe der Inflationszahlen am 9. Februar 2023 um 9.10 Uhr (MEZ)
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