München – Handel, Bau oder Industrie: Wie viele Unternehmen wollen die Preise erhöhen – und wie viele planen eine Preissenkung? Das Münchner ifo Institut fragt jeden Monat bei der deutschen Wirtschaft nach. Ergebnis ist die „ifo Preiserwartung“ – ein Trend-Barometer für die Inflation. Im Mai ging der Index von 21,5 auf 19 Punkte zurück – der Preisauftrieb flaut also langsam ab.
Vom Rekordhoch 61,8 im April 2022 hat sich der Frühindikator mittlerweile Schritt für Schritt runtergearbeitet. Wenn die Kennzahl im Plus ist, überwiegt die Zahl der Preiserhöher unter den deutschen Firmen. Ein Minuswert würde heißen, dass die Preissenker in der Mehrzahl sind. Zum Vergleich: 2019 lag das Barometer meist bei plus 15 bis 20, die Jahresinflation betrug 1,4 Prozent.
Sorgenkind bleiben die Lebensmittel
Das positive Trendbild im Mai trüben teils die Preispläne der einzelnen Branchen. Sorgenkind bleibt der „Einzelhandel mit Nahrungs- und Genussmitteln“. Neben der Energie hatten die Verbraucher dort mit den extremsten Preisausschlägen zu kämpfen. Ein Rückgang von 69,7 auf 63,2 Punkte bedeutet: Keine Entwarnung an Supermarktkasse. In anderen Bereichen sieht es freundlicher aus:
Gastronomie: Rückläufige Erwartung einer Preiserhöhung von 36,4 auf 34,1 Punkte
Reisebüros: Auch hier überwiegen die Preissteigerungen klar, trotz eines Rückgangs der Kennziffer von 48,6 auf 46,5.
Handel insgesamt: Die Preiserwartungen der Betriebe sinken von 26,4 auf moderate 18,6 Punkte.
Industrie: Hier sind die Preiserhöher nur noch wenig stärker, der Index geht von 12,1 auf 7,7 Punkte zurück.
Bau: Hier stehen auf Anbieterseite sogar mehrheitlich Preissenkungen an, die Indexzahl ist von 3,9 auf minus 6,9 zurück gegangen.
Preissenkungen der Industrie kommen verzögert an
Mehrheitlich die Preise senken wollen die Verantwortlichen etwa auch im Fahrradhandel (plus 31,2 auf minus 21,8) und in diversen Industriebranchen wie Chemie, Glas, Papier, Kunststoffe oder Textilien. Bis diese Preissenkungen im herstellenden Gewerbe bei den Verbrauchern ankommen, werde aber noch einige Zeit vergehen, sagt ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser.
Nur ganz langsam sinken werde die Inflationsrate für Verbraucher in Deutschland, prognostiziert der Experte. Grund dafür seien die weiter hohen Preiserwartungen und ein nur schleppender Rückgang insbesondere im Lebensmittelbereich und bei den Dienstleistungen.
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