Geldpolitik

Erzeugerpreise USA: aktuelle Inflationszahlen für Oktober und Fed-Zinspolitik 2023

Teuerung im B2B-Bereich auf dem Rückzug / Producer Price Index (PPI) steigt mit Jahresrate von nur 1,3 Prozent / Auch Kerninflation auf Herstellerebene sinkt

Industrielle Herstellung von Zement (Foto: Freepik, usertrmk) - Erzeugerpreise USA: aktuelle Inflationszahlen für Oktober und Fed-Zinspolitik 2023

Industrielle Herstellung von Zement (Foto: Freepik, usertrmk)

Washington – Die US-Verbraucherinflation ist deutlich gesunken – und auch auf Ebene der Hersteller schwächt sich der Preisauftrieb spürbar ab. Für Oktober meldet die US-Behörde für Arbeitsstatistik eine Teuerung von nur 1,3 Prozent bei den Erzeugerpreisen – nach 2,2 Prozent im September.

Marktbeobachter hatten lediglich mit einem Rückgang auf 2 Prozent gerechnet. Der monatliche Rückgang im Oktober ist der stärkste der seit August 2020. Rückläufig ist auch die Kerninflation ohne Lebensmittel, Energie und Handel – dabei hatten die Experten mit Stagnation gerechnet.

Bei 2,9 Prozent liegt die Kernrate nun im 12-Monats-Vergleich, 3 Prozent waren es im September. Die Kerninflation bildet genauer als die Gesamtrate den Preisauftrieb an der wirtschaftlichen Basis ab.

Sinkende Energiepreise – insbesondere von Benzin – sind ein Hauptgrund für den Rückzug der Gesamtinflation auf Produzentenebene. Preistreibend wirkten sich gestiegene Preise für Dienstleistungen aus.

Gesamtinflation bei 3,2 Prozent – Eurozone steht besser da

Eine sinkende Erzeugerpreisinflation wirkt oft zeitverzögert auch auf die Verbraucherpreise. Gestern meldete die US-Behörde für Arbeitsstatistik einen Rückgang der Teuerung auf Verbraucherebene im Oktober um 0,5 auf 3,2 Prozent im Jahresvergleich. Die Kernrate sank leicht um 0,1 auf 4 Prozent.

Bei der Inflationsbekämpfung hatten die USA lange die Nase vorn. Aber im Oktober ist der Euroraum vorbeigezogen, mit einer Jahresrate von 2,9 Prozent. Nur etwas schlechter steht Japan da (3 Prozent). Auch in Deutschland hat sich die Teuerung mit 3,8 Prozent zuletzt entspannt.

Powell warnt vor „Head Fakes“ – Zinssenkungen in Aussicht?

Vor Täuschungen („Head Fakes“) warnte US-Notenbank-Chef Jerome Powell kürzlich in Bezug auf aktuelle Wirtschaftsdaten und betonte die Option weiterer Zinsanhebungen. Die Marktreaktion auf die Verbraucherpreise zeigt allerdings: Mit einem Zinsschritt rechnet im Jahr 2023 niemand mehr.

Könnte gar eine Zinssenkung in Aussicht stehen, wenn die Fed am 13. Dezember über die weitere Geldpolitik entscheidet? Laut FedWatch Tool der CME liegt am 15. November um 14.45 Uhr (MEZ) die Wahrscheinlichkeit für ein Beibehalten der Spanne von 525 bis 550 Basispunkten bei 99,8 Prozent.

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Eine Vorschau auf die wirtschaftlichen Termine der nächsten Woche gibt Folker Hellmeyer, Chefvolkswirt der Netfonds AG, im wöchentlichen ftd.de-Video „Der Hellmeyer der Woche“. Kurz und klar im Video-Briefing – einfach den ftd.de-Newsletter Weekly News abonnieren.

Aktualisiert nach Bekanntgabe der Erzeugerpreis-Daten am 15. November 2023 um 14.45 Uhr (MEZ).

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