Luxemburg – In Deutschland hat die Inflation im November angezogen, auch in Spanien machte sie einen Sprung nach oben. Heute publiziert Eurostat die Erstschätzung der Teuerung im Euroraum (11 Uhr MEZ). Zuletzt im Oktober stiegen die Verbraucherpreise in den 20 Euro-Ländern um 2 Prozent.
Ökonomen prognostizieren laut Factset einen Inflationsanstieg um 0,4 auf 2,4 Prozent. Preistreiber seien die Dienstleistungen, vor allem durch die Löhne, so Morningstar-Analyst Michael Field. Die Kerninflation ohne Energie, Nahrungs- und Genussmittel soll um 0,2 auf 2,9 Prozent klettern.
Bereits im Oktober machte die Euro-Teuerung einen Satz nach oben – um 0,3 auf 2 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Zuvor hatte sich der Preisauftrieb im Euroraum seit dem Rekordwert von 10,6 Prozent im Oktober 2022 schrittweise abgeschwächt, unterbrochen von Rücksetzern.
Inflation in den USA und Europa nicht im Gleichschritt
Eine Trendwende bei der Inflation erwartet Martin Wolburg, Ökonom bei Generali Investments ab Januar 2025. Als Treiber für den Anstieg im November sieht er auch Basiseffekte im Energiesektor, wo die Preise vor einem Jahr stark zurückgingen. Ein ähnlicher Effekt bei Unterkünften sei möglich.
In den USA unter Trump dürften sich die Preise anders als im Euroraum entwickeln. Mehr Wachstum, geplante Zölle sowie Abschiebungen könnten der US-Inflation Futter geben. Aktuell liegt sie bei 2,6 Prozent. Experten erwarten 2025 in den USA über 2 Prozent, im Euroraum unter 2 Prozent Teuerung.
Auswirkung auf die Leitzinsen – Euro-Zinssenkung um 0,25 Prozent?
Mögliche Folge: Die Zinsen im Euroraum sinken schneller und stärker. Momentan steht der für Sparer und Kredite wichtige Einlagezinssatz der Europäischen Zentralbank bei 3,25 Prozent. Nach 3 Zinssenkungen um je 0,25 Prozent steht am 12. Dezember die letzte EZB-Zinssitzung des Jahres an.
An einem weiteren Zinsschritt zweifelt kaum jemand. Die Frage ist: Könnte es gar 0,5 Prozent nach unten gehen? Analysten der US-Bank Goldman Sachs halten eine Senkung um 25 Basispunkte für wahrscheinlich, 50 Basispunkte seien aber möglich, etwa wenn die Inflationszahlen überraschen.
Schnabel: Schocks nicht ausgeschlossen – Zins-Prognose für 2025
Trotz rückläufiger Inflation warnte jüngst EZB-Direktorin Isabel Schnabel, neue Schocks wie ein Anstieg der Preise für Gas oder Lebensmittel seien nicht ausgeschlossen. Insgesamt sei der Euroraum aber gar nicht mehr weit vom neutralen Zinssatz entfernt – den sie bei 2 bis 3 Prozent verortet.
Wie geht es langfristig weiter mit den Euro-Leitzinsen? Laut ft.com kalkulieren die Märkte bis Ende 2025 Zinsminderungen von 1,5 Prozent ein – damit würde der Einlagenzins unter 2 Prozent fallen. Von Consensus Economics befragte Ökonomen erwarten Ende 2025 einen Zinssatz von 2,15 Prozent.
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