Luxemburg – In Deutschland ging die Inflation gestern deutlich runter, in der Eurozone heute ein wenig: Um 0,1 auf 2,8 Prozent im Jahresvergleich hat sich der Preisauftrieb im Januar nach einer ersten Schätzung der Statistik-Behörde Eurostat abgeschwächt – Ökonomen hatten 2,7 Prozent erwartet.
Kostentreiber waren Lebensmittel (plus 5,7 Prozent), die Energiepreise gaben um 6,3 Prozent im Jahresvergleich nach. Auch die Kerninflation ist auf dem Rückzug: Die Teuerung ohne Energie, Lebens- und Genussmittel verringerte sich um 0,1 auf 3,3 Prozent im Vergleich zum Januar 2023.
Starker Inflationsrückgang in Italien – EZB mit dritter Zinspause
Innerhalb Europas steht Italien momentan inflationsmäßig besonders gut da: Nur 0,5 Prozent betrug die Dezember-Teuerung im Jahresvergleich. Deutschland hat mit 2,9 Prozent im Januar einen großen Sprung Richtung 2-Prozent-Ziel gemacht. Die USA meldeten 3,4 Prozent Inflation im Dezember.
Der Inflationstrend im Euroraum stimmt – zu einer Zinssenkung hat sich die Europäische Zentralbank aber noch nicht durchgerungen. Letzte Woche ließ der EZB-Rat um Präsidentin Christine Lagarde die Zinsen zum dritten Mal unverändert. Bei 4,5 Prozent liegt weiterhin der Hauptrefinanzierungssatz.
Kluft zwischen USA und Euroraum – Zinssenkungen bis Sommer?
Hohe Zinsen würgen die Konjunktur ab: Im neuesten Wirtschaftsausblick stellt der Internationale Währungsfonds in Europa ein „bemerkenswert gedämpftes“ Wachstum fest. Die Kluft zwischen USA und Eurozone vergrößere sich derzeit beträchtlich, kommentiert Bert Colijn von der ING Bank.
Volkswirte und Märkte rechnen damit, dass die Europäische Zentralbank ab Frühjahr, spätestens ab Sommer die Leitzinsen herabsetzt. Die Möglichkeit einer Zinssenkung vor Juni sei leicht gestiegen, so Martin Wolburg von Generali Investments. Er selbst bleibe jedoch bei der Prognose „erst ab Juni“.
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Aktualisiert nach Bekanntgabe der Inflationszahlen am 1. Februar 2024 um 11.10 Uhr (MEZ).
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