Luxemburg – Deutschland und andere große Länder haben die Euro-Teuerung stärker als erwartet nach unten gedrückt: Die Statistikbehörde Eurostat teilt in einer ersten Schätzung mit, dass die Jahresrate im März um 0,2 auf 2,4 Prozent gesunken ist – die Prognose lag bei 2,5 Prozent.
Abgeschwächt hat sich im März der bislang starke Preisauftrieb bei Lebensmitteln – die Jahresrate sank von 4,5 Prozent auf 3,6 Prozent. Die Energiepreise bleiben weiter im Abwärtstrend mit nun minus 1,8 Prozent (Februar: 3,7 Prozent). Auch die Kerninflation ohne Energie, Lebens- und Genussmittel ging im März weiter runter: von 3,1 Prozent auf nun 2,9 Prozent im Jahresvergleich.
Frankreich überrascht mit März-Zahlen – Deutschland global weit vorne
Schub für den Inflationsrückzug kam auch aus Frankreich: Die Jahresrate fiel dort im März um 0,6 auf 2,4 Prozent – stärker als zuvor geschätzt. Und auch Italien ist auf Kurs. Mit 1,3 Prozent im März liegt die Teuerung in der drittgrößten Euro-Volkswirtschaft bereits unter dem 2-Prozent-Ziel.
Deutschland macht mittlerweile im weltweiten Inflationskonzert eine gute Figur– angesichts der Wachstumsschwäche hierzulande kein Wunder. Auf 2,2 Prozent zog sich im März die Teuerung im größten EU-Land zurück, während sich der Preisauftrieb in den USA hartnäckig über 3 Prozent hält.
Zinssenkung: Notenbanker reden von April – Experten rechnen mit Juni
Die Euro-Inflationszahlen lockern die Zügel: Während die Präsidentin der Europäischen Zentralbank Christine Lagarde erst im Juni genug Evidenz für einen Zinsschritt erwartet, denkt Frankreichs Notenbankchef Francois Villeroy de Galhau über eine Kurswende schon im Frühjahr nach. Auch Italiens Piero Cipollone bringt die Sitzung am 11. April ins Spiel.
Trotz solcher Stimmen rechnete bislang eine große Mehrheit der Volkswirte mit dem ersten Zinsschritt im Sommer, wie aus einer Reuters-Befragung hervorgeht. Demnach gehen 88 Prozent der 77 befragten Experten von einer ersten Leitzins-Senkung bei der Sitzung des EZB-Rats am 6. Juni aus.
Leitzinsen mehr als 6 Monate stabil – Einlagenzinssatz bei 4 Prozent
Ihren Rekordwert von 10,6 Prozent im Oktober 2022 hat der Euroraum längst hinter sich gelassen. Spät erst, im Juli 2022, hatten die Euro-Notenbanker die Zinskeule ausgepackt, dann aber mit 10 Schritten in Folge den Preisauftrieb eingedämmt. Zuletzt hoben sie im September 2023 die Zinsen an.
Seitdem sind die Euro-Leitzinsen stabil geblieben: Der für Sparer wichtige Einlagenzinssatz steht aktuell bei 4 Prozent. Der Hauptrefinanzierungssatz, zu dem sich Banken kurzfristig Liquidität besorgen können, verharrt bei 4,5 Prozent und der Spitzenfinanzierungssatz bei 4,75 Prozent.
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Aktualisiert nach Bekanntgabe der Inflationszahlen am 3. April 2024 um 11.10 Uhr (MESZ).
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