Luxemburg – In Deutschland hat sich die Inflation zurückgezogen – und auch in der Eurozone lässt der Preisdruck nach: Die Teuerung im Euroraum ist nach einer ersten Schätzung von Eurostat im Juni um 0,1 auf 2,5 Prozent gesunken – so wie von Volkswirten prognostiziert.
Vor allem die Dienstleistungspreise haben die Euro-Inflation im Juni befeuert: Dieser Sektor legte mit 4,1 Prozent im Jahresvergleich zu. Lebens- und Genussmittel verteuerten sich um 2,5 Prozent, die Energie nur um 0,2 Prozent. Die Kerninflation ohne Energie und Nahrungsmittel stagniert bei 2,9 Prozent.
Der Inflationsrückgang im Euroraum spiegelt die Juni-Werte aus den Euro-Ländern: In Spanien sank die Jahresrate um 0,3 auf 3,5 Prozent, in Frankreich um 0,1 auf 2,5 Prozent. Italien liegt mit 0,9 Prozent unter den großen Staaten vorne. Zum Vergleich: Die US-Inflation betrug im Mai 3,3 Prozent.
Inflationsrisiken bleiben bestehen –Prognose 2024 bis 2026
Doch in der Eurozone existieren weiter Preisrisiken: Allen voran die Lohndynamik mit einem Plus von 4,7 Prozent im 1. Quartal. Der Arbeitskräftemangel könnte hohe Tarifabschlüsse nach sich ziehen. Hinzu kommen die robuste Dienstleistungsinflation und Energierisiken infolge globaler Spannungen.
Die jüngste Projektion der EZB-Experten geht von 2,5 Prozent Gesamtinflation im Jahr 2024 aus, die Kernrate soll im laufenden Jahr bei 2,8 Prozent liegen. Im Jahr 2025 zieht sich die Inflation der Prognose nach auf 2,2 Prozent zurück (Kernrate ebenso), 2026 auf 1,9 Prozent (2 Prozent Kernrate).
Nach erster Zinssenkung der EZB – weitere Zinsschritte 2024
Nach der Energiepreis-Explosion durch den russischen Angriffskrieg stemmte sich die EZB seit 2022 mit einer Serie von Zinserhöhungen gegen die Inflation. Im Juni senkten die Währungshüter dann erstmals seit 2019 die Zinsen um 25 Basispunkte, der Hauptrefinanzierungssatz liegt bei 4,25 Prozent.
Mittlerweile spricht einiges für 2 weitere Zinsschritte 2024: So hat der finnische Notenbankchef Olli Rehn kürzlich gegenüber bloomberg.com geäußert, dass die Marktdaten auf 2 weitere Zinssenkungen hindeuteten. Das Münchner ifo Institut geht in seiner Prognose ebenfalls von 2 Schritten aus.
Wirtschafts- und Finanztermine der Woche
Welche Wirtschafts- und Finanztermine stehen diese Woche an? Und was sollte man dabei beachten? Das sagt Folker Hellmeyer, Chefvolkswirt der Netfonds AG, im wöchentlichen ftd.de-Video „Der Hellmeyer der Woche“ im Newsletter „Weekly News“. Jetzt abonnieren!
Aktualisiert nach Bekanntgabe der Inflationszahlen am 2. Juli 2024 um 11.12 Uhr (MESZ).
Festgeld-Vergleich
Geben Sie die Laufzeit vor, ftd.de findet die besten Zinsen
Tagesgeld-Vergleich
Mit dem Einlagensicherungscheck sind Sie auf der sicheren Seite
Depot-Vergleich
Ohne den Vergleich von ftd.de sollten Sie kein Depot eröffnen
Geschäftskonten-Vergleich
Geschäftskonten müssen kein Geld kosten – sparen Sie mit ftd.de
Ratenkredit-Rechner
Ratenkredite wechseln häufig den Zins – sparen Sie bares Geld
Kreditkarten-Vergleich
Finden Sie schnell und einfach die günstigste Kreditkarte