
Das Gebäude der Federal Reserve in Washington (Foto: Freepik, EyeEm)
Washington – Die US-Notenbank ist ein ruhender Pol in einem zunehmend unsicheren politischen Umfeld. Heute haben die Fed-Entscheider um Präsident Jerome Powell ebenso wie im Januar eine Zinspause eingelegt und die Zinsen stabil gehalten – so wie von Märkten und Ökonomen erwartet.
Seit Dezember 2024 stehen die US-Leitzinsen nun bei der Spanne von 4,25 bis 4,50 Prozent, nachdem die Fed in der 2. Hälfte 2024 die Rate 3-mal um insgesamt 100 Basispunkte gesenkt hatte.
„Die Arbeitslosenquote hat sich in den letzten Monaten auf niedrigem Niveau stabilisiert, und die Arbeitsmarktlage ist weiterhin solide. Die Inflation bleibt leicht erhöht“, so die Währungshüter in ihrem Statement. Die Unsicherheit über die Wirtschaftsaussichten habe aber zugenommen, heißt es.
In der neuesten Zins-Prognose, dem sogenannten Dot Plot, erwartet die Fed weiterhin 2 Zinssenkungen von je 25 Basispunkten im Jahr 2025 – ebenso wie bei der letzten Projektion im Dezember. Die mittlere Leitzins-Schätzung für 2025 bleibt bei 3,9 Prozent – wie im Dezember.
Angesichts sinkender Inflation hatten die US-Notenbanker im September die Zinswende eingeleitet. Allerdings stieg die Teuerung in den USA (Consumer Price Index) im Herbst wieder an – 4-mal in Folge von 2,4 auf 3 Prozent. Erst der Februar-Bericht brachte mit 2,8 Prozent abermals etwas Entspannung.
Kerninflation weiterhin hoch – Wachstumsaussichten verschlechtert
Äußerst zäh zeigt sich die wichtige Kerninflation ohne Lebensmittel und Energie, die im Januar 2025 mit 3,3 Prozent auf dem gleichen Stand wie im Juni 2024 war. Auch die Kernrate gab im Februar etwas nach, auf jetzt 3,1 Prozent. Preistreiber sind insbesondere Dienstleistungen (4,1 Prozent).
Anderseits stottert der US-Konjunkturmotor: Analysten haben die Wachstumsprognosen gesenkt, der US-Arbeitsmarkt mit Stellenwachstum und Arbeitslosenquote verliert an Schwung. Rezessionssorgen machen sich breit. Im Fokus dabei: Präsident Trumps sprunghafte Zollpolitik.
Aktien-Crash und Verbraucherlaune – Analyst: negative Rückkopplung
Die Unsicherheit hat die US-Aktienmärkte gehörig durchgeschüttelt, der viel beachtete Index S&P 500 verlor seit dem 18. Februar – 2 Tage vor Donald Trumps Amtsantritt – 8,43 Prozent (Stand 18. März, 17 Uhr). Inflationsängste haben zudem das Verbrauchervertrauen wegbrechen lassen.
„Es besteht ein zunehmendes Risiko, dass Angebotsschocks durch Zölle, verlangsamte Einwanderungstrends und Personalkürzungen im öffentlichen Dienst eine dauerhafte negative Rückkopplungsschleife auslösen“, kommentiert etwa Satyam Panday von S&P Global Ratings.
Prognose des FedWatch Tools
Die Terminmärkte rechnen zu 60 Prozent mit Zinssenkungen um 0,75 Prozent bis zum Jahresende 2025. Laut FedWatch Tool liegt die Wahrscheinlichkeit für einen ersten Abwärtsschritt am 7. Mai bei 18,2 Prozent, für die Juni-Sitzung beträgt die Chance 60,5 Prozent. (Stand: 19. März, 19.22 Uhr MEZ)
Aktualisiert nach Bekanntgabe der Zinsentscheidung am 19. März 2025 um 19.25 Uhr (MEZ)


Meistgelesen
Vergleiche

Festgeld-Vergleich
Geben Sie die Laufzeit vor, ftd.de findet die besten Zinsen

Tagesgeld-Vergleich
Mit dem Einlagensicherungscheck sind Sie auf der sicheren Seite

Depot-Vergleich
Ohne den Vergleich von ftd.de sollten Sie kein Depot eröffnen