Geldpolitik

Inflation Deutschland aktuell: Verbraucher-Preise im Januar 2025 nach EZB-Entscheid

Freitag, 31 Januar: Teuerung sinkt deutlich auf 2,3 Prozent laut Erstschätzung des Statistischen Bundesamts / Auch Kerninflation stark rückläufig

Einkaufswagen im Supermarkt mit Obst und Gemüse - Preise Inflation Deutschland (Foto: Freepik, aleksandarlittlewolf) Inflation Deutschland aktuell: Verbraucher-Preise im Januar 2025 nach EZB-Entscheid

Teuerung in Deutschland schlägt auf die Stimmung der Konsumenten (Foto: Freepik, aleksandarlittlewolf)

Wiesbaden – Überraschend stark ist die Inflation in Deutschland im Januar abgeflaut. Nach einer ersten Schätzung des Statistischen Bundesamts ging die Teuerung im ersten Monat des Jahres um 0,3 auf nun 2,3 Prozent im Jahresvergleich zurück. Experten hatten eine Stagnation bei 2,6 Prozent erwartet.

Die Kosten für Dienstleistungen trieben auch im Januar mit plus 4 Prozent die Teuerung in Deutschland an. Zum Vergleich: Im Gesamtjahr 2024 legte dieser Bereich um 3,8 Prozent zu. Energie verbilligte sich weiter (minus 1,6 Prozent) ebenso wie schon im Gesamtjahr 2024 (minus 3,2 Prozent).

Kerninflation macht Sorgen – Vergleich mit dem Euroraum

Ebenfalls gesunken ist die Kernrate ohne Energie und Lebensmittel, die präziser die Teuerung an der Basis der Volkswirtschaft angibt. Sie lag im Dezember bei 3,3 Prozent und beträgt nun im Januar 2,9 Prozent. Die Kosten für Essen verteuerten sich im Januar um 0,8 Prozent im Vorjahresvergleich.

Wichtig zu wissen: Die Statistiker berechnen für Deutschland 2 Inflationswerte, neben der klassischen Rate auch den harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI), der mit den EU-Werten kompatibel ist. Der deutsche Inflation nach HVPI lag im Januar – wie auch im Dezember – bei 2,8 Prozent. Die Diskrepanz zwischen dem deutschen Index mit 2,3 Prozent Inflation und dem europäischen HVPI ist unterschiedlichen Berechnungsmethoden geschuldet.

Teuerung auf Unternehmensebene – Konsumklima schlechter

Mittlerweile ziehen auch die Inflationswerte auf B2B-Ebene wieder etwas an – nach Monaten der Preisrückgänge. So meldete das Statistische Bundesamt 2 Prozent Teuerung bei den Importpreisen im Dezember. Die Erzeugerpreise stiegen um 0,8 Prozent, die Großhandelspreise um 0,1 Prozent.

Schlechte Wirtschaftslage und aufflackernde Inflation haben die Stimmung der Konsumenten, ihre Einkommenserwartung und Anschaffungsneigung eingetrübt. Das GfK Konsumklima für Februar 2025 prognostiziert einen Rückgang von bereits schwachen minus 21,4 auf minus 22,4 Punkte.

EZB hat Zinsen gesenkt – Prognose: Inflation im Jahr 2025

Seit dem Höhepunkt von 8,8 Prozent im Oktober 2022 hat sich die Inflation in Deutschland zwar abgekühlt – steht aber noch über dem 2-Prozent-Ziel. Insgesamt ist die Teuerung in Europa auf dem Rückzug, weswegen die Europäische Zentralbank auch gestern wieder die Leitzinsen gesenkt hat.

2025 sehen die Wirtschaftsaussichten für Deutschland alles andere als rosig aus: Diese Woche hat die Bundesregierung ihre Wachstumsprognose von 1,1 auf 0,3 Prozent heruntergesetzt. Die Inflationsrate erwartet die Projektion des Wirtschaftsministeriums im Jahr 2025 bei 2,2 Prozent.

Aktualisiert nach Bekanntgabe der Inflationszahlen am 31. Januar 2025 um 14.20 Uhr (MEZ).

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