Geldpolitik

Inflation Deutschland aktuell – Verbraucher-Preise im November 2024 und Zins-Ausblick

Heute, 28. November: 2,2 Prozent – Teuerung steigt abermals / Auch Kernrate legt zu / Vor Sitzung der Europäischen Zentralbank

Pfeildiagramm mit Euro-Zeichen (Foto: Freepik, dayalguru) Inflation Deutschland aktuell – Verbraucherpreise im November 2024 und Zins-Ausblick

Inflation: Die Zahlen klettern wieder. (Foto: Freepik, dayalguru)

Wiesbaden – Ist es ein letztes Aufbäumen? Eigentlich schien die Teuerung in Deutschland schon besiegt, doch die Zahlen klettern im Herbst wieder. Heute meldet das Statistische Bundesamt für November einen Anstieg der Inflation um 0,2 auf 2,2 Prozent im Jahresvergleich – Experten hatten 2,3 Prozent erwartet.

Getrieben vom Lohnzuwachs haben auch im November die Dienstleistungspreise stark zugelegt – sie stiegen um 4 Prozent im Jahresvergleich. Nahrungsmittel verteuerten sich um 1,8 Prozent, Kosten für Energie gaben um 3,7 Prozent nach. Bei 3 Prozent liegt jetzt die Kernrate ohne Lebensmittel und Energie (plus 0,1 Prozent).

Positive Inflationssignale kamen zuletzt von den vorlaufenden Indikatoren auf B2B-Ebene. Die Großhandelspreise sind im Oktober um 0,8 Prozent im Jahresvergleich gesunken. Bei den Erzeugerpreisen beträgt der Rückgang 1,1 Prozent, bei den Importpreisen (September) 1,3 Prozent.

EZB-Ratsmitglied Nagel optimistisch – Zinsen sind noch restriktiv

Vor dem Treffen der Euro-Notenbanker am 12. Dezember äußerte Bundesbankpräsident Joachim Nagel die Erwartung, dass mit sinkendem Lohndruck bald auch die hohe Inflation im Bereich Dienstleistungen zurückgeht. Damit rücke eine nachhaltige Rückkehr zur 2-Prozent-Marke näher.

Nagel verwies darauf, dass Zinssenkungen wie alle geldpolitischen Maßnahmen erst mit Verzögerung greifen. „Daher wäre es zu spät, mit einer Lockerung der Geldpolitik zu warten, bis die angestrebte Inflationsrate erreicht ist“, sagte er und ergänzte, dass die Zinsen derzeit noch restriktiv seien.

Wachstumsaussichten sind trübe – Prognosen erwarten Rezession

Die aktuellen Befragungen von Einkaufsmanagern der Eurozone lieferten vergangenen Freitag enttäuschende Wachstumsaussichten. Die Wirtschaftsschwäche lässt nach Auffassung mancher Experten bei der nächsten EZB-Sitzung eine Zinssenkung um 50 Basispunkte möglich erscheinen.

Tatsache ist, dass speziell für Deutschland auch die Prognosen bescheiden sind: 2024 rechnen sowohl die EU-Kommission als auch die „Wirtschaftsweisen“ mit einem Rückgang der Wirtschaftsleistung von 0,1 Prozent in Deutschland. Letztere erwarten für 2025 ein Wachstum von 0,4 Prozent.

Aktualisiert nach Bekanntgabe der Inflationszahlen am 28. November 2024 um 14.15 Uhr (MEZ).

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