Geldpolitik

Inflation Deutschland aktuell: Verbraucher-Preise im Oktober 2023 nach EZB-Entscheid

Verbraucherpreise im Oktober: Teuerungsrate sinkt auf 3,8 Prozent / Preistreiber bleiben die Nahrungsmittel

Einkaufswagen mit Lebensmitteln in einem Supermarkt (Foto: freepik, freepik) - Inflation Deutschland aktuell: Verbraucher-Preise im Oktober 2023 nach EZB-Entscheid

Wiesbaden – Die Konjunktur lahmt – der Druck auf die Preise nimmt ab: Um 0,7 auf nun 3,8 Prozent ist die Inflationsrate in Deutschland im Oktober gesunken, so die erste Schätzung des Statistischen Bundesamts. Ein stärkerer Rückgang als von Ökonomen erwartet – und die niedrigste Rate seit August 2021.

Auch die Kerninflation ohne Energie und Lebensmittel ist auf dem Rückzug. Sie sank um 0,3 Prozent auf 4,3 Prozent im Jahresvergleich. Stärkster Inflationsfaktor waren wieder die Verbraucherpreise für Nahrungsmittel mit 6,1 Prozent. Die Energiekosten sanken hingegen um 3,2 Prozent verglichen mit Oktober 2022.

Preise auf Unternehmensebene gehen deutlich zurück

Spürbar nach unten war die Teuerung bereits im Vormonat September gegangen – um 1,6 auf 4,5 Prozent. Grund war auch ein Vergleichseffekt: Im September 2022 liefen Energiehilfen aus, die Inflation stieg massiv. Bis August 2023 blieb die Rate lange zwischen 6 und 7 Prozent. Ihren Höchstwert hatte sie im Oktober 2022 (8,8 Prozent).

Für Optimismus sprechen die Vorlaufindikatoren: So gingen die Erzeugerpreise im September um sage und schreibe 14,7 Prozent im Jahresvergleich zurück – so stark wie seit 1949 nicht. Die Großhandelspreise sanken um 4,1 und die Importpreise (August) sogar um 16,4 Prozent.

Erste Zinspause der EZB – Pessimismus bei Verbrauchern

Besser als Deutschland schneiden die USA im Inflationsgeschehen ab – um 3,7 Prozent stiegen dort im September die Preise. Noch positiver ist die Lage in Japan mit 3 Prozent Jahresrate. Die Eurozone hinkt zwar noch mit 4,3 Prozent hinterher – aber ein Oktober-Rückgang wird erwartet.

Beim Inflationskampf ist die Europäische Zentralbank nun auf die Bremse gegangen: Erstmals nach 10 Schritten in Folge hob der EZB-Rat um Präsidentin Christine Lagarde die Zinssätze nicht an. Faktoren sind neben dem Inflationsrückgang auch Konjunktursorgen und weltweite Unsicherheiten.

Eine unsichere Gemengelage trübt weiter auch die Stimmung der Verbraucher: Das Konsumklima der Institute GfK und NIM ist im Oktober zum dritten Mal zurückgegangen. „Vor allem die hohen Preise für Nahrungsmittel schwächen die Kaufkraft der privaten Haushalte“, betont NIM-Experte Rolf Bürkl.

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Aktualisiert nach Bekanntgabe der Inflationszahlen am 30. Oktober 2023 um 14.15 Uhr (MEZ)

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