
Hält der positive Inflationstrend an? (Foto: Freepik, footballadboard)
Wiesbaden – Ist es die Ruhe vor dem Sturm? Die Inflation bereitet derzeit in Deutschland wenig Sorgen, im Juni sank sie um 0,1 auf 2 Prozent im Jahresvergleich, wie das Statistische Bundesamt heute meldet. Doch am 9. Juli läuft Trumps 90-Tage-Zollmoratorium ab – ohne gute Einigungen könnten die Preise weltweit steigen.
Mit 3,3 Prozent trugen im Juni die Dienstleistungen überdurchschnittlich zur Teuerung bei, während der Preisauftrieb bei Nahrungsmitteln mit 2 Prozent (Mai: 2,8 Prozent) deutlich nachließ. Energie war sogar 3,5 Prozent billiger als im Vergleichsmonat des Vorjahres. Die Kernrate ohne Energie und Lebensmittel ging im Juni um 0,1 auf 2,7 Prozent zurück.
Noch etwas besser als Deutschland stand im Mai die Eurozone da (1,9 Prozent), morgen kommen die Juni-Zahlen. Somit haben Deutschland und der Euroraum gegenüber den USA, wo der Preisauftrieb im Mai bei 2,4 Prozent lag, die Nase vorn. Weltweit bleibt die US-Zollpolitik Risikofaktor Nummer 1.
B2B-Preise teilweise rückläufig – EZB-Zinsschritt im September?
Auch die Preise auf Unternehmensebene signalisieren aktuell noch Entspannung. Im Mai fielen die Erzeugerpreise in Deutschland sogar um 1,2 Prozent und die Importpreise gingen 0,4 Prozent zurück (April). Lediglich die Großhandelspreise stiegen zuletzt, um 0,4 Prozent im Jahresvergleich (Mai).
Dem Rückzug der Euro-Inflation unter das 2-Prozent-Ziel ließ die Europäische Zentralbank Anfang Juni eine weitere Zinssenkung folgen, bei 2 Prozent steht nun der Einlagenzins. Experten wie Deka-Chefökonom Ulrich Kater erwarten im Juli eine Pause und einen weiteren Zinsschritt im September.
Deutsche erwarten bessere Einkommenslage – Inflationsprognose 2025
Der positive Inflationstrend wirkt sich auch auf die Stimmung der deutschen Verbraucher aus. Beim GfK Konsumklima stieg der Indikator für die Einkommensaussichten im Juni zum vierten Mal in Folge an. Allerdings wirkt sich das bislang kaum auf die Anschaffungsneigung aus, die nur leicht anstieg.
Wie geht es mit der Inflation in Deutschland weiter? Eine Prognose des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) rechnet mit 2 Prozent Teuerung für das Gesamtjahr 2025 – das entspricht dem letzten Ausblick der EZB. 2026 soll die Inflation laut IMK dann auf 1,8 Prozent sinken.
Aktualisiert nach Bekanntgabe der Inflationsdaten am 30. Juni 2025 um 14.15 Uhr (MESZ).


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