Luxemburg – Stärker als erwartet ist gestern die Inflation in Deutschland gefallen – und auch im Euroraum schwächt sich der Preisauftrieb deutlich ab: Wie Eurostat heute mitteilt, geht die Inflationsrate im Oktober nach einer ersten Schätzung um 1,4 Prozent auf 2,9 Prozent im Jahresvergleich zurück.
Der Rückgang fällt stärker als erwartet aus, Ökonomen hatten laut finanzen.net eine Inflationsrate von 3,1 Prozent prognostiziert. Preistreiber sind mit 7,5 Prozent „Lebensmittel, Alkohol und Tabak“. Im Segment „Energie“ sind die Preise im Vorjahresvergleich um 11,1 Prozent gesunken. Auch die Kerninflation ohne Energie, Lebens- und Genussmittel ging zurück, um 0,3 auf 4,2 Prozent.
Währungshüter treten auf Zinsbremse – Gipfel erreicht?
Mit 10 Leitzins-Schritten hat sich die Europäische Zentralbank (EZB) gegen die Preisspirale gestemmt. Bei 4,5 Prozent liegt momentan der Hauptrefinanzierungssatz, mit dem sich Banken ihre Liquidität sicherstellen. Der Einlagezinssatz beträgt 4 Prozent, der Spitzenfinanzierungssatz 4,75 Prozent.
Nun ist die Zinsrallye vorbei – die EZB hat eine Nullrunde bei den Leitzinsen eingelegt. Erfolge an der Preisfront, aber auch die Wachstumsflaute, überhitzte Anleihenmärkte und globale Unsicherheiten hatten gegen einen Zinsschritt gesprochen. Es könnte der Zinsgipfel sein, meinen Beobachter.
2025 ist das Inflationsziel 2 Prozent greifbar nah
Die USA hatten in Sachen Inflation bislang die Nase vorn: 3,7 Prozent betrug die US-Jahresrate im September. Heute zieht der Euroraum mit 2,9 Prozent zumindest vorübergehend vorbei. Ähnlich gut steht auch Japan da, mit einer September-Rate von 3 Prozent.
Wie geht es weiter mit der Euro-Inflation? Experten haben in einer EZB-Umfrage die Prognose für das Gesamtjahr 2023 leicht angehoben – statt mit 5,5 rechnen sie mit 5,6 Prozent Teuerung im Jahresvergleich. 2024 soll sie dann auf 2,7 Prozent schrumpfen, 2025 stehen 2,1 Prozent in Aussicht.
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Aktualisiert nach Bekanntgabe der Inflationszahlen am 31. Oktober 2023 um 11.13 Uhr (MEZ).
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