Wiesbaden – Der Dezember-Rückfall ist ausgebügelt: Die Teuerung in Deutschland ging im Januar um 0,8 auf 2,9 Prozent im Jahresvergleich zurück. Das teilte heute das Statistische Bundesamt in der ersten Schätzung mit. Die Abnahme ist größer als gedacht, Experten hatten 3,2 Prozent erwartet.
Stärksten Preistreiber im Januar 2024 waren wieder die Lebensmittel. Plus 3,8 Prozent im Jahresvergleich bedeuten aber auch hier ein Abflauen der Teuerung (Dezember: 4,5 Prozent). Rückläufig entwickelten sich die Energiepreise: Sie lagen 2,8 Prozent niedriger als im Januar 2023.
Auch die Kernrate ohne Energie und Nahrungsmittel ist auf dem Rückzug, mit jetzt 3,4 Prozent nach 3,5 Prozent im Dezember. Die Kerninflation stellt präziser den Preisauftrieb an der wirtschaftlichen Basis dar. Die Europäischen Zentralbank schenkt ihr im Rahmen der Zinspolitik große Beachtung.
Preise auf Unternehmensebene sinken – die Konsumlaune ebenfalls
Hoffnung auf weiter sinkende Preise macht der Preisverfall im B2B-Geschäft, der oft zeitverzögert beim Verbraucher ankommt. So gaben die Erzeugerpreise im Dezember um 8,6 Prozent nach, und Großhandelsware war 2,6 Prozent günstiger als im Vorjahresmonat. Um 8,5 Prozent sanken die Importpreise im Dezember.
Die gefühlte Inflation trübt weiter die Verbraucherlaune: Um 4,3 auf minus 29,7 Punkte gibt das GfK Konsumklima im Februar nach. Der Rückgang speziell bei der Einkommenserwartung erklärt sich auch durch Inflationssorgen. Zudem bremst die Teuerung bei Lebensmitteln große Anschaffungen.
Italien überrascht mit Mini-Inflation – EZB-Zinsentscheid im März
Weltweit steht Italien unter den G7-Ländern inflationsmäßig am besten da: Lediglich 0,5 Prozent waren es im Dezember. Japan meldete 2,6 Prozent. In der Eurozone ging die Teuerung auch wegen des deutschen Basiseffekts wieder auf 2,9 Prozent hoch – am Donnerstag kommen Zahlen für Januar.
Deutschland heute, Euroraum morgen – die Europäische Zentralbank wird den Preistrend genau analysieren. Am 7. März steht die nächste Zinssitzung an. Zuletzt hatte die EZB die Leitzinsen stabil gehalten. Doch die Konjunktur liegt darnieder, Ökonomen warnen vor zu später Zinssenkung.
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Aktualisiert nach Bekanntgabe der Inflationszahlen am 31. Januar 2024 um 14.12 Uhr (MEZ)
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