
Der US-Inflationstrend zeigt nach oben. (Foto: Freepik, paopano)
Washington – Droht nach freundlichem Inflationstrend der Jojo-Effekt? Stärker als erwartet ist die US-Teuerung im Dezember gestiegen – von 2,7 auf 2,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Damit meldet das Bureau of Labour Statistics zum dritten Mal in Folge einen Anstieg der Jahresrate beim Consumer Price Index. Die Konjunktur und Trumps-Pläne könnten die Preise weiter anheizen.
Allerdings: Die viel beachtete Kernteuerung sank im Dezember um 0,1 auf 3,2 Prozent – Ökonomen hatten eine Stagnation prognostiziert. Die Kernrate spart die volatilen Komponenten Nahrungsmittel und Energie aus. Sie gibt präziser den Preisdruck an, der an der Basis einer Volkswirtschaft entsteht.
Preistreiber im Dezember waren abermals die steigenden Ausgaben für Dienstleistungen und Wohnen mit 4,4 beziehungsweise 4,6 Prozent Jahresrate. Auch die Gaspreise (4,9 Prozent) verteuerten sich stark, wobei die Kosten für Energie insgesamt zurückgingen (minus 0,5 Prozent).
Was die Preise hochtreibt – Prognose der Fed-Entscheider
Derzeit existieren diverse Aufwärtsrisiken für die US-Teuerung: Etwa die starken Jobzuwächse im Dezember und die gestiegene Zahl der offenen Stellen. Preis- und Lohntreibend könnten aber auch Trumps Zölle wirken, die Ausweisung illegaler Migranten sowie Deregulierung und Steuersenkungen.
Das Protokoll der letzten Fed-Sitzung im Dezember zeigt: Die US-Währungshüter sind sich der Gefahren bewusst. Das sogenannte Punktdiagramm, in dem die Fed-Entscheider quartalsweise Zinsprognosen abgeben, weist nur noch 2 Zinssenkungen à 0,25 Prozent im Jahr 2025 aus.
Kampf gegen die Teuerung – Verbraucher mit mehr Inflation
2024 haben die Notenbanker den Leitzins seit September in 3 Schritten um insgesamt 100 Basispunkte gesenkt, auf die aktuelle Spanne von 4,25 bis 4,5 Prozent. Zuvor hatten sie die Kreditkosten 11-mal seit März 2022 erhöht, um die galoppierende Inflation zu bekämpfen.
Ironie der Geschichte: Trump hat zwar vom Inflationsfrust der US-Wähler profitiert – dass er das Blatt wendet, glauben die Bürger aber nicht. Angesichts seiner absehbaren Politik stieg die Preiserwartung der Verbraucher im Januar laut Universität Michigan von 2,8 auf 3,3 Prozent für das Jahr 2025.
Zinserwartungen der Ökonomen – Prognose des FedWatch Tools
Entsprechend sinken bei den Zinsen die Erwartungen. Nachdem die Fed ihre Prognose auf 2 Zinssenkungen 2025 abgeschwächt hat, erwarten Volkswirte für das erste Halbjahr, dass die Leitzinsen bei 425 bis 450 Basispunkten stabil bleiben. Mittlerweile sind auch die Märkte auf diesen Kurs eingeschwenkt.
Die aktuellen Zinssenkungs-Wetten an der Terminbörse CME bildet das FedWatch Tool ab. Demnach liegt die Wahrscheinlichkeit für gleichbleibende Leitzinsen bei den kommenden 3 Fed-Entscheiden einschließlich der Sitzung am 7. Mai zurzeit bei 51,6 Prozent. (Stand: 15. Januar, 14.53 Uhr MEZ).
Aktualisiert nach Bekanntgabe der Inflationsdaten am 15. Januar 2025 um 14.53 Uhr (MEZ).


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