Washington – Dank gefallener Energiepreise: Die US-Inflation ist im Oktober stärker zurückgegangen als von Ökonomen erwartet. Das US Bureau of Labor Statistics meldet heute eine Jahresrate von 3,2 Prozent im 12-Monats-Vergleich – im September lag sie noch bei 3,7 Prozent. Der Energieindex ist im Oktober um 2,5 Prozent im Vergleich zum Vormonat gefallen, die Preise für Nahrungsmittel stiegen um 0,3 Prozent.
Kerninflation soll stagnieren – Powell warnt vor „Head Fakes“
Nur einen leichten Abwärtstrend verzeichnet die Kernrate ohne Energie und Lebensmittel: Sie sinkt um 0,1 auf 4 Prozent im Jahresvergleich. Die Kerninflation bildet präziser die Teuerung an der wirtschaftlichen Basis ab. Haupttreiber im Oktober sind die Preise für Unterkünfte und Transport. Ist es noch zu früh für Entwarnung?
Vor Täuschungen („Head Fakes“) warnte jüngst US-Notenbank-Chef Jerome Powell mit Blick auf die anstehenden Wirtschaftsdaten. Man sei zu weiteren Zinsanhebungen bereit. Laut offizieller Fed-Prognose steht 2023 noch ein 0,25-Prozent-Schritt aus. Doch damit rechnet kaum jemand. Zuletzt hatten die US-Währungshüter den Leitzins 2-mal nacheinander stabil gehalten.
Schlechtere Verbraucher-Stimmung – höhere Teuerung befürchtet
Überraschend eingebrochen ist zuletzt das US-Verbrauchervertrauen: Der Index der Uni Michigan ging im November viel stärker als erwartet zurück – von 63,8 auf 60,4 Punkte. Zugleich ist die 1-jährige Inflationserwartung der Konsumenten angestiegen, um 0,2 auf jetzt 4,4 Prozent im Jahresvergleich.
Die USA hatten lange weltweit die Pole-Position bei der Inflationsbekämpfung – aber im Oktober ist die Eurozone vorbeigezogen: Die Jahresrate von 2,9 Prozent ist sogar besser als jene von Japan, die bei 3 Prozent steht. Entspannung zuletzt auch in Deutschland, wo die Teuerung bei 3,8 Prozent liegt.
Goldman Sachs: Letzte Meile der Inflationsbekämpfung nicht hart
Optimistisch für 2024 fällt eine globale Prognose von Goldman Sachs Research aus: „Wir glauben nicht, dass die letzte Meile der Desinflation besonders hart sein wird“, so Chefökonom Jan Hatzius. Angebot und Nachfrage gleichen sich an, auch die Arbeitsmärkte kämen ins Gleichgewicht.
Überrascht die US-Notenbank Federal Reserve mit einer Zinsanpassung bei der Sitzung am 13. Dezember? Am 14. November um 14.45 Uhr (MEZ) bietet das FedWatch Tool der Terminbörse CME keine Prognose für einen Zinsanstieg an, bei 0,3 Prozent steht die Chance für eine Zinssenkung. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Fed die Leitzinsen bei der Spanne von 525 bis 500 Basispunkten belässt, liegt bei 99,7 Prozent.
Termine im Blick mit „Der Hellmeyer der Woche“
Welche Wirtschaftszahlen hat die Woche noch zu bieten? Prägnante Infos dazu gibt Netfonds-Chefvolkswirt Folker Hellmeyer im wöchentlichen Video „Der Hellmeyer der Woche“. Hier den ftd.de-Newsletter Weekly News abonnieren und up to date sein.
Aktualisiert nach Bekanntgabe der Inflationsdaten am 14. November 2023 um 14.45 Uhr (MEZ).
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