
Die US-Teuerung zieht wieder an – wie reagiert die US-Notenbank Fed? (Foto: Freepik, roman-)
Washington – Noch hat der US-Präsident nicht alle Zollregister gezogen, mit denen er den US-Handelspartnern droht. Doch die Inflation steigt bereits: 2,7 Prozent Teuerungsrate im Juni meldet das US Bureau of Labor Statistics – wie prognostiziert deutlich mehr als im Mai (2,4 Prozent).
Auch die Kernrate ohne Nahrungsmittel und Energie legte im Juni zu, um 0,1 auf 2,9 Prozent im Jahresvergleich. Einmal mehr waren die Dienstleistungen ein starker Preistreiber, mit einer Jahresrate 3,6 Prozent. Auch die Lebensmittelpreise stiegen überdurchschnittlich mit 3 Prozent. Dämpfend wirkte sich der Rückgang der Energiepreise um 0,8 Prozent im Vergleich zu Juni 2024 aus.
Auch die andere wichtige Inflationszahl in den USA ist zuletzt gestiegen: Der PCE-Index legte im Mai von 2,1 auf 2,3 Prozent im Jahresvergleich zu. Diese Kennziffer arbeitet mit einem etwas anderen Warenkorb. Der PCE-Index gilt als bevorzugtes Inflationsmaß der US-Notenbank Federal Reserve.
Zoll-Deadline 1. August – US-Notenbank wartet weiter ab
Seit April erheben die USA bereits einen 10-prozentigen Basiszoll auf die meisten Importe. 25 Prozent beträgt der Aufschlag auf Autos und 50 Prozent auf Produkte aus China. Weitere länderspezifische Zölle folgen. Trumps letzte Drohung an die EU lautet: 30 Prozent auf alles. Deadline ist der 1. August.
Zum Ärger von Donald Trump hält die Fed den Leitzins seit Dezember bei der Spanne von 425 bis 450 Basispunkten stabil. Die Notenbanker sind vorsichtig, wollen erst verstehen, wie Trumps Zollpolitik wirkt. 2 weitere Zinssenkungen haben die Fed-Entscheider im Juni für das Jahr 2025 prognostiziert.
US-Arbeitsmarkt überrascht – Prognose des FedWatch Tools
Wenig Anlass für Zinssenkungen lieferte im Juni der offizielle US-Arbeitsmarktbericht – mit 147.000 neuen Jobs außerhalb der Landwirtschaft übertraf der Stellenzuwachs die Prognosen. Doch die Signale sind widersprüchlich: Der konkurrierende ADP-Report verzeichnet gar einen Job-Rückgang.
Bei der nächsten Zinssitzung am 30. Juli ist wohl noch eine Zinspause zu erwarten. Das FedWatch Tool gibt die Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung um 25 Basispunkte mit nur 2,6 Prozent an. 63,4 Prozent beträgt die Chance für das Treffen am 30. September. (Stand: 15. Juli, 14.45 Uhr MESZ)
Aktualisiert nach Bekanntgabe der Inflationsdaten am 15. Juli 2025 um 14.50 Uhr (MESZ).


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