Washington – Die US-Konjunktur hat mehr Schwung als die Eurozone – dafür haben die USA stärker mit der Teuerung kämpfen. Im Februar steigt die US-Inflation leicht um 0,1 auf 3,2 Prozent im Jahresvergleich – das meldet heute das US-Bureau of Labor Statistics. Ökonomen hatten 3,1 Prozent erwartet.
Starke Preistreiber waren demnach Kosten für Unterkünfte mit plus 5,7 Prozent im Vergleich zum Februar 2023 sowie Lebensmittel mit einem Zuwachs von 2,2 Prozent. Die Benzinpreise stiegen im Vergleich zum Vormonat um 3,8 Prozent. Die Kernrate ohne Energie und Lebensmittel sank im Jahresvergleich um 0,1 auf 3,8 Prozent.
US-Inflation stagniert seit Monaten – etwas Hoffnung macht PCE-Index
Beim Rekordwert von 9,1 Prozent stand die US-Teuerung im Juni 2022. Die US-Notenbank Federal Reserve hat den Preisauftrieb mit insgesamt 11 Zinsschritten auf den jetzigen Stand gedrückt. Doch bereits im Juni 2023 hatte die Jahresrate 3 Prozent erreicht und bewegt sich seitdem eher seitwärts.
Die „letzte Meile“ zum 2-Prozent-Ziel der Fed gestaltet sich also zäh. Etwas optimistischer stimmte zuletzt der von der Fed stark beachtete PCE-Index, der die Teuerung im Konsum anhand aktueller Verbrauchergewohnheiten misst. Die PCE-Kernrate sank im Januar von 2,6 auf 2,4 Prozent.
Arbeitsmarkt eher im Bremsmodus –Herausforderungen im Wahljahr
Kein klares Bild hingegen am US-Arbeitsmarkt: Der Zahl der Jobs wächst deutlich, um 275.000 im Februar. Doch das Plus in den Vormonaten korrigierten die Statistiker nach unten, auch die Zahl der offenen Stellen geht zurück. Der Rückgang der Beschäftigten deutet an, dass vermehrt Zweit- und Drittjobs entstehen.
Die US-Notenbank ist politisch unabhängig – das Wahljahr 2024 stellt die Währungshüter auf die Probe. Denn die US-Bürger spüren die Hochzinspolitik, etwa bei Kosten für Hauskredite. Donald Trump ist für seine Fed-Kritik berüchtigt, und Volksvertreter haben bereits Zinssenkungen gefordert.
Mehr Vertrauen in den Trend nötig – Prognose des FedWatch Tools
Der Zinsen werden 2024 sinken, sagte Fed-Präsident Jerome Powell letzte Woche vor dem Kongress. Aber er machte auch klar, dass zu hastiges Handeln Risiken birgt. Die Entscheider der Fed bräuchten noch mehr Vertrauen aus den Daten, bevor es angezeigt sei, das Zielband der Zinsen zu reduzieren. Am 20. März entscheidet der Offenmarktausschuss der Fed das nächste Mal über den Leitzins.
Bei 5,25 bis 5,5 Prozent steht die Zins-Spanne derzeit. Wahrscheinlich ist ein erster Zinsschnitt wohl erst Mitte 2024 – so die Prognose des FedWatch Tools. Nur bei 29,9 Prozent liegt demnach die Chance, dass die Zinsen auch nach dem 12. Juni so hoch sind wie jetzt (Stand 12. März, 14.10 Uhr MEZ).
Aktualisiert nach Bekanntgabe der Inflationsdaten am 12. März 2024 um 14.10 Uhr (MEZ).
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