Washington – Trump nächster US-Präsident! Auch weil viele Wähler hoffen, dass er sie von hoher Inflation erlöst. Die US-Notenbank hatte nach einer Phase hoher Zinsen zur Dämpfung des Preisauftriebs mit einem XL-Schritt im September die Wende eingeleitet. Heute hat die Fed wie erwartet den Leitzins abermals gesenkt – um 25 Basispunkte auf die Spanne von nun 4,5 bis 4,75 Prozent.
„Der Ausschuss ist fest entschlossen, maximale Beschäftigung zu unterstützen und die Inflation auf das Ziel von 2 Prozent zurückzuführen“, heißt es im Statement der Notenbanker. Die Aussichten für die Wirtschaft seien aber unsicher, und es gebe Risiken beim Arbeitsmarkt wie bei der Teuerung.
Top-Wahlthema der US-Bürger waren steigende Preise – und Kontrolle der Inflation ist Kernaufgabe der Fed. Vordergründig ist die Teuerung tatsächlich im Griff: Der Consumer Price Index stieg im September um 2,4 Prozent im Jahresvergleich. Der etwas anders gewichtete PCE-Index legte lediglich um 2,1 Prozent zu.
Sorgenkind bleibt Kerninflation – Zinswende im September
Auf den zweiten Blick sieht man: Die Kernrate ohne Energie und Nahrungsmittel verharrt noch weit über dem 2-Prozent-Ziel der Fed. Beim PCE-Index stagniert die Kerninflation seit 3 Monaten bei 2,7 Prozent. Die Kernrate des Verbraucherpreisindex stieg im September gar um 0,1 auf 3,3 Prozent.
Trotz des noch spürbaren Preisdrucks legte die Federal Reserve im September den Schalter um und senkte die Zinsen erstmals seit 2020 – um 50 Basispunkte auf die Spanne von 4,75 bis 5 Prozent. Zuvor hatte die Fed die Zinsen nach 11 Anstiegen seit März 2022 über 1 Jahr lang stabil gehalten.
Wachsende Schwäche des Arbeitsmarkts – Inflationsrisiko Trump
Grund für die Zinswende ist auch die Doppelaufgabe der US-Notenbanker: Sie müssen die Inflation in Balance mit dem Arbeitsmarkt halten, der seit dem Frühjahr abkühlt. Im Oktober fiel die Zahl der neuen Stellen auf nur 12.000 – wohl auch wegen Sondereffekten (Hurrikan und Boeing-Streik).
Was bedeutet Trump für die Fed? Seine Ziele wie Zölle, Steuersenkungen und Abschiebung illegaler Migranten können den Lohn- und Inflationsdruck neu entfachen. Zudem hat er darüber fabuliert, auf die Geldpolitik Einfluss zu nehmen, für stärker sinkende Zinsen – was auch Inflationsrisiken birgt.
Ausblick auf die Dezember-Sitzung – Prognose des FedWatch Tools
Da Trump erst im Januar ins Amt kommt, rechnet etwa die ING-Bank damit, dass auch bei der Fed-Sitzung im Dezember die Wirtschaftsdaten der wichtigste Faktor bleiben. „Hier erwarten wir, dass die Zentralbank ebenfalls 25 Basispunkte kürzt“, so die Analysten. Das wären 100 Punkte im Jahr 2024.
Die Terminmärkte votieren ebenso: Laut FedWatch Tool liegt die Chance für einen Zinsschritt von weiteren 25 Basispunkten am 18. Dezember bei 70,3 Prozent. (Stand 7. November, 20.15 Uhr)
Aktualisiert nach Bekanntgabe der Zinsentscheidung am 7. November 2024 um 20.15 Uhr (MEZ)
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