Washington – Europa legt vor, die Europäische Zentralbank hat die Zinsen gesenkt. Dass die Fed heute nachzieht, galt unter Experten als nahezu ausgeschlossen – und es ist auch nicht eingetreten. Die Leitzinsen bleiben nach der Sitzung der Fed-Entscheider weiter bei 525 bis 550 Basispunkten.
„Die Wirtschaftsaussichten sind unsicher, und der Ausschuss verfolgt die Inflationsrisiken weiterhin mit großer Aufmerksamkeit“, heißt es in der Mitteilung des Offenmarktausschusses der Fed. In der Fed-Prognose ist der Mittelwert des erwarten Zinsniveaus Ende 2024 von 4,6 auf nun 5,1 Prozent gestiegen.
Etwas Entspannung gab es heute Mittag an der Inflationsfront: Die US-Teuerung ging im Mai um 0,1 auf 3,3 Prozent im Jahresvergleich zurück, die Kernrate ohne Energie und Lebensmittel ist um 0,2 auf 3,4 Prozent gesunken. Das 2-Prozent-Ziel der Notenbank ist noch weit entfernt.
Viel Dynamik am Arbeitsmarkt – Teuerungsrate kommt nicht runter
Kaum Impulse zur Zinssenkung dürften die neuen Arbeitsmarktzahlen bei der Fed ausgelöst haben. Nach moderaten Stellenzuwächsen seit Anfang 2024 sind im Mai 272.000 Jobs dazu gekommen, mehr als erwartet. Auch die Stundenlöhne stiegen mit 4,1 Prozent Jahresrate wieder etwas stärker.
Ein dynamischer Arbeitsmarkt treibt die Preise. Seit Juni 2023 schwankt die US-Teuerung zwischen 3 und 4 Prozent. Die Kernrate ohne Energie und Lebensmittel sinkt, aber in Zeitlupe. Die Federal Reserve hatte mit 11 Zinsanhebungen bis Juli 2023 die Inflation (Spitzenwert: 9,1 Prozent) bekämpft.
Europa ist schneller als die USA – Reuters-Umfrage
Historisch ist es ein Novum, dass die Europäische Zentralbank in der Zinspolitik vorangeht, während die Federal Reserve noch zögert. Die Euro-Währungshüter hatten vergangene Woche die Leitzinsen erstmals seit 2019 gesenkt – bei 3,75 Prozent steht nun der für Sparer wichtige Einlagenzinssatz.
Sie habe zuletzt mit ihrer Prognose in der Mitte gelegen, bei 3 Zinssenkungen 2024, sagte etwa Loretta Mester, Präsidentin der Cleveland Fed vor der heutigen Sitzung. Präsidentin der Cleveland Fed. „Angesichts der Entwicklungen, die ich derzeit in der Wirtschaft sehe, würde ich nicht denken, dass das noch angemessen ist.“
2 Zinssenkungen im Jahr 2024 erwartete auch die Mehrheit der Analysten in einer Reuters-Umfrage vor dem heutigen Entscheid, der erste Zinsschritt soll demnach im September kommen.
Prognose des FedWatch Tools
Laut FedWatch Tool der CME beträgt die Chance für eine Zinssenkung um 0,25 Prozent am 31. Juli 10,7 Prozent. Die Wahrscheinlichkeit steigt am 18. September auf 57,8 Prozent. (Stand 12. Juni, 20.20 Uhr MESZ)
Aktualisiert nach Bekanntgabe der Zinsentscheidung am 12. Juni 2024 um 20.20 Uhr (MESZ)
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