Washington – Die US-Zentralbank Federal Reserve hat die Leitzinsen wie von Analysten überwiegend erwartet um 0,25 Prozent auf 475 bis 500 Basispunkte erhöht – der Zinsschritt war ebenso groß wie beim letzten Entscheid Anfang Februar.
Noch konsequenter wolle die Fed den Preisauftrieb bekämpfen – das hatte Zentralbankchef-Chef Jerome Powell Anfang März verkündet. Doch die Pleite von 3 US-Banken, ein labiler Regionalbanksektor und nervöse Märkte haben die Systemstabilität in den Fokus gerückt.
US-Regierung beruhigt Sparer und Märkte
Effektiv interveniert haben die US-Behörden bislang, um das US-Bankensystem stabil zu halten. Der Staat garantiert etwa die Kundeneinlagen bei den gestrauchelten Instituten Silicon Valley Bank (SVB) und Signature Bank. Zudem erhalten Banken günstig Cash, können Anleihen zum Nennwert hinterlegen.
„Euer Geld wird da sein, wenn ihr es braucht“, hatte US-Präsident Joe Biden nach dem SVB-Crash versichert. Und am Dienstag erklärte Finanzministerin Janet Yellen in einer Rede vor US-Bankern in Washington, es werde weitere Hilfen geben, wenn angeschlagene Kreditinstitute sie benötigten.
Fed muss „laufen und Kaugummi kauen“
Eine zweigleisige Politik, die überzeugt: Das hatten die Märkte von der Fed im Vorfeld erwartet. „Sie muss zeigen, dass sie gleichzeitig laufen und Kaugummi kauen kann“, hatte es laut cnbc.com Michael Gapen formuliert, Chefökonom der Bank of America. Infrage stehe, ob es nicht doch ein größeres Problem mit Regionalbanken in den USA gebe.
Auch die Europäische Zentralbank ist zuletzt eine Doppelstrategie gefahren: Vergangene Woche erhöhte sie wie angekündigt die Leitzinsen um 50 Basispunkte – der Hauptrefinanzierungssatz liegt nun bei 3,5 Prozent. Allerdings vermied der EZB-Rat begleitende Aussagen über weitere Zinserhöhungen.
Kaum Abwärtstendenz bei der Kerninflation
Wie entwickelt sich der Preisauftrieb in den USA? Die US-Inflation sinkt nun seit Juli 2022 – doch blieb die Kernrate (ohne Energie und Lebensmittel) zuletzt stabil: Während die Teuerung insgesamt im Februar von 6,4 auf 6 Prozent runterging, sank die Kerninflation nur von 5,6 auf 5,5 Prozent.
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Aktualisiert nach Bekanntgabe der Zinsentscheidung am 22. März 2023 um 19.10 Uhr (MEZ)
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