Düsseldorf (pte015/09.05.2022/11:30) – Ein abrupter Versorgungsstopp mit russischem Erdgas – sei es durch ein Embargo von EU- oder russischer Seite – würde die Produktion in Deutschland in den ersten zwölf Monaten um 114 bis 286 Mrd. Euro einbrechen lassen. Das entspräche einem Verlust von rund drei bis acht Prozent des BIP, wie die Hans-Böckler-Stiftung http://boeckler.de errechnet hat. Auch sei mit einem nachfragebedingten Rückgang des BIP aufgrund höherer Energiepreise zu rechnen.
Wirtschaftskrise als Folge
Wenn etwa Verbraucher weniger für andere Güter ausgeben können und die Unsicherheit zunimmt, dürfte das die Wirtschaftsleistung um weitere zwei bis vier Prozent reduzieren. Durch ein kurzfristiges Erdgas-Embargo wäre ein Wirtschaftseinbruch auf dem Niveau des Corona-Jahres 2020 oder der Finanzkrise von 2009 zu erwarten. Es „könnte jedoch auch zu einer Wirtschaftskrise führen, wie sie (West)Deutschland seit dem Zweiten Weltkrieg nicht erlebt hat“, warnt Autor Tom Krebs von der Universität Mannheim im Auftrag der Stiftung.
Auch die sozialen Folgen einer derart zugespitzten Energie-Krise wären mit hoher Wahrscheinlichkeit gravierender als 2009 oder 2020, so die Prognose. Die Preisschocks bei Energie und Nahrungsmitteln träfen zudem „überwiegend die unteren und mittleren Einkommen, so dass soziale Spannungen verschärft werden“.
Ausstieg auf Raten besser
Ein abruptes Ende von russischen Erdgaslieferungen ist Krebs zufolge volkswirtschaftlich hochriskant. Sich in einem überschaubaren Zeitraum bis 2025 aus der Abhängigkeit von russischen Erdgasimporte zu befreien, wie es die Bundesregierung vorhat, sei dagegen weitaus leichter. „Wenn es um Erdgas geht, besteht ein erheblicher Unterschied zwischen einem Anpassungszeitraum von maximal einem Jahr und einem dreijährigen Anpassungszeitraum“, schreibt Krebs.
Download der vollständigen Untersuchung unter: http://bit.ly/3N1NWdG
Quelle: www.pressetext.com
Bildnachweise: Pixabay anita_starzycka (nach Reihenfolge im Beitrag sortiert)


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