Washington – Die Märkte fiebern der ersten Zinssenkung 2024 entgegen –moderate Jobzuwächse würden weitere Argumente dafür liefern. Doch im Dezember sind in den USA 216.000 neue Stellen außerhalb der Landwirtschaft entstanden – mehr als erwartet. Zugleich hat das US Bureau of Labor Statistics den November-Wert um 26.000 auf 173.000 nach unten korrigiert. Die Arbeitslosenrate liegt weiter bei 3,7 Prozent.
Experten hatten einen geringeren Beschäftigungszuwachs im Dezember erwartet: Nur 175.000 neue Stellen außerhalb der Landwirtschaft prognostizierten von Bloomberg befragte Ökonomen. Die Reuters-Schätzung lag bei 170.000.
Auch ADP-Report überrascht – aber weniger offene Stellen
Ähnlich überraschte gestern der ADP-Report. Der monatliche Bericht des Datendienstleisters ADP meldete für Dezember 164.000 neue Jobs in privaten Unternehmen – deutlich mehr als die geschätzten 115.000.
Hingegen spricht die Zahl der offenen Stellen in den USA für einen zunehmenden Ausgleich am Arbeitsmarkt. Knapp 8,8 Millionen waren es Ende November – ein leichter Rückgang gegenüber Oktober und der niedrigste Stand seit März 2021. 1,4 freie Stellen kommen auf einen Arbeitslosen.
Powell: Zinsen nicht zu lange hoch halten
Bremst der Arbeitsmarkt, würde die erste Leitzinssenkung 2024 näher rücken. Die „Economic Projections“ der US-Notenbank Federal Reserve vom Dezember erwarten einen Rückgang der Leitzinsen von 0,75 Prozent. Fed-Chef Jerome Powell will „nicht den Fehler machen, die Zinsen zu lange zu hoch zu halten“. Zurzeit stehen die Leitzinsen bei der Spanne von 525 bis 550 Basispunkten.
Die Märkte haben die Fed-Sitzung am 20. März im Blick – sind aber nach den Arbeitsmarktzahlen gespalten: Laut FedWatch Tool (5. Januar, 14.42 Uhr MEZ) werden die US-Notenbanker dann mit einer Wahrscheinlichkeit von 51,9 Prozent die Zinsen um 25 Basispunkte senken. Nur 2,6 Prozent beträgt demnach die Chance, dass dies bereits beim Fed-Treffen am 31. Januar geschieht.
Aktualisiert nach Bekanntgabe der Arbeitsmarktdaten am 5. Januar 2024 um 14.45 Uhr (MEZ).
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