Düsseldorf – Bauindustrie im Krisenmodus: Inflation, Zinsen, Material-Knappheit und Klimaauflagen bremsen die Branche aus. Eine Umfrage der Wirtschaftsberatung PwC Deutschland unter 100 Akteuren zeigt: Die Hälfte der Betriebe kämpft schwer mit den parallelen Herausforderungen.
Preise und Kosten setzen den Bau-Unternehmen besonders zu: 86 Prozent klagen über schwankende Preise, 83 Prozent leiden unter der Kostenexplosion. Hinzu kommt eine beispiellose Storno-Welle: Über weggebrochene Projekte berichten 77 Prozent. Jeder Zweite erwägt eine Neuausrichtung.
Digitalisierung am Bau stagniert – digitale Fähigkeiten rückläufig
Hinzu kommt, dass der Bau digital hinterherhinkt. In den letzten Jahren habe es kaum Fortschritte gegeben, so PwC-Expertin Rebekka Berbner. Nur 45 Prozent halten den Grad der Digitalisierung für hoch. 2 Drittel sehen bei Hightech wie Laserscanning und Virtual Reality großen Nachholbedarf.
Viele Digital-Lösungen verlieren offenbar an Relevanz: Simulation und Visualisierung oder das sogenannte Building Information Modelling halten nur noch 72 beziehungsweise 63 Prozent der Teilnehmer für wichtig (minus 15 Prozent). Zugleich wird ein Verlust an Digital-Fähigkeiten beklagt.
Digitale Innovationen nicht gefordert – Standards für Nachhaltigkeit
Ein Hauptproblem sind fehlende Anreize für Betriebe, den Wandel zu forcieren. Die Umfrage zeigt, dass digitale Lösungen bei Auftragsvergaben kaum eine Rolle spielen. Digitale Innovationen seien nur teilweise oder wenig gefragt, geben rund 3 Viertel an. Auch an digitalen Fachleuten mangelt es.
Beim Thema Nachhaltigkeit dagegen machen die Auftraggeber mehr Druck: 46 Prozent der befragten Firmen setzen speziell wegen der Kundennachfrage auf Umwelt- und Sozial-Standards. Leitlinien für Nachhaltigkeit haben schon 70 Prozent der Unternehmen eingeführt – 9 Prozent mehr als im Vorjahr.
Auftragsmangel auf Allzeittief – Hoffnungsschimmer sinkende Zinsen
Insgesamt ist die Stimmung in der Baubranche schlecht wie nie. So rutschte der Stimmungsindex des ifo Instituts für den Wohnungsbau im Dezember auf ein Allzeittief (minus 56,8 Punkte). Den Mangel an Aufträgen sehen 56,9 Prozent der Firmen als Problem – 49,1 Prozent waren es im November.
Etwas Hoffnung macht derzeit der Trend bei den Bauzinsen. Zum Jahresbeginn meldete check24.de, dass der bestmögliche Zins für 10-jährige Finanzierungen unter 3 Prozent gefallen ist. Baldige Zinssenkungen durch die Europäische Zentralbank könnten der Baubranche neuen Schub geben.
Festgeld-Vergleich
Geben Sie die Laufzeit vor, ftd.de findet die besten Zinsen
Tagesgeld-Vergleich
Mit dem Einlagensicherungscheck sind Sie auf der sicheren Seite
Depot-Vergleich
Ohne den Vergleich von ftd.de sollten Sie kein Depot eröffnen
Geschäftskonten-Vergleich
Geschäftskonten müssen kein Geld kosten – sparen Sie mit ftd.de
Ratenkredit-Rechner
Ratenkredite wechseln häufig den Zins – sparen Sie bares Geld
Kreditkarten-Vergleich
Finden Sie schnell und einfach die günstigste Kreditkarte