Wiesbaden – Die Zahl der neu genehmigten Wohnungen dümpelt auf niedrigem Niveau: 20.200 waren im November, meldet das Statistische Bundesamt heute – nach 22.700 im Oktober. Im März 2022 wurden 34.800 Einheiten genehmigt. Die Talfahrt ist gestoppt, aber keine Trendwende in Sicht.
Für 2023 heißt das: Es sind zu wenige neue Appartements und Einfamilienhäuser entstanden. 238.500 genehmigte Wohnungen von Januar bis November – das sind 83.200 Wohnobjekte weniger als 2022 im selben Zeitraum. 400.000 Einheiten, einst das Regierungsziel, wurden weit verfehlt.
„Das Jahresergebnis 2023 dürfte dann nur noch bei 260.000 genehmigten Wohnungen liegen“, schätzt Tim-Oliver Müller, Chef des Bauverbands. 2024 rechnet er mit lediglich rund 200.000 fertiggestellten Objekten. Notwendig sei ein Programm zur Zinsverbilligung und Bürokratieabbau.
Viel zu wenige Sozialwohnungen – Branche beklagt Auftragsmangel
Derweil wird die Wohnungslücke immer größer: 910.000 Sozialwohnungen fehlen in Deutschland, hat eine Studie im Auftrag des Bündnisses „Soziales Wohnen“ ergeben. Die Allianz aus Mieterbund, Baugewerkschaft und Verbänden fordert, die Zahl bis 2030 von 1 auf 2 Millionen anzuheben.
Die düstere Stimmung am Bau zeigt auch die aktuelle Umfrage des ifo Instituts: Das Geschäftsklima ist im Dezember auf das Rekordtief von 56,8 Punkten abgerutscht. Die Klage über fehlende Aufträge nahm weiter zu, 56,9 Prozent der Unternehmen waren betroffen nach 49,1 Prozent im November.
Bauzinsen zuletzt niedriger – Forscher erwarten weiteres Krisenjahr
Etwas Hoffnung machen derzeit die Bauzinsen: Anfang 2024 sind die Kosten für 10-jährige Baufinanzierungen unter 3-Prozent gefallen. Letzte Woche lag der beste Zins laut check24.de bei 2,93 Prozent. Gründe sind mutmaßlich der Inflationsrückgang und die Aussicht auf Leitzinssenkungen.
Dennoch prognostiziert das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin, dass sich die Situation am Bau dieses Jahr weiter verschärft. Die Ökonomen erwarten erstmals seit der Finanzkrise einen nominalen Rückgang der jährlichen Bauleistungen im Wohnungsbau um 5,4 Prozent.
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