Berlin – Nur 200.000 statt der 400.000 Wohnungen pro Jahr, die die Ampel-Regierung angekündigt hat: Damit muss Deutschland laut GdW derzeit rechnen. Bereits 2022 hat Deutschland die Zielmarke verfehlt. Der Spitzenverband der Wohnungswirtschaft warnt, die Investitionsfähigkeit der sozial orientierten Wohnungsunternehmen abzuwürgen.
Zinsanstieg, Corona-Folgen, politische Vorgaben und Förderchaos – vieles käme zusammen, moniert der Branchenverband. „Bezahlbares und klimaschonendes Wohnen für alle Menschen wird so immer mehr zu einem unerreichbaren Ziel“, sagt so GdW-Präsident Axel Gedaschko heute in Berlin.
GEG braucht funktionierende Fördersystematik
Negative Effekte befürchtet der GdW durch das Gebäudeenergiegesetz (GEG) – diese Woche soll es im Eiltempo durch Bundestag und Bundesrat. „Immer noch sind im überarbeiteten GEG-Entwurf viele Punkte unklar und strittig“, kritisiert Präsident Axel Gedaschko, angesichts der Eile der Ampel.
Der Verband fordert, gemeinsam mit dem Gebäudeenergiegesetz auch das Wärmeplanungsgesetz, der Wärmelieferverordnung und eine „funktionierenden Fördersystematik“ zu beschließen. Nur eine Förderquote von 50 Prozent – gerechnet von den Vollkosten – stelle die Finanzierbarkeit sicher.
EU-Gebäuderichtlinie mit Milliardenkosten
Gerade sozial orientierte Vermieter könnten finanziell unter die Räder kommen, befürchtet der GdW. So könnte etwa die geplante Kappungsgrenze für anschließende Mieterhöhungen viele von denen, die bislang die Mieten eher niedrig hielten, vor unlösbare Finanzierungsprobleme stellen.
Als bedrohlich nimmt die Branche auch die geplante EU-Gebäuderichtlinie wahr. Fast die Hälfte der Bauten seien nach aktuellen Überlegungen in den kommenden 9 Jahren zu sanieren. Allein in Deutschland müssten Eigentümer statt 50 künftig 187 bis 261 Milliarden Euro jährlich investieren.
Welche Faktoren befeuern die Krise am Bau?
Bauen hat sich enorm verteuert, durch Baupreisanstieg und explodierte Bauzinsen. Um 38 Prozent haben die Herstellungskosten einer Wohnung von Mitte 2021 bis Ende 2023 zugelegt, so der GdW. Im 1. Quartal 2023 stiegen die Baupreise um 15,3 Prozent – fast das Doppelte der Gesamtinflation.
All das treibt die Nettokaltmieten hoch: 18,10 Euro pro Quadratmeter seien laut GdW mittlerweile nötig, um Bauprojekte wirtschaftlich zu halten – Mitte 2021 ging das noch mit 10,95 Euro.
Zuwanderung verstärkt die Wohnungsnot
Die Folge: Die Stimmung in der Immobilienbranche ist im Keller, bei minus 4,1 Prozent steht der ifo Konjunkturindex. Die Geschäftsaussichten sind demnach trübe, der Erwartungsindex steht bei minus 30,3 Prozent. Laut GdW rechnen 2 Drittel der Befragten mit einer schlechteren Geschäftslage.
Und das ausgerechnet jetzt, da die Zuwanderung durch den russischen Angriff 2022 Rekordstände erreicht hat. 1,46 Millionen Personen kamen im vergangenen Jahr mehr nach Deutschland als das Land verließen. Der Zuwanderungssaldo befeuert die Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum.
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