München – Deutsche Manager plagt der Frust über die Wirtschaftslage. Im November ging das ifo-Geschäftsklima zurück, für das die Forscher des ifo-Instituts rund 9.000 Betriebe befragen. Nun steht der Index bei 85,7 Punkten – zuletzt im September 2021 erreichte er den neutralen Wert 100.
Heftig fällt der neuerliche Stimmungseinbruch im Dienstleistungssektor aus, wo die Unternehmen die aktuelle Situation viel schlechter bewerten als im Oktober – von 13,6 auf 6,8 ging der Saldo zurück. Bei den Erwartungen hat sich die bereits negative Sicht weiter verschlechtert, auf minus 13,3 Punkte.
Miese Aussichten am Bau – der Handel verbessert sich leicht
Auf ganzer Linie hat sich auch das Klima am Bau weiter eingetrübt. Besonders prekär sind die Zukunftsaussichten mit minus 35,4 per Saldo. Und auch die momentane Lage bewerten die Entscheider im Baugewerbe schlechter – um 3,3 auf minus 21,4 Punkte ist der Saldo zurückgegangen.
Ein Lichtblick ist der Handel – dort legte der ifo-Index beim Lagebild und beim Blick in die Zukunft zu. Allerdings lässt sich bei einem Gesamtsaldo von minus 26,6 nicht von echter Zuversicht sprechen. Groß- und Einzelhandel bewegen sich wie die gesamte Wirtschaft auf bescheidendem Niveau.
Düstere Zukunft in der Industrie – Krämer: keine echte Erholung
Umgekehrte Vorzeichen bei der krisengeplagten Industrie: Während sich die aktuelle Lage auf negativem Niveau leicht verbessert hat (Saldo minus 24,9), sind die Erwartungen wieder gesunken, auf minus 18,8 im Saldo. Viele Betriebe im verarbeitenden Gewerbe melden Auftragsrückgang.
„Die Ifo-Umfrage zeigt, dass die Probleme der deutschen Wirtschaft weniger aus dem Dienstleistungssektor, sondern vor allem aus der Industrie kommen“, kommentiert Jörg Krämer von der Commerzbank auf X (vormals Twitter). Die Industriekrise dürfte eine nennenswerte Konjunktur-Erholung verhindern, so der Chefvolkswirt. Er erwartet für 2025 nur ein Wachstum von 0,2 Prozent.
ifo Geschäftsklimaindex gesunken – Der ifo #Geschäftsklimaindex sank im November auf 85,7 Punkte, nach 86,5 Punkten im Oktober. Der deutschen Wirtschaft fehlt es an Kraft. #ifoUmfrage@KlausWohlrabe@FuestClemens#Geschäftslageund #Geschäftserwartungen pic.twitter.com/tvaKjf8oek
— ifo Institut (@ifo_Institut) November 25, 2024
ifo bestätigt Einkaufsmanager-Index – Sorgen wegen Trumps Zöllen
Der Chefökonom der Liechtensteiner VP Bank Thomas Gitzel weist darauf hin, dass weitere Wirtschaftsindikatoren nach unten deuten: „Nachdem in der vergangenen Woche bereits der Einkaufsmanagerindex die Hoffnung auf eine baldige konjunkturelle Besserung zunichte gemacht hat, schlägt nun auch der ifo-Geschäftsklimaindex in dieselbe Kerbe“, stellt Gitzel fest.
„Die von Trump angekündigten Importzölle treiben der hiesigen Wirtschaft Sorgenfalten auf die Stirn“, ist sich Christoph Swonke von der DZ Bank sicher. Das könne angesichts der anhaltenden Auftragsflaute für noch mehr Sand im Getriebe sorgen. „Zudem steht eine neue Bundesregierung vermutlich erst im April“, so der Analyst. Das bedeutet Unsicherheit über die Wirtschaftspolitik.
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