Berlin – Bauinvestitionen sind unattraktiv wie lange nicht – so der Befund des Frühjahrsgutachtens der „Immobilienweisen“. Die Herausforderungen am Wohnungsmarkt seien riesig: Baupreise und Zinsen sind gestiegen, Genehmigungen gehen zurück, Neubauten werden nicht fertig. Das Gutachten im Auftrag des Zentralen Immobilien Ausschusses spricht von Angst am Wohnungsmarkt.
2024 werde die Krise am Wohnungsmarkt durchschlagen, erwarten die Immobilienexperten. Die steigenden Kosten „werden sich vorrangig ab 2024 durch rückläufige Genehmigungs- und Neubauzahlen ausdrücken“, heißt es im Gutachten. 2022 seien rund 300.000 Wohnungen entstanden. Auch 2023 bleibe die Zahl der Fertigstellungen noch hoch, die Projekte sind im Bau.
Neubaugeschäft bricht zeitverzögert ein
Der russische Überfall auf die Ukraine hat die Situation am Wohnungsmarkt zusätzlich verschärft. Etwa 1 Million Ukrainer sind nach Deutschland geflüchtet. Allein dadurch sei eine zusätzliche Nachfrage von 200.000 Wohnungen entstanden. Die Leerstandsquote werde weiter zurückgehen. Momentan seien noch rund 600.000 Wohnungen in Deutschland frei, das sind 2,8 Prozent.
„Dass sich die Herausforderungen erst in ein oder zwei Jahren in den Fertigstellungen zeigen werden, sind einfache Time-Lag-Folgen“, betont das Gutachten. Neben Privatleuten zögen sich dann zusehends auch Projektentwickler aus dem Neubaugeschäft zurück. Stagniert beziehungsweise sehr langsam gestiegen sei die Zahl der Baugenehmigungen bereits in den letzten knapp fünf Jahren.
Konsolidierung an Wohnungsmärkte nötig
Kaufpreise, Baukosten, Baulandpreise und Mieten müssten wieder ein angemessenes Verhältnis zueinander haben, fordert das Frühjahrsgutachten. Damit sich die Wohnungsmärkte konsolidieren, sei es nötig, dass die Preise für Immobilien, Bau und Boden sinken. Mieten seien hingegen zu niedrig. Erreichbare Mieten beim Wohnungsbau lägen derzeit unter den Kostenmieten.
Der 2002 gegründete „Rat der Immobilienweisen“ besteht aus 5 Mitgliedern. Das Gremium publiziert jährlich ein Frühjahrsgutachten, um für mehr Transparenz auf den Immobilienmärkten sorgen. Das Frühjahrsgutachten 2023 hat der Zentrale Immobilien Ausschuss (ZIA) am 14. Februar veröffentlicht und in Berlin Bundesbauministerin Klara Geywitz übergeben.
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