Kiel – Die Sanktionen gegen Russland wegen des Überfalls auf die Ukraine wirken sich auf den Containerumschlag aus. Laut dem jüngsten Daten-Update des „Kiel Trade Indicator“ des Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW Kiel) fehlen Russland monatlich Importe im Wert von rund 4,5 Milliarden Dollar. Für die Exporte (minus 2,6 Prozent) und die Importe (minus 0,4 Prozent) zeichnet sich im Oktober nochmals ein Rückgang des preisbereinigten Güterhandels ab, heißt es.
Sonst Seitwärtsbewegung
Der Welthandel fällt im Oktober leicht im Vergleich zum Vormonat (minus 0,8 Prozent, preis- und saisonbereinigt). Für Deutschlands Handel sind die Werte für Importe (minus 0,9 Prozent) und Exporte (minus 0,2 Prozent) leicht negativ beziehungsweise deuten auf eine rote Null hin. Auch für die EU zeichnet sich wenig Veränderung im Handel ab, Importe (0,0 Prozent) und Exporte (1 Prozent) dürften auf dem auf Niveau des Vormonats liegen oder leicht darüber.
Für die USA signalisieren die Werte keine Bewegung bei den Importen (0,0 Prozent). Ein klares Minus steht bei den Exporten (minus 2,7 Prozent) im Vergleich zum Vormonat. Für China steht eine schwarze Null bei den Importen (0,9 Prozent) und ein gutes Plus bei den Exporten (10,1 Prozent). „Tendenziell geht es seitwärts mit dem weltweiten Handel, auch wenn sich diese Entwicklung nicht gleichmäßig für alle Länder zeigt“, so IfW-Kiel-Studienautor Vincent Stamer.
China kann EU nicht ersetzen
Während im Sommer 2021 noch die EU Russlands wichtigster Handelspartner war, hat China nun diese Spitzenposition eingenommen. Die EU exportiert im Vergleich zum Vorjahr 43 Prozent weniger Waren nach Russland, China 23 Prozent mehr.
Allerdings hat der Anstieg der Exporte von China nach Russland im September an Dynamik verloren. „Chinas Exporteure konnten die Sanktionsschäden auch bislang nicht kompensieren und Russlands Anstrengungen, wegbrechende Importe aus Europa zu ersetzen, gestalten sich zunehmend schwieriger“, ergänzt Stamer.
Umschlag der Häfen bricht ein
St. Petersburg, ehemals größter Containerhafen Russlands und wichtiger Umschlagspunkt für den Handel mit Europa, erreichte im Oktober erstmals weniger als zehn Prozent der Vorjahresmengen. Auch der Schwarzmeerhafen Novorossijsk verzeichnet einen Rückgang um etwa 50 Prozent.
Der für die Abwicklung des Asienhandels wichtige Hafen Wladiwostok erreicht jetzt zwar die Umschlagsmenge des Vorjahres, der wegbrechende Handel zwischen Europa und Russland kann dort aber nicht kompensiert werden.
Quelle: www.pressetext.com
(pte026/07.11.2022/13:00)
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