Konjunktur

Standort Deutschland: Immer weniger neue Jobs – Firmen verlagern ins Ausland

Die Krise erreicht den Arbeitsmarkt / ifo Beschäftigungsbarometer so tief wie während Corona / EY-Studie zeigt: Betriebe wollen abwandern

Arbeiter mit Helmen (Foto: Freepik, mku018) Standort Deutschland: Immer weniger neue Jobs – Firmen verlagern ins Ausland

Jobs wandern ins Ausland. (Foto: Freepik, mku018)

München/Hamburg – Der Trend ist eindeutig: Seit Frühjahr 2022 bauen immer mehr deutsche Firmen Stellen ab. Im Oktober fiel das Beschäftigungsbarometer des ifo Instituts so tief wie seit Juli 2020 nicht. Die Jobs sind nicht unbedingt weg – sie ziehen woanders hin, wie eine EY-Studie zeigt.

„Nicht stark, aber kontinuierlich“ verschlechtere sich die Lage am deutschen Arbeitsmarkt, sagt ifo-Experte Klaus Wohlrabe. Vor allem die kriselnde Industrie brauche laut der Umfrage weniger Mitarbeiter. Auch im Handel überwiegen die negativen Antworten, wenngleich leicht verbessert.

Die defensive Personalpolitik der Industrie verwundert nicht: Viele Betriebe sind auf dem Sprung. 45 Prozent wollen neue Standorte im Ausland errichten. Das hat die Befragung von 115 Top-Managern im Zuge der Studie „Wirtschaftsstandort Deutschland 2024“ der Wirtschaftsberatung EY ergeben.

Rückkehr von Jobs Fehlanzeige – Reporting-Vorgaben schrecken ab

Mit den Fabriken ziehen Arbeitsplätze ab: 29 Prozent der Unternehmen planen laut EY, auch Jobs zu verlagern. Einen Job-Transfer von Auslandsstandorten zurück nach Deutschland planen nur 4 Prozent der Industrie-Bosse. 63 Prozent erwarten in den nächsten Jahren Stellenverluste für Deutschland.

Wegen der düsteren Konjunkturaussichten daheim orientieren sich viele Unternehmen ins Ausland, kommentiert Jan Brorhilker von EY. Besonders der deutsche „Dschungel von Vorschriften“ schrecke die Betriebe ab – 70 Prozent der Manager sehen die Bürokratie unter den 3 größten Problemen.

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