Frankfurt am Main – Deutschlands Metropolen sind beliebt: Jobchancen, Kultur, Shopping – 9 von 10 Stadtbewohnern mögen ihren Wohnort. Doch eines sorgt für Frust: die Wohnungsnot. Eine Umfrage der Wirtschaftsberatung PwC unter Erwerbstätigen in 12 Großstädten macht deutlich, dass sich die Immobilienkrise massiv auf die Arbeitswelt auswirkt.
Weil die Mieten mittlerweile so hoch sind, hat schon jeder Dritte über einen Jobwechsel nachgedacht. Die Folge: Für Firmen in den deutschen Großstädten gestaltet sich die Suche nach qualifizierten Arbeitskräften immer schwieriger, und die Fluktuation in der Belegschaft steigt.
Wie im Lotto fühlen sich 89 Prozent der Befragten, wenn es um die Suche nach einer bezahlbaren Wohnung geht. Exorbitante Mietpreise, unerreichbare Kosten für Eigentum und den Mangel an bezahlbaren Wohnungen belastet 2 Drittel der arbeitenden Bevölkerung in den Großstädten.
Wohnungen nur für Topverdiener – Ausbauziel der Ampel utopisch
In Stuttgart und München sind die Sorgen am größten: 88 beziehungsweise 85 Prozent sind der dort der Meinung, dass sich nur noch Spitzenverdiener eine Wohnung in der Stadt leisten können. Und auch in Städten wie Bremen und Essen sind 73 beziehungsweise 61 Prozent dieser Ansicht.
Besserung in Sicht? Das glaubt nur eine Minderheit. Lediglich 29 Prozent rechnen mit einer Ausweitung des Wohnungsangebots in den nächsten 5 Jahren. 400.000 neue Wohnungen jährlich hatte die Ampel angekündigt – unter den aktuellen Rahmenbedingungen unmöglich, meint PwC-Experte Thomas Veith.
Steigende Mieten erwartet – schwierige Suche nach Fachkräften
Die Wohnungsnot feuert den Preisauftrieb an: 88 Prozent der Erwerbstätigen erwarten, dass die Mieten in ihrem Umfeld in den kommenden 5 Jahren weiter klettern. 85 Prozent haben die Sorge, dass die Neuregelung des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) zu höheren Wohnkosten führen wird.
Für Arbeitgeber wird die Wohnungskrise nun zum Problem: 82 Prozent der Umfrageteilnehmer meinen, dass es die Lage für Firmen schwierig macht, qualifizierte Arbeitskräfte an sich zu binden. Das betrifft gerade auch Branchen mit niedrigeren Löhnen wie Erziehung, Pflege oder Gastronomie.
Kündigung wegen teurer Wohnung – Jobkriterium bezahlbare Mieten
Job-Hopping wegen der Miete kommt immer öfter vor. 11 Prozent der Befragten hat schon aufgrund der Wohnungskosten den Job gewechselt – unter den 18- bis 34-Jährigen sind es sogar 17 Prozent. Rund 33 Prozent haben wegen der Miete bereits über einen neuen Arbeitsplatz nachgedacht.
Hauptfaktor bei einem berufsbedingten Umzug sind für 60 Prozent bezahlbare Mieten. Mehr als 40 Prozent legen großen Wert auf Angebot und Qualität der Wohnungen an ihrem potenziellen neuen Arbeitsort. Laut PwC könnte das ein Vorteil für Mittelständler im ländlichen Raum sein.
Politik muss Wohnraum schaffen – auch Unternehmen gefordert
Um günstigen Wohnraum zu schaffen, sehen die Arbeitnehmer die Politik in der Pflicht. Nahezu 90 Prozent der Umfrageteilnehmer drängen auf staatliche Wohnungsbau-Programme. Zudem solle die die öffentliche Hand verstärkt leerstehende Büroflächen in Wohnraum umwandeln.
Doch auch Arbeitgeber könnten aus Sicht der Befragten etwas beitragen: 83 Prozent befürworten Mietzuschüsse, 82 Prozent wünschen sich die Übernahme der Pendlerkosten und 79 Prozent unterstützen die Idee von Betriebswohnungen sowie die Finanzierung der Homeoffice-Einrichtung.
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