ETF – Exchange Traded Funds

So funktionieren ETF. Auf dieser Seite erfahren Sie alles über die Funktionsweise, Anbieter und Unterschiede der beliebten Anlageprodukte.

Das Wichtigste in Kürze
  • Ein ETF ermöglicht seinen Anlegern eine breite Diversifikation, da er in viele Vermögensklassen investiert.
  • Ein Depot genügt. ETF kaufen sie, wie Aktien auch, direkt bei Ihrem Broker.
  • ETF investieren durch eine vordefinierte Selektion ihrer Titel auch ganz speziell in einzelne Themengebiete.
 

1. ETF kurz erklärt

Der Begriff ETF steht für „Exchange Traded Fund“ und ist eine spezielle Art von Investmentfonds, die an der Börse gehandelt werden. Ein ETF besteht aus einer Sammlung von Vermögenswerten, wie Aktien, Anleihen, Rohstoffen oder Währungen. Anleger können Anteile an einem ETF kaufen und verkaufen, wie sie es bei Investments in Aktien tun würden. Somit erhalten Anleger die Möglichkeit durch die Diversifikation von Vermögenswerten in ein bestimmtes Thema oder eine bestimmte Strategie zu investieren.

 

2. Warum gibt es ETF

ETFs bieten Anlegern eine bequeme und kosteneffiziente Möglichkeit in eine breite Palette von Vermögenswerten zu investieren. Ein ETF bietet eine einfache Lösung um in eine Vielzahl von Unternehmen, Branchen, Märkten oder Anlageklassen zu investieren, ohne dass man jeden einzelnen Vermögenswert separat kaufen muss. Zudem können ETFs auch als Instrument zur Risikodiversifikation und Portfolio-Optimierung eingesetzt werden. ETFs haben in den letzten Jahren an Popularität gewonnen, da sie durch ihre Struktur Anlegern eine bequeme und kosteneffizientere Möglichkeit bieten, in den Kapitalmarkt zu investieren.

2.1. Aktiv und passiv gemanagte Fonds

Offene Investmentfonds wurden zunächst grundsätzlich aktiv gemanagt. Doch seit einigen Jahren erfreuen sich passiv gemanagte Fonds immer größerer Beliebtheit. Bei einem aktiven Management überprüft der Fondsmanager laufend die gehaltenen Vermögensgegenstände und passt die  Zusammensetzung des Fondsvermögens ggf. der Marktsituation an, sog. „Asset Allocation“. Demgegenüber bilden passiv gemanagte Fonds einen Index ab und bedürfen daher kaum größerer Eingriffe durch das Fondsmanagement. Bei Auflage des passiven Fonds werden die Vermögensgegenstände in Anlehnung an den Index einmal zusammengestellt und es erfolgt nur dann eine Umschichtung, wenn sich die Zusammensetzung des Index ändert. Alternativ wird der Index über einen Swap (Tausch) abgebildet, sodass kein Eingriff in das Fondsvermögen erfolgen muss.

2.2. Indexfonds

Indexfonds sind passiv gemanagte Fonds, die versuchen, einen bestimmten repräsentativen Index, z. B. den DAX, abzubilden. Zur „Nachbildung“ des Index investieren die Fonds in die dem Index zugrunde liegenden Wertpapiere im gleichen Verhältnis wie der Index. Neben diesen sog. „replizierenden Indexfonds“ gibt es auch Swap-basierte Indexfonds.
Diese investieren in ein beliebiges Basisportfolio. Den Kursverlauf dieses Portfolios tauscht der Indexfonds-Anbieter über entsprechende Finanzgeschäfte („Swaps“) mit dem Swap-Kontrahenten aus dem Fonds heraus und tauscht über andere Swaps den Verlauf des Index, der dem Fonds zugrunde liegt, herein. Der Swap-Kontrahent, i. d. R. eine Bank, ist verpflichtet, die Performance des Index auf täglicher Basis bereitzustellen. Hierdurch können Transaktionskosten, die dem Fondsvermögen beim Kauf und Verkauf von Wertpapieren belastet werden, reduziert werden. Andererseits erhält auch der Swap-Kontrahent eine Vergütung, indem er an der Wertentwicklung des Fonds partizipiert. Die Managementgebühren bei einem Indexfonds sind i. d. R. niedriger als bei einem aktiv gemanagten Fonds.

2.3. Exchange Traded Funds

Exchange Traded Funds (ETFs, engl. für „börsengehandelte Fonds“) sind börsengehandelte Indexfonds. Als Benchmark werden i. d. R. Finanzindizes wie der DAX verwendet, über Rohstoffindizes kann aber auch in Rohstoffe investiert werden. Ursprünglich waren Indexfonds die einzigen an Börsen gehandelten Fonds. Da mittlerweile fast alle anderen aktiv gemanagten Fonds ebenfalls an der Börse gehandelt werden ist der Begriff „Exchange Traded Fund“ nicht mehr ganz zeitgemäß. Im europäischen Ausland wird dieser Begriff jedoch nur für die hier beschriebenen Indexfonds verwendet. Man unterscheidet grundsätzlich zwischen drei unterschiedlichen Arten von ETFs. Von „Replikation“ bzw. „Nachbildung“ spricht man im Zusammenhang mit ETFs, da ein ETF einen Index nachbildet bzw. kopiert (= repliziert).

2.3.1 Die vollständige physische Nachbildung („Full-Replication“)

Bei der direkten Replikationsmethode findet eine physische Nachbildung des Indexes statt, indem die in dem Index enthaltenen Wertpapiere in genau dem gleichen prozentualen Verhältnis täglich ge- und verkauft werden, das ihrer Gewichtung im Index entspricht. Es sind alle Wertpapiere bei der Verwahrstelle eingebucht.

2.3.2 Die teilweise physische Nachbildung („Repräsentatives Sampling“)

Bei dieser Methode werden bei der physischen Nachbildung nicht alle Wertpapiere, sondern nur die größten Positionen als Teilmenge des Indexes gekauft und die Aktien mit geringer Gewichtung vernachlässigt. Der Rest der im Index enthaltenen Wertpapiere wird durch Swaps rekonstruiert. Die Kosten sind hierdurch etwas niedriger als bei einer Full Replication.

2.3.3 Die synthetische Nachbildung

Bei der synthetischen Indexnachbildung wird die Wertentwicklung der Indexe (auch: Indizes) durch Swapgeschäfte gespiegelt. Hierbei werden die Zahlungsströme durch einen Kontrahenten (Kreditinstitut) abgebildet. Die Wertentwicklung sowie die Erträge werden täglich durch diesen Swap ausgeglichen und an die Indexentwicklung angepasst.

2.3.4 Besonderheiten von Exchange Traded Funds

ETFs unterscheiden sich in einigen Punkten von den „normalen“ an der Börse gehandelten Fonds:

• Anleger kaufen und verkaufen ETFs im Normalfall nur an der Börse, ein Erwerb über die emittierende KVG (Kapitalverwaltungsgesellschaft) ist nicht vorgesehen und ggf. nur eingeschränkt mit hohen Volumina möglich. Ein Ausgabeaufschlag wird beim Kauf an der Börse nicht erhoben, stattdessen fallen Börsengebühren und Servicekosten der depotführenden Stelle an.
• Einmal börsentäglich (also an jedem Tag, an dem die Börse geöffnet hat) wird die Zusammensetzung des Sondervermögens veröffentlicht.
• Der Emittent ermittelt und veröffentlicht während jedes Handelstages fortlaufend statt nur einmal täglich einen indikativen Nettoinventarwert (iNAV).
• Für ETFs besteht ein eigenes Verfahren zur Ausgabe und Rücknahme von Anteilen, der sog. „Creation/Redemption-Prozess“. Um den Basiswert (Index) des Fonds abzubilden, stellt der Market Maker einen Wertpapierkorb zusammen, der 1:1 dem Basiswert (z. B. dem DAX) entspricht. Als „Tausch“ hierfür erhält er vom Emittenten Fondsanteile im Wert des Wertpapierkorbes, die er am Markt verkaufen kann (engl.: „Creation“, dt.: „Erschaffung“). Umgekehrt kann der Market Maker Fondsanteile an die KVG zurückgeben und erhält dafür Wertpapiere (engl.: „Redemption“, dt.: „Rückkauf, Einlösung“). Der Creation/Redemption-Prozess ist also eine Art Tauschgeschäft.
ETFs dürfen nicht verwechselt werden mit ETCs – Exchange Traded Commodities. Hierbei handelt es sich um Schuldverschreibungen mit Risiken, die primär an die  Wertentwicklung eines oder mehrerer i.d.R. Rohstoffpreise gekoppelt sind. ETCs sind keine Investmentfonds. Bei ihnen besteht zudem ein weitergehendes Emittentenrisiko.

 

3. Was bedeutet ETF?

Der Begriff ETF steht für Exchange-Traded Fund und bezeichnet eine Art von Investmentfonds, die an der Börse gehandelt werden. Es handelt sich dabei um ein Portfolio von Wertpapieren, das einen bestimmten Index wie z.B. den S&P 500 oder eine spezielle Anlageklasse wie Aktien oder Anleihen nachbildet. Der Zweck eines ETF ist es, den Anlegern eine einfache und kosteneffiziente Möglichkeit zu bieten, in eine breite Palette von Vermögenswerten zu investieren und somit von deren Wertentwicklung zu profitieren.

3.1. Welche Vorteile haben ETF?

ETFs bieten mehrere Vorteile, darunter:

  1. Diversifikation: ETFs ermöglichen es Anlegern, in ein Portfolio von Wertpapieren zu investieren, was dazu beiträgt, das Gesamtrisiko zu reduzieren.
  2. Kosteneffizienz: Im Vergleich zu aktiv gemanagten Fonds sind ETFs in der Regel kostengünstiger, da sie einen passiven Ansatz verfolgen und keine hohen Managementgebühren erfordern.
  3. Flexibilität: ETFs können wie Aktien an der Börse gekauft und verkauft werden, was Anlegern eine große Flexibilität bei der Anlageentscheidung und Portfolioverwaltung bietet.
  4. Transparenz: ETFs legen ihr Portfolio offen, was Anlegern eine bessere Übersicht über die zugrunde liegenden Vermögenswerte und deren Gewichtung im Portfolio ermöglicht.
  5. Zugang zu spezialisierten Märkten: ETFs ermöglichen es Anlegern, in spezialisierte Märkte und Branchen zu investieren, die sonst für den Einzelanleger schwer zugänglich oder kostspielig wären.

3.2. Welche Nachteile haben ETFs?

Nachteile von ETFs sind u. a.:

    1. Liquiditätsrisiko: Obwohl ETFs an der Börse gehandelt werden können, kann es bei geringer Handelsaktivität zu Abweichungen zwischen dem Marktpreis und dem Nettoinventarwert kommen.
    2. Passives Management: ETFs verfolgen einen passiven Ansatz und spiegeln den Wert eines bestimmten Index wider, ohne dass ein aktives Management stattfindet. Dies kann dazu führen, dass das Portfolio nicht so gut performt wie ein aktiv gemanagter Fonds.
  1. Marktrisiken: Da ETFs in eine Vielzahl von Vermögenswerten investieren, sind sie den gleichen Marktrisiken wie jedes andere Investment ausgesetzt. Wenn die Märkte schwächeln, kann das Portfolio eines ETFs entsprechend sinken.
  2. Kosten: Obwohl ETFs im Vergleich zu aktiv gemanagten Fonds in der Regel günstiger sind, können sie dennoch höhere Kosten haben als einzelne Aktien oder Anleihen.
  3. Überangebot: Es gibt eine große Auswahl an ETFs, die in unterschiedliche Märkte und Branchen investieren. Es ist wichtig, sorgfältig zu prüfen, welche ETFs am besten zu den Anlagezielen und Risikobereitschaft des Anlegers passen, um Überangebot und Fehlentscheidungen zu vermeiden.

3.3. Welche ETF gibt es?

Die Anzahl der börsengehandelten ETFs (Exchange Traded Funds) steigt kontinuierlich. Allein in Deutschland können tausende ETF über die Börse erworben werden.

EmittentBezeichnungWKNISIN 
DWSMSCI World UCITS ETF 1CA1XB5UIE00BJ0KDQ92 
FidelityFidelity US Quality Income UCITS ETF Auss.A2DL7CIE00BYXVGX24 
Global XNasdaq 100 Covered Call ETFA2PBH6US37954Y4834 
hanETFHANetf The Royal Mint Responsibly Sourced Physical Gold ETCA279KUXS2115336336 
J. P. MorganJPMorgan ETFs (Ireland) ICAV – USD Emerging Markets Sovereign Bond UCITS ETFA2JBL7IE00BDFC6G93 
L&G (Legal and General)L&G Cyber Security UCITS ETFA14WU5IE00BYPLS672 
RizeRize Sustainable Future of Food UCITS ETFA2P876IE00BLRPQH31 
VanEckVanEck Semiconductor UCITS ETFA2QC5JIE00BMC38736 
WisdomTreeVZLD WisdomTree Physical GoldA0N6XKJE00B1VS3770 

In unserem ETF-Finder können Sie ETF bequem nach Basiswert, Anbietern und der Handelbarkeit bei Brokern sortieren.

3.4. Wo kann man ETF kaufen?

ETFs können an Börsen gekauft werden, also über die gleichen Plattformen die auch den Kauf anderer Wertpapiere wie Aktien und Anleihen ermöglichen. Ein Kauf lässt sich dabei auf mehrere Arten abwickeln:

  1. Online-Brokerage: Es gibt eine Vielzahl von Online-Brokerage-Plattformen, die den Kauf von ETFs ermöglichen, wie z.B. die Bison App der Börse Stuttgart, Comdirect, Scalable usw.
  2. Banken: Viele Banken, darunter auch traditionelle Banken und Online-Banken, bieten ihren Kunden den Kauf von ETFs über ihre Anlageplattformen an.
  3. Finanzberater: Für Anleger, die eine persönlichere Betreuung wünschen, kann es sinnvoll sein, einen Finanzberater oder eine Vermögensverwaltungsfirma zu beauftragen, die den Kauf von ETFs im Rahmen einer umfassenderen Finanzstrategie überwacht.

Es ist wichtig zu beachten, dass jede Plattform Gebühren und Kosten hat, die sich auf die Gesamtrendite eines ETF-Portfolios auswirken können. Es ist daher ratsam, sorgfältig zu prüfen, welche Plattform die beste Option für die individuellen Anlagebedürfnisse ist.

3.5. Wer legt ETF auf?

ETFs werden von Asset-Management-Unternehmen aufgelegt, die auch als Emittenten bezeichnet werden. Diese Unternehmen sind für die Auswahl der Vermögenswerte, die in den ETF investiert werden, und für die Verwaltung des Portfolios verantwortlich. Einige der größten ETF-Emittenten sind BlackRock, Vanguard und Invesco.

Es ist wichtig zu beachten, dass nicht alle ETFs von großen Asset-Management-Unternehmen aufgelegt werden. Es gibt auch kleinere Emittenten, die spezialisierte ETFs auflegen und sich auf bestimmte Märkte oder Branchen fokussieren. Es ist daher ratsam, sorgfältig zu prüfen, welcher Emittent für die individuellen Anlagebedürfnisse am besten geeignet ist.

3.6 Was ist ein Smart Beta ETF?

Smart Beta ETF verfolgen eine alternative Indexstrategie, die darauf abzielt, überdurchschnittliche Renditen zu erzielen oder das Risiko zu minimieren, indem sie bestimmte Faktoren oder Merkmale von Wertpapieren gewichten.

Im Gegensatz zu traditionellen ETFs, die in der Regel einen Index passiv replizieren, versucht ein Smart Beta ETF, bestimmte Eigenschaften der Wertpapiere, wie beispielsweise das Kurs-Gewinn-Verhältnis oder die Marktkapitalisierung, gezielt zu gewichten. Ziel ist es, eine höhere Rendite oder ein geringeres Risiko im Vergleich zum zugrunde liegenden Marktindex zu erzielen.

Es gibt verschiedene Arten von Smart Beta ETFs, die auf verschiedenen Faktoren wie Value, Growth, Momentum, Qualität oder Dividendenrendite basieren. Die Auswahl des passenden Smart Beta ETFs hängt von den individuellen Anlagezielen und -strategien ab.

 

4. Welchen ETF soll ich kaufen?

Es gibt Tausende von ETFs, die auf eine Vielzahl von Märkten und Anlageklassen ausgerichtet sind, was die Wahl eines bestimmten ETFs komplex machen kann. Einige Faktoren, die bei der Wahl eines ETFs berücksichtigt werden sollten sind beispielsweise:

Anlageziele

Überlegen Sie sich, welche Art von Rendite Sie erzielen möchten und wie riskant Sie bereit sind, Ihr Kapital einzusetzen. Einige ETFs sind auf bestimmte Märkte oder Branchen fokussiert, während andere eine breitere Diversifikation bieten. Ob Sie mit einem ETF in Aktien investieren oder in Dividenden investieren

Kosten

Vergleichen Sie die Gebühren und Kosten verschiedener ETFs, da diese sich auf die Gesamtrendite auswirken können.

Liquidität

Überprüfen Sie, wie leicht Sie ETFs kaufen und verkaufen können, indem Sie die Liquidität des ETFs und seine Handelbarkeit an der Börse bewerten.

Zuverlässigkeit des Emittenten

Überprüfen Sie die Finanzstärke und Erfahrung des Emittenten, um sicherzustellen, dass das Unternehmen in der Lage ist, das Portfolio entsprechend zu verwalten.

Beachten Sie, dass es keinen ETF gibt, der für alle Anleger geeignet ist, und dass es wichtig ist, sorgfältig zu prüfen, welcher ETF am besten zu den individuellen Anlagebedürfnissen passt. Es kann auch sinnvoll sein, den Rat eines qualifizierten Finanzberaters oder einer Vermögensverwaltungsfirma einzuholen, um sicherzustellen, dass das Portfolio angemessen diversifiziert und auf die Anlageziele abgestimmt ist.

 

5. Was kostet der Kauf eines ETF?

Der Kaufpreis eines ETF hängt von mehreren Faktoren ab, einschließlich des ETF selbst, des Emittenten, des Handelsortes und der individuellen Anlegerbedingungen. Hier sind einige der Kosten, die beim Kauf eines ETF anfallen können:

Kommissionen
Manche Online-Broker berechnen eine Kommission für den Kauf und Verkauf von ETFs. Es ist wichtig, sich über die jeweiligen Kosten bei dem gewählten Broker zu informieren.

Verwaltungskosten
Die meisten ETFs berechnen eine jährliche Verwaltungsgebühr, die als „Verwaltungskostenquote“ (Expense Ratio) bezeichnet wird. Diese Gebühr kann je nach ETF und Emittent variieren.

Spread-Kosten
Der Kauf- und Verkaufspreis eines ETF kann sich aufgrund von Spreads unterscheiden. Spreads sind die Differenz zwischen dem Kauf- und Verkaufspreis eines ETF und können die Kosten für den Kauf eines ETF erhöhen.

Es ist wichtig zu beachten, dass diese Kosten beim Kauf eines ETF nicht die einzigen Kosten sind, die berücksichtigt werden sollten. Anleger sollten auch die Auswirkungen von Steuern, Inflationsraten und Marktentwicklungen auf ihr Portfolio berücksichtigen. Es kann auch sinnvoll sein, den Rat eines qualifizierten Finanzberaters oder einer Vermögensverwaltungsfirma einzuholen, um sicherzustellen, dass die Anlageentscheidungen angemessen sind.

5.1. Welche sind die kostengünstigsten ETFs?

Ob ein Krypto ETF günstig ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Anleger sollten daher sowohl die Gesamtkostenquote, als auch die Transaktionskosten und Geld-Brief-Spannen (Spread) an den Börsen im Blick behalten.

6. Gibt es auch Krypto ETF?

Krypto ETF sind in den meisten europäischen Ländern aufgrund rechtlicher Rahmenbedingungen (UCITS-Richtlinien) nicht möglich. Hauptgrund ist die Vorgabe, dass Indexfonds nicht nur einen einzigen Bestandteil abbilden dürfen. Deshalb sind in Deutschland derzeit keine Bitcoin ETF zugelassen und in naher Zukunft auch nicht absehbar (Stand 10/21).

Der Begriff Krypto ETF oder Bitcoin ETF wird oft missverstanden oder falsch verwendet. Denn es gibt Fondsprodukte, die in Aktien oder direkt in Firmen aus der Branche der Blockchain-Technologie investieren. Diese Fondsprodukte sind dann oft Blockchain ETF. Die Nähe der beiden Begrifflichkeiten führt zu häufigen Verwechslungen.

6.1. Welche Blockchain ETF gibt es?

Es gibt inzwischen eine lange Liste an Blockchain ETF Produkten. Diese Produkte investieren in Unternehmen, die direkt mit der Blockchain Technologie zu tun haben (Bspw. Krypto-Mining Unternehmen), aber selbst keine digitale Währung sind. Das können beispielsweise Aktien von Rechenzentrumbetreibern sein. Ein namhaftes Produkt ist z.B. der Invesco Elwood Global Blockchain UCITS ETF A oder der ETC Group Digital Assets & Blockchain Equity UCITS ETF.

6.2. Welche Krypto ETF gibt es?

In Deutschland ist ein Bitcoin ETF aus regulatorischen Gründen nicht möglich. Ein ETF darf hierzulande aus Gründen des Anlegerschutzes nicht in ein alleinigen Vermögenswert, wie z.B. eine Aktie, einen Rohstoff oder eine Kryptowährung investieren. Der Gesetzgeber hat dazu aber frühzeitige alternative Investmentvehikel geschaffen, wie börsengehandelte Schuldverschreibungen. Diese lassen sich in Bezeichnungen wie ETN (Exchange Traded Note), ETC (Exchange Traded Commodity) oder Zertifikat gruppieren und ermöglichen die Abbildung eines oder mehrerer Vermögenswerte.

6.3. Was sind die Unterschiede zwischen Krypto ETF und Krypto ETP?

Aus den oben genannten Gründen kommen anstatt ETF, in den meisten Fällen ETN zum Einsatz. Der Überbegriff dieser Produkte lautet ETP, weshalb diese Begrifflichkeit am häufigsten zum Einsatz kommt.

ETP Produkte sind oft sogar physisch besichert. Das bedeutet, dass die Wertpapiere physisch echte digitale Währungen hinterlegen.
Zusammengefasst kann man sagen, ETF investieren weitestgehend in die Technologie, die Wertsteigerung einzelner digitaler Währungen bilden ETP ab.

Die Fakten als Übersicht:

  • ETF: Bündeln mehrere börsengehandelte Werte
  • Krypto ETF: ETF-Produkte auf Kryptowährungen sind derzeit rechtlich nicht möglich.
  • ETP: Ist ein Überbegriff, der für ETC, ETF und ETN Produkte zum Einsatz kommt.
  • ETN: Bilden die Werte einzelner Kryptowährungen ab, werden auch als ETP bezeichnet

Wer also nach Krypto ETF sucht, wird bei Krypto ETP bzw. ETN wahrscheinlich fündig.

» So finden Sie Ihren Krypto-Basiswert

6.4. Was ist sicherer, ein ETF oder Krypto ETP?

Ein ETF hat gegenüber einem ETN, ETC und Zertifikat den Vorteil, dass sein Vermögen als Sondervermögen, getrennt von den Vermögenswerten des Anbieters verwahrt wird und somit Anleger vor der Insolvenz der Kapitalanlagegesellschaft schützt. Ein Krypto-ETP bringt diesen Schutz nicht automatisch mit, doch haben einige Anbieter den Schutzcharakter von ETF mit eingebaut und trennen die Vermögenswerte des Krypto-ETP von der Gesellschaft durch eine sogenannte physische Hinterlegung. Bedeutet, werden neue Anteile des Krypto-ETP ausgegeben, kauft ein Treuhänder die Coins am Markt und verwahrt diese für den Anbieter und Anleger, getrennt vom Gesellschaftsvermögen und ohne die Möglichkeit darauf zugreifen zu können. Gerät der ETP-Emittent in Zahlungsschwierigkeiten, sind die Coins bei Treuhänder sicher verwahrt und können im Falle des Verkaufs von Anteilen durch Anleger vollständig bedient werden.

 

7. ETF als Sparplan oder doch lieber als Einmalanlage kaufen?

Ob man ETFs als Sparplan oder Einmalanlage kaufen soll, hängt von den individuellen Finanzzielen und Bedürfnissen ab. Ein kurzer Überblick über Vorteile und Nachteile beider Optionen:

Sparplan

  • Vorteile: Ein Sparplan ermöglicht es Anlegern, regelmäßig kleinere Beträge zu investieren, anstatt einer größeren Summe auf einmal. Dadurch kann man das Risiko eines Verlustes durch Marktschwankungen und dem Cost Average Effekt verringern.
  • Nachteile: Ein Sparplan erfordert eine langfristige Verpflichtung und kann nicht jederzeit problemlos ausgezahlt werden. Außerdem können Sparpläne höhere Verwaltungskosten aufgrund von häufigeren Transaktionen haben.

Einmalanlage

  • Vorteile: Eine Einmalanlage ermöglicht es Anlegern, ihr Geld sofort zu investieren und aus den potenziellen Gewinnen zu profitieren. Außerdem kann man bei einer Einmalanlage die Verwaltungskosten minimieren, indem man große Mengen auf einmal kauft.
  • Nachteile: Eine Einmalanlage erfordert oft eine größere Summe Geld und birgt das Risiko, dass man sein gesamtes Kapital verliert, wenn der Markt schlecht performt.

Letztendlich hängt die Entscheidung, ob man ETFs als Sparplan oder Einmalanlage kaufen soll, von den finanziellen Zielen und dem Risikobereitschaft jedes Anlegers ab. Es kann auch sinnvoll sein, den Rat eines qualifizierten Finanzberaters oder einer Vermögensverwaltungsfirma einzuholen, um sicherzustellen, dass die Anlageentscheidungen angemessen sind.

» Kryptowährungen besser als Sparplan kaufen

 

8. Wie werden ETF versteuert?

Der Gewinn aus dem Verkauf von ETFs wird in Deutschland als Kapitalertrag versteuert. Kapitalerträge unterliegen in Deutschland einem Abgeltungsteuersatz von 25% zuzüglich Solidaritätszuschlag und gegebenenfalls Kirchensteuer. Es gibt jedoch eine Freigrenze von 1.000 Euro pro Person und Jahr, bei der keine Abgeltungsteuer fällig wird.

Es ist wichtig zu beachten, dass ETFs, die in anderen Ländern gelistet sind, unter Umständen andere Steuerregelungen unterliegen können. Es wird empfohlen, sich vor dem Kauf eines ETFs über die relevanten Steuergesetze zu informieren oder den Rat eines Steuerberaters oder Finanzberaters einzuholen.

» Kryptowährungen Steuerbehandlung Übersicht

 

9. Wie können ETF verwahrt werden?

ETFs können durch einen Depotbank oder einen Online-Broker verwahrt werden. Der Anleger eröffnet dafür ein Wertpapierdepot bei der Bank oder dem Broker und überträgt dorthin die ETF-Anteile. Die Depotbank oder der Online-Broker übernimmt dann die Verwahrung und Verwaltung der ETF-Anteile und stellt dem Anleger regelmäßig Informationen über den Wert seines Depots zur Verfügung.

» Die unterschiedlichen Krypto-Wallets in der Übersicht

 

10. Häufige Fragen zum Thema ETF kaufen als Anfänger

Zum Thema ETF kaufen als Anfänger gibt es eine Reihe von Fragen, die immer wieder anfallen. Einige dieser Fragen möchten wir im folgenden Abschnitt aufgreifen und gerne beantworten.

10.1. Lohnt es sich überhaupt noch ETF zu kaufen?

Ob es sich lohnt, ETFs zu kaufen, hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie z.B. den persönlichen Finanzziele, Risikotoleranz und Investmenthorizont des Anlegers. Generell bieten ETFs jedoch viele Vorteile, wie z.B. eine breite Diversifikation, niedrigere Kosten im Vergleich zu aktiv gemanagten Fonds und eine einfache Handhabung. Daher kann es sinnvoll sein, ETFs in ein Portfolio zu integrieren, um das Risiko zu minimieren und langfristige Renditen zu erzielen. Es empfiehlt sich jedoch, vor dem Kauf eines ETFs die damit verbundenen Risiken und Chancen sorgfältig abzuwägen und gegebenenfalls professionelle Beratung in Anspruch zu nehmen.

10.2. Wie fange ich an, erfolgreich in ETF zu investieren?

Um erfolgreich in ETFs zu investieren, sollten Sie folgende Schritte beachten:

  1. Definierten Sie Ihre finanziellen Ziele: Überlegen Sie sich, wofür Sie das Geld benötigen und in welchem Zeitrahmen.
  2. Risikotoleranz bestimmen: Überlegen Sie sich, wie viel Risiko Sie bereit sind einzugehen und wählen Sie entsprechende ETFs aus.
  3. Bilden Sie sich fort: Informieren Sie sich über die verschiedenen Arten von ETFs und wie diese funktionieren.
  4. Diversifikation ist wichtig: Verteilen Sie Ihr Geld auf verschiedene ETFs, Branchen und Länder, um das Risiko zu minimieren.
  5. Vergleichen Sie Angebote: Vergleichen Sie die Kosten und die Leistungen verschiedener Anbieter und entscheiden Sie sich für den besten für Sie.
  6. Überwachen Sie Ihr Portfolio regelmäßig: Überprüfen Sie den Wert Ihrer ETFs regelmäßig und passen Sie gegebenenfalls Ihre Strategie an.

Es ist wichtig zu beachten, dass ETFs Teil einer langfristigen Investmentstrategie sein sollten und kein schnelles Mittel zum Reichwerden. Es empfiehlt sich zudem, professionelle Beratung in Anspruch zu nehmen, um die besten ETFs für Ihre persönliche Situation zu finden.

10.3. Sind alle ETF-Anbieter seriös?

Nein, nicht alle ETF-Anbieter sind seriös. Es ist wichtig, gründlich zu recherchieren und die Reputation, die Finanzstärke und die Regulierung des Anbieters zu überprüfen, bevor man in einen ETF investiert. Es ist auch hilfreich, unabhängige Bewertungen und Meinungen zu lesen und sich mit anderen Anlegern auszutauschen.

10.4. Gibt es auch deutsche Informationsseiten?

Da ETF-Produkte in den letzten Jahren stetig an Beliebtheit gewonnen haben finden sich im Netz zahlreiche Informationsseiten. Wichtig hierbei ist, dass Sie nicht einer Meinung blind vertrauen sondern fundiert und objektiv Ihre Information aus mehreren Quellen beziehen.

10.5. Gibt es ETF-Berater?

Ja, es gibt ETF-Berater. Diese können in Form von Finanzberatern, Vermögensverwaltern oder Online-Beratungsplattformen auftreten. Ihre Hauptaufgabe ist es, Anlegern bei der Auswahl von ETFs zu helfen und sie bei ihren Investitionsentscheidungen zu unterstützen. Ein ETF-Berater kann die individuellen Ziele, Risikotoleranz und Anlagestrategie eines Anlegers berücksichtigen und ihm Empfehlungen geben, die auf diesen Faktoren basieren. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass nicht alle ETF-Berater gleich sind und dass es wichtig ist, den Hintergrund und die Erfahrung des Beraters zu überprüfen, bevor man ihm vertraut.

Checkliste: So gehen Sie vor
  • Machen Sie sich klar, welches Ziel Sie erreichen wollen.
  • Investieren Sie nur Geld das auch starken Schwankungen unterliegen darf. ETF bieten zwar Gewinnpotenzial, aber auch ein Totalverlust ist jederzeit möglich.
  • Informieren Sie sich über die zu kaufenden ETF! Sie finden hilfreichen Informationen und Verlinkungen zu den einzelnen Projekten unter abc oder xyz
  • Wägen Sie ab, ob Sie die Kryptowährung via Direktbroker, ihrer Hausbank oder einem Finanzberater kaufen möchten
  • Nehmen Sie sich Zeit. Vergleichen Sie die unterschiedlichen Anbieter auf Reputation, Kosten und Angebot.
  • Setzen Sie sich Limits und Kursziele, sowie einen Zeithorizont beim Direktkauf via Online-Brokern wie comdirect, Consorsbank oder Scalable
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