Kryptowährungen

ETC Group Krypto Aktuell Woche 34 2022

Kryptoanlegern mit Fokus auf Makro-Daten stehen beinahe unbegrenzte Möglichkeiten offen. Wir stellen die Frage, ob der Krypto-Winter wirklich vorbei ist. Weitere Themen: Die ETC Group präsentiert eine neue Datenreihe für institutionelle Anleger zu Fondsbewegungen in den Bereichen Krypto, Blockchain-Aktien und Metaverse-ETFs, und: Die OFAC-Sanktionen gegen Tornado Cash versetzen innovativen US-Kryptoassets einen schweren Schlag.

Makro-Ausblick 2022: Chancen gibt es jede Menge, aber ist der Krypto-Winter wirklich vorbei?

Die Zeit steht niemals still und die Gezeiten warten nicht – im 3. Quartal 2022 bieten sich kundigen und geschickten Anlegern, die während des Abschwungs Kapital vorgehalten haben, unzählige Gelegenheiten im Bereich Kryptowährungen.

Seit Anfang August verzeichnen risikoreichere Anlagen eine starke Rally, der NASDAQ 100 legte um ca. 6 % zu. Historisch hat der Bitcoin diesen Technologieindex bislang übertroffen, im August jedoch nur ein Plus von 3 % erzielt und damit vergleichsweise schlecht abgeschnitten.

Vor dem Hintergrund dieser Underperformance ist die viel diskutierte Korrelation des BTC mit Risikoaktien auf 0,52 zurückgegangen – knapp an einem Jahrestief vorbei. Eine Korrelation von 1 bedeutet, dass sich der BTC und die Aktien exakt parallel entwickeln. Nachdem er im April, Mai und Juni fast durchgehend bei einer historisch hohen Korrelation mit dem NASDAQ, dem Russell 2000 und dem S&P 500 lag, weicht Bitcoin nun davon ab.

 

Bei anderen US-Aktien sind Hedgefonds extrem aktiv und bauen Wetten in Höhe von 125 Mrd. USD gegen die Sommerrally des S&P 500 auf. Immer häufiger wird die Befürchtung geäußert, der Aufwärtstrend könnte sich als Bärenmarktfalle für Unvorsichtige erweisen.

Laut dem This Week in Credit Research von S&P Global bleiben die Kreditbedingungen fragil. Und die S&P-Analysten weisen darauf hin, dass „einige Zentralbanken keine Forward Guidance mehr bereitstellen, sodass die Märkte mit erhöhter Volatilität rechnen sollten.“ Negativentwicklungen bei den Kreditkosten können die Marktstimmung insgesamt verschlechtern.

Wenn Makroanalysten den relevantesten Teil der US-Treasury-Renditekurve betrachten, den 2J/10J-Spread, nehmen sie zwei Faktoren in den Blick: Tiefe und Duration. Der 2J/10J ist nun seit 46 Tagen invertiert.

10-jährige US-Staatsanleihen bieten Anlegern im Normalfall eine höhere Rendite als 2-jährige Anleihen und gleichen damit die Opportunitätskosten aus, die den Anlegern durch die längerfristige Kapitalbindung entstehen. Negative Spreads bedeuten insgesamt düstere Aussichten und gingen seit den 1970er Jahren jeder US-Rezession voraus.

Von dem Beinahe-Rekord von 47 Basispunkten (Bp) sind zum 23. August 2022 gerade einmal 27 Bp übrig geblieben. Dies ist nach wie vor ein stark negatives Bias, aber die Situation ist mittlerweile wohl wieder etwas positiver als noch vor einigen Wochen.

Die Märkte preisen nun die Möglichkeit längerfristig höherer Zentralbankzinsen ein. Was bedeutet das für Kryptowährungen? Die Fundamentaldaten bleiben jedenfalls unverändert.

Das Schweizer Geldhaus Julius Bär ist mit einem verwalteten Vermögen von 500 Mrd. EUR eine der bekanntesten Privatbanken Europas. In einem kürzlich erschienenen Beitrag äußerte Chief Investment Officer Yves Bonzon die Ansicht, dass das Thema Blockchain-Disruption „alles andere als tot ist und sich weiterhin vielversprechende kommerzielle Anwendungen entwickeln“.

„Die geplante Gesetzgebung auf beiden Seiten des Atlantiks spricht für sich – die Regulierungsbehörden erwarten nicht, dass das Ökosystem digitaler Vermögenswerte in der Bedeutungslosigkeit versinkt – und wir erwarten es ebenso wenig.“

„[Wir] glauben, dass der Schwerpunkt auf ein diversifiziertes, sorgfältig ausgewähltes Engagement gelegt werden sollte“, schloss Bonzon und sprach sich damit entschieden für das Engagement institutioneller Anleger in Kryptoassets aus.

Was also sind die Aussichten für den Rest von 2022? Der Bitcoin bleibt weiterhin sehr sensibel gegenüber Zinsänderungen durch Zentralbanken. Fraglos würde eine für Anfang 2023 erwartete lockerere Geldpolitik, den Kryptomärkten auf dem Weg nach Norden helfen.

Ein wieder bullischerer und optimistischerer Blick auf die Bitcoin- und Kryptomärkte würde den BTC von 28.000 auf 30.000 USD steigen lassen. Mit etwa 21.000 USD bleibt der Bitcoin in Bezug auf seinen 2-Jahres-MA-Multiplikator und in Bezug auf nicht realisierten Nettogewinn und -verlust in einer langfristigen Wertposition, die der Kostenbasis für jeden Bitcoin-Anleger am Markt entspricht.

Die gilt natürlich nur für den Bitcoin. Das Spektrum der Anlagemöglichkeiten in Krypto-Assets ist sehr breit gefächert. Die Merge-bedingte Rally von Ethereum bis auf 2.000 USD hat sich abgeschwächt, während ein möglicher Proof-of-Work-Fork näher rückt, Web3-kritische Vermögenswerte wie Cosmos (ATOM) und Polygon (MATIC) konnten ihren Aufwärtstrend fortsetzen, und die Botschaft könnte nicht klarer sein: Diversifizierung und umsichtige Wahl der Positionsgrößen müssen bei Kryptoassets im Fokus der Anlageverwalter stehen.

Laut einer am 22. August veröffentlichten Studie der Citibank wird die Verbraucherpreisinflation im Vereinigten Königreich im ersten Quartal 2023 ihren Höchststand von 18 % erreichen, was deutlich über den ursprünglichen Prognosen liegt.

Das bedeutet, dass die Bank of England noch später in die Lage kommen könnte, die Zinsen wieder zu senken, und dass die Zinsen bis ins Jahr 2. Quartal 2023 hinein steigen könnten, also viel länger als von den Märkten vor der neuerlichen politischen Kehrtwende erwartet.

Der britische Citi-Chefvolkswirt Benjamin Nabarro erklärte, dass Maßnahmen gegen Inflation nicht mehr ganz so weit oben auf der Prioritätenliste der Regierung stehen und stattdessen Themen wie Steuersenkungen und bezahlbare Energie für Privathaushalte in den Blickpunkt gerückt sind.

Die US-Inflation war mit 8,5 % im Juli geringer als befürchtet, worauf die Märkte nach dem schlechtesten ersten Halbjahr für Aktien seit 50 Jahren mit einer Rally reagierten. Die Hoffnung, dass die Abkühlung der Inflation die Fed dazu veranlassen würden, ihre Zinserhöhungen zu verlangsamen, realisierte sich nicht. Laut einer Umfrage von Reuters unter Ökonomen ist eine Erhöhung um 75 Bp im September wahrscheinlich.

Auch hier gilt: Vorsicht ist in höchstem Maße angebracht. Anleger jedoch, die besonders schnell und flexibel agieren können, werden am ehesten in der Lage sein, die besten Gelegenheiten in diesem Anlagezyklus zu nutzen.

Der ETC Group Digital Asset Tracker liefert Daten zu Krypto und Metaverse

In einer neuen Datenreihe analysiert die ETC Group nicht nur, wie institutionelle Anleger mit einzelnen Kryptoanlagen wie Bitcoin und Ethereum umgehen, sondern informiert auch darüber, wie die großen Vermögensverwalter Themen wie Blockchain, digitale Vermögenswerte und Metaverse ETFs einschätzen.

Die grafische Darstellung der Zuflüsse und Abflüsse in bzw. aus ETP und ETF liefert die aussagekräftigsten Hinweise darauf, wie sich Vermögensverwalter und institutionelle Anleger in Nordamerika und Europa im Bereich Kryptoassets verhalten. Allerdings konzentrieren sich die Daten, auf die sich diese Schlussfolgerungen stützen, nach wie vor auf einige wenige wichtige Akteure und sind in vielen Fällen nur kostenpflichtig zugänglich.

In der Woche bis 12. August beispielsweise wurden in Nordamerika und Europa netto 198 Mio. USD in Bitcoin-Anlageprodukte investiert. Im selben Zeitraum flossen netto 280 Mio. USD in Ethereum-Anlagen, etwa 42,7 % mehr als in den Bitcoin. Daran zeigte sich, dass die Bestätigung des Termins 15. September 2022 für das Software-Upgrade von Ethereum („the Merge“) institutionelle Vermögensverwalter definitiv überzeugt hat.

In der Woche bis 19. August 2022 gaben jedoch sowohl Bitcoin- als auch Ethereum-ETPs und -ETFs diese erheblichen Gewinne wieder ab, was auf mehr Volatilität in der Zukunft hindeutet.

Interessanterweise entwickeln sich Metaverse ETFs weiterhin besser als Bitcoin und Ethereum, wenn man den prozentualen Wertzuwachs im bisherigen Jahresverlauf betrachtet. Während in den drei Monaten bis 23. August Bitcoin ETPs durchschnittlich 23 % ihres Werts verloren haben, sind Metaverse ETFs um mehr als 32 % gestiegen.

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Das Tornado Cash-Verbot in den USA hemmt Web3-Innovationen

Wer stark im Bereich Blockchain engagiert ist, stellt sich derzeit eine zentrale Frage: Führen die US-Regulierungsbehörden einen Krieg?

Die Auseinandersetzung zwischen Coinbase und der SEC über mutmaßlichen Wertpapierbetrug ließ die Frage erneut in den Blickpunkt rücken. Kürzlich vom Office of Financial Asset Control (OFAC) gegen dezentralisierte Web3-Protokolle ergriffene Maßnahmen erscheinen als klarer Beleg dafür, dass sie mit Ja zu beantworten ist.

Das OFAC sanktionierte am 8. August den Krypto-Mixer Tornado Cash. Die Behörde schätzt, dass die Ethereum-basierte Plattform seit ihrer Gründung im Jahr 2019 zur Geldwäsche im Umfang von mehr als 7 Milliarden US-Dollar eingesetzt wurde.

Krypto-Mixer sind Tools, die anonyme Transaktionen ermöglichen, indem sie deren Ursprung und Ziel verbergen. Dadurch können Sender und Empfänger nicht mehr in Verbindung gebracht werden.

Blender.io wurde im Mai als erster virtueller Währungsmixer in den USA auf die schwarze Liste gesetzt. Blender wurde von der nordkoreanischen Hackergruppe Lazarus verwendet, um illegale Einkünfte aus dem 620-Millionen-Hack von Ronin Bridge zu waschen.

Als weiteren Grund für die Sperrung von Tornado Cash gab das OFAC an, dass der Krypto-Mixer es versäumte, böswillige Akteure von seiner Plattform fernzuhalten.

Tornado Cash hatte zuvor versucht, durch Sperrung von Wallet-Adressen, die von der US-Regierung die rote Flagge erhalten haben, regulatorische Compliance herzustellen. Aber Embargos gegen namenlosen Benutzer sind schwer umsetzbar, wenn diese Benutzer einfach neue Wallet-Adressen generieren können.

Die Schöpfer von Tornado Cash verzichteten auf die Möglichkeit, die Regeln für den Währungsmixer zu ändern. Die Open-Source-Software wird so lange existieren, wie Ethereum weiterläuft, und steht öffentlich zum Download und zur Bearbeitung zur Verfügung.

Ein Großteil der von den US-Regulierungsbehörden geforderten Reformen von Tornado Cash sind aufgrund der inhärent dezentralisierten und genehmigungsfreien Natur der Plattform nicht umsetzbar. Auch nach der Sanktionierung kann Tornado Cash weiterhin zum Senden und Empfangen von Kryptoassets verwendet werden.

Ein anonymer Benutzer hat am 13. August öffentlich gemacht, wie die US-Sanktionen im dezentralen Universum wirkungslos werden. Der Benutzer hat über Tornado Cash Ethereum an über 600 Adressen in den USA gesendet. On-Chain-Transaktionen können nicht abgelehnt werden. Deshalb mussten die Empfängeradressen unfreiwillig mit der sanktionierten Software interagieren, da Regierungsbehörden nur zuschauen, aber nicht eingreifen konnten.

Dennoch wirft das direkte Verbot von Tornado Cash immer noch Fragen zur Zukunft der Privatsphäre in der Blockchain und zur Zukunft der Plattformen auf, die nur wegen dieser Privatsphäre überhaupt relevant sind – denn einige Protokollentwickler gehen dazu über, die US-Sanktionen einzuhalten.

Die dezentrale Börse Uniswap hat eine Reihe von Adressen gesperrt, die mit Tornado Cash assoziiert sind, und der Stablecoin-Anbieter Circle hat 75.000 USD eingefroren, die mit dem virtuellen Währungsmixer verbundenen Parteien gehören.

Aufsichtsbehörden drohen, gegen alle Anbieter vorzugehen, die die Anonymität der Nutzer über die finanzielle Compliance stellen. Damit dämonisieren sie Innovationen und verletzen die Privatsphäre der Bürger – möglicherweise in verfassungswidriger Form.

Der Blockchain Think Tank Coin Center argumentiert gegen die Maßnahmen, indem er anführt, dass die US-Regierung durch Sanktionen gegen Smart-Contract-Code anstelle von Personen ihre Befugnisse überschreitet.

Die Debatte über finanzielle Privatsphäre ist ein Symptom dafür, dass der US-Gesetzgeber nicht in der Lage ist, umfassende Regelungen in dieser Angelegenheit zu finden. In dieser Beziehung liegen die USA deutlich hinter der EU zurück, die diesen Sommer ein Gesetz zur Krypto-Regulierung (MICA) auf den Weg gebracht hat.

Wenn sie Blockchain-Technologie effektiv in den Markt eingliedern wollen, benötigen die USA dringend ein umfassendes Kryptoasset-Framework, das Fragen zu Datenschutz, Finanzen, Besteuerung und digitalem Eigentum regelt.

Märkte

Die im Juli begonnene Marktrally kam aufgrund von Befürchtungen restriktiverer Politik der US-Notenbank sowie längerfristig anhaltender Inflation und höherer Zinsen in den großen Volkswirtschaften zum Stillstand.

Nach der jüngsten FOMC-Sitzung signalisierte die US-Notenbank ihre Entschlossenheit zu starken Zinserhöhungen, bis die auf einem 40-Jahres-Hoch angelangte Inflation deutlich sinkt.

Die gesamte Marktkapitalisierung von Kryptoanlagen liegt weiterhin über der psychologisch wichtigen Schwelle von 1 Billion US-Dollar, aber die aktuellen Meldungen sind ein Schock für bisher bullische Anleger, die nun eine mögliche weitere Anhebung um 75 Basispunkte im September einpreisen müssen.

Der Bitcoin-Kurs erreichte mit 25.000 USD am 15. August kurzzeitig ein Zweimonatshoch, ist seitdem aber in einem pessimistischen Umfeld in seine Sicherheitszone von 21.000 USD zurückgekehrt.

Ethereum hat in den letzten zwei Wochen 7 % verloren, jedoch den Großteil der Gewinne im Juli und zu Beginn dieses Monats konsolidiert. Der Kurs liegt aktuell zwischen 1.500 und 1.600 USD, während die Anleger auf das Merge-Update im September warten.

Cosmos (ATOM) verzeichnete mit einem Verlust von nur 0,2 % in 14 Tagen die stärkste Performance. Dies steht im Kontrast zu anderen Web3-Infrastrukturwerten wie Avalanche (AVAX) und Polkadot (DOT), deren Marktwert im selben Zeitraum um fast 20 % gefallen ist.

ETC Group

Die ETC Group wurde gegründet, um Anlegern regulierte Finanzprodukte für sicheren und effizienten Zugang zu den Anlagemöglichkeiten des Krypto- und Blockchain-Sektors bereitzustellen. Vereint innerhalb der ETC Group ist einer der weltweit größten elektronischen Marktmacher und ein erfahrenes Team von Finanzdienstleistungsfachleuten und Unternehmern mit Erfahrung in der Welt der digitalen Vermögenswerte und regulierten Märkte.

Als Unternehmen haben wir das weltweit erste zentral geclearte börsengehandelte Bitcoin-Wertpapier an die XETRA der Deutschen Börse notiert, dem größten ETF-Handelsplatz in Europa. Des Weiteren haben wir gemeinsam mit HANetf Europas ersten Metaverse ETF eingeführt.

Weitere Informationen sowie regelmäßige Forschungspublikationen zu digitalen Vermögenswerten finden Sie unter www.etc-group.com.

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