Perth (pte002/06.10.2021/06:05) – Australien steht wohl eine neue Welle der Film- und Fernsehpiraterie bevor. Denn anstehende Blockbuster wie „Dune“ oder „Matrix Resurrections“ werden in Down Under erst mit großer Verzögerung ins Kino kommen. Auch mit legalem Streaming sieht es dort schlecht aus. „Der größte Anreiz für Piraterie war immer schon, Dinge so früh zu bekommen wie andere“, betont Tama Leaver, Professorin für Internet Studies an der Curtin University, gegenüber „The New Daily“. Da die Filmindustrie derart auf Australien pfeift, dürften es wieder zur Piraterie-Hochburg werden.
Startschwierigkeiten
Australien ist zwar wie die USA ein englischsprachiges Land, dennoch scheint sich die Filmindustrie dort mit zeitnahen Kinostarts besonders schwer zu tun. Sechs Wochen müssen Australier beispielsweise nach dem internationalen Start auf den neuen Bond „Keine Zeit zu Sterben“ warten, fast zwei Monate auf den Marvel-Film „Venom: Let There Be Carnage“. Auch „Dune und „Matrix Resurrections“ starten erst mit wochenlanger Verspätung.
„Es ist sehr wahrscheinlich, dass wir einen bedeutenden Anstieg an Filmpiraterie in Australien erleben werden, solange es diese großen Verzögerungen gibt“, meint Leaver. Das gilt umso mehr, da manche Blockbuster in den USA gleich zum Kinostart auch auf Streaming-Plattformen kommen. „Dune“ und „Matrix Resurrections“ laufen dort auch auf HBO Max, in Australien ebenso wenig verfügbar wie ein zeitnaher Kinostart. Kommen Raubkopien der hochwertigen Streaming-Versionen im Umlauf, dürften sich die Australier also darauf stürzen.
Alte Piraterie-Hochburg
Dabei möchte man meinen, dass die Filmbranche das kommen sehen müsste. Denn schon vor Jahren galt Australien als Piraterie-Hochburg, aus dem effektiv gleichen Grund, der auch jetzt eine Pirateriewelle begünstigen dürfte: Kinostarts erfolgten mit oft gewaltiger Verzögerung, die englischsprachigen Australier haben sich auf alles an Raubkopie gestürzt, was aus den USA oder Großbritannien zu bekommen war. Eigentlich könnten legale Streaming-Angebote dem entgegenwirken – aber eben nur, wenn sie im Gegensatz zu HBO Max und vielen anderen Diensten vernünftig international verfügbar wären.
Quelle: www.pressetext.com
Bildnachweise: Pirat: Hochkonjunktur durch Spätstarts (Foto: dimitrisvetsikas1969, pixabay.com) (nach Reihenfolge im Beitrag sortiert)


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