Erstmals in der Geschichte der Bundesrepublik bekommt Deutschland eine finanzielle Belohnung für das Ausleihen von Kapital.
Die Euro-Krise hat auch ihre guten Seiten:
- Wo bisher hohe Zinsen fällig waren, hat der Staat für den Verkauf von deutschen Geldmarktpapieren mit einer 6-monatigen Laufzeit zusätzlich knapp 4 Milliarden Euro in die Staatskasse gespült.
1. Wie hat sich der Leitzins entwickelt?
Da der Leitzins unter null rutschte und erst bei minus 0,0122 Prozent zum Stehen kam, fiel die Rendite für zahlreiche Investoren erstmals negativ aus.
Statt einem sicheren Ertrag mussten sie nun eine Prämie für ihre Anleihen zahlen. Doch das schreckte die Investoren nicht ab: Verkaufen sie ihre Anleihen bei steigendem Kurs an der Börse (Sekundärmarkt), können sie immer noch Gewinne erwirtschaften.
Investoren legen ihr Geld gerne in die Hände Deutschlands, da es aufgrund der stabilen Wirtschaftslage als vergleichsweise sichere Anlage gilt.
Seit Beginn der Euro-Krise freut sich Wolfgang Schäuble, der Bundesfinanzminister Deutschlands, über das große Interesse der Anleger an der für Deutschland lukrativen neuen Einnahmequelle.
2. Neue Regeln lässt negative Renditen am Primärmarkt zu
Aufgrund von Neuerungen bei den Auktionsregeln sind nunmehr auch negative Renditen am Primärmarkt möglich.
Der mögliche Gewinn wird – statt wie bisher – durch die Angabe der gewünschten Renditen neuerdings anhand des gewünschten Kurses bestimmt.
Erreicht der Kurs 100 Prozent des Nennwertes, geht die Rendite ins Minus. So ist es möglich, dass Anleihen mit einer niedrigeren Rendite angeboten und gekauft werden.
In der Regel kaufen Investoren Geldmarktpapiere bei einem Kurs unter 100 Prozent und erhalten am Ende der Laufzeit den vollen Nennwert zurück. Die Differenz zwischen dem Einkauf und dem Verkauf ist die Rendite.
Liegt der Kurs allerdings über 100 Prozent des Nennwertes, kaufen Investoren die Geldmarktpapiere zu einem höheren Preis und verkaufen diese zu einem geringeren Wert, die Rendite liegt im Minus.
Mittlerweile hat der Bund bereits 3,9 Mrd. Euro mit den Negativrenditen erwirtschaftet – die Nachfrage steigt.
Trotz des Verlustes durch die Negativzinsen legen Investoren ihr Geld lieber in Geldmarktpapieren an, als es bei Banken zwischenzulagern.
Vor allem Unternehmen haben momentan wenig Vertrauen in das Bankensystem und fürchten, dass Banken größere Summen bei lukrativen Investitionsmöglichkeiten nicht rasch genug verfügbar machen können.
Bildnachweise: FrankHH/Shutterstock, FrankHH/Shutterstock (nach Reihenfolge im Beitrag sortiert)
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