Göttingen – Medizintechnik gilt als Zukunftsmarkt. Doch bei Sartorius brach nach Corona der Umsatz ein, Stellenabbau folgte. Gelingt der Restart? Der Dax-Konzern ist spezialisiert auf Instrumente, Materialien und Prozesslösungen für Labore und Industrie. Morgen kommen die Zahlen für das 1. Quartal.
Auf Berg- und Talfahrt befand sich zuletzt der Börsenkurs. Die im Dax gelistete Vorzugsaktie stürzte im Herbst 2023 auf unter 218 Euro – erholte sich, brach wieder ein, stieg dann kräftig. Seit dem Jahreshoch von über 380 Euro im März geht es abermals runter, auf unter 335 Euro heute Vormittag (9.40 Uhr MESZ).
Auf und ab an der Börse –Geschäft ging nach Pandemie zurück
Ein Grund wohl: Kursausschläge ziehen kurzfristige Spekulation an, was die Volatilität wiederum verstärkt. Und da plagt auch noch ein Phantomschmerz die Anleger: Denn während Corona erklomm der Kurs des Laborausstatters schwindelnde Höhen, stand kurzzeitig im Herbst 2021 über 590 Euro.
Nach dem Corona-Boom verlief das Jahr 2023 enttäuschend. Der Umsatz ging um 16,6 Prozent auf 3,4 Milliarden Euro zurück, der bereinigte Gewinn schrumpfte um 48 Prozent auf 339 Millionen Euro. Ein schwaches China-Geschäft sowie viele Kunden, die Lagerbestände abbauten, seien die Gründe.
Konzern-Prognose erwartet Erholung – welche Marge ist möglich?
Doch 2024 soll es aufwärts gehen – so zumindest die Prognose von Sartorius im Januar. Einen Umsatzanstieg im „mittleren bis oberen einstelligen Prozentbereich“ sowie eine operative Ertragsmarge leicht über 30 Prozent stellt der Konzern in Aussicht. Gibt es dafür heute Bestätigung?
Fakt ist: 2023 war die Marge auf 28,3 Prozent abgesackt, nachdem sie 2022 noch bei 33,9 Prozent gelegen hatte. Langfristig plant das Unternehmen, wieder in diesen Bereich vorzustoßen: Bis 2028 sollen die Umsätze im Mittel um 10 Prozent im Jahr wachsen, das Ziel ist eine Marge von 34 Prozent.
Zellkulturen für die Forschung – ohne tierisches Material
Wie spezialisiert das Geschäft von Sartorius ist, zeigt die jüngste Kooperation: Gemeinsam mit dem US-Start-up TheWell Bioscience will der deutsche Konzern die Herstellung von sogenannten Zellmodellen optimieren. Mit diesen Zellstrukturen können Labore etwa Arzneimittel testen.
Der Fokus liegt dabei auf Hydrogelen und Biotinten – das sind Substanzen, die 3-dimensionale Zellmodelle stabilisieren und sie bestimmten Vorgaben anpassen können. Das Besondere: Diese unterstützenden Komponenten werden ohne tierisches Material oder Tierversuche erzeugt.
Prognosen für Umsatz und Gewinn
Das Sartorius-Ergebnis pro Aktie schätzen die Prognosen im 1. Quartal 2024 besser ein als zuletzt: Rund 1,10 Euro beträgt die Schätzung von 5 Analysten laut finanzen.net. Im vorangegangenen Quartal hatte der Wert bei rund 0,13 Euro gelegen. Im 1. Quartal 2023 waren es aber rund 1,69 Euro.
Auch beim Umsatz wird ein Anstieg erwartet. Bei rund 862 Milliarden Euro liegt die Schätzung von 4 Analysten für das 1. Quartal im Schnitt, gegenüber rund 811 Milliarden Euro im Vorquartal. Aber: Rund 903 Milliarden Euro waren es im 1. Quartal 2023. Das Geschäftsjahr endet am 31. Dezember.
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