Viele Unternehmen unterschätzen die Gesundheit ihrer Mitarbeiter.
Immer mehr Unternehmen sehen sich in der Pflicht, etwas für die Gesundheit ihrer Mitarbeiter zu tun. Denn Ausfälle durch Erkrankungen wie Burn-Out, aber auch andere körperliche und seelische Erkrankungen, kosten der Wirtschaft jedes Jahr viele Milliarden Euro.
Eine gesunde Belegschaft spiegelt sich direkt im Erfolg eines Unternehmens wider. Haben Unternehmen Erkrankungen erst einmal als Kostenfaktor erkannt, können sie die Mitarbeitergesundheit gezielt fördern.
1. Probleme am Arbeitsplatz können Leistungsfähigkeit einschränken
Gesunde Mitarbeiter können die geforderten Leistungen am Arbeitsplatz vollumfänglich erbringen und sind für das Unternehmen ein entscheidender Erfolgsfaktor. Jedoch fühlen sich viele Mitarbeiter in ihrer Leistungsfähigkeit eingeschränkt und auch der Krankenstand ist in vielen Unternehmen alarmierend hoch. Das spiegelt sich in vielen Betrieben in einer verminderten Produktivität wider. Die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall kostet Unternehmen viel Geld. Es wird davon ausgegangen, dass Arbeitgeber allein im Jahre 2015 mehr als 45 Milliarden Euro für die Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall ausgeben mussten. Seit den 1990er Jahre sind diese Kosten deutlich angestiegen. Für Unternehmen stellen diese Ausgaben einen immensen Kostenfaktor dar, der nicht zu unterschätzen ist. Neben der Entgeltfortzahlung kommen für Unternehmen noch weitere Kosten hinzu, unter anderem durch arbeitsbedingte Arbeits- und Produktionsausfälle.
Eine verminderte Leistungsfähigkeit am Arbeitsplatz sowie hohe Krankenstände können verschiedene Gründe haben. Zu diesen zählen allen voran zunächst körperliche Beschwerden gefolgt von psychischen und sozialen Problemen und ebenso familiäre und andere private Belastungen. Nicht zu verachten sind allerdings die auf den Arbeitsplatz bezogenen Probleme, auf die Unternehmen einen direkten Einfluss ausüben können. Gestiegener Zeit- und Leistungsdruck, wenig Lob für erbrachte Leistungen, aber auch eine schlechte Führung der Vorgesetzten lässt den Druck und die Belastungen am Arbeitsplatz ansteigen und sorgt für vermehrte Krankschreibungen.
Viele Mitarbeiter sehen folgende Faktoren als ausschlaggebende Faktoren für vermehrte Arbeitsplatz bezogene Belastungen an:
- Konflikte am Arbeitsplatz
- Über- oder Unterforderung
- gestiegener Leistungsdruck
- mangelnde Anerkennung durch Vorgesetzte
- mangelhafte Führungsqualitäten
Ebenso kritisch wird häufig die Vereinbarkeit von Beruf und Familie angesehen. Dabei handelt es sich um ein viel diskutiertes Thema, welches jedoch häufig in der Realität zu kurz zu kommen scheint. Unflexible Arbeitszeitmodelle und Überstunden sind sicherlich entscheidende Gründe, weshalb sich Familie und Beruf häufig nicht ausreichend miteinander vereinbaren lassen und zu vermehrtem Stress beitragen.
2. Stress-Prävention kann Leistungsfähigkeit steigern und Kosten senken
Unternehmen können viel erreichen, indem sie präventiv gegen Stress und Burn-out vorgehen und die Probleme der Mitarbeiter ernst nehmen. Viele Unternehmen scheuen jedoch den Aufwand. Immerhin ist eine gut durchdachte Stress-Prävention zunächst mit Personaleinsatz und Kosten verbunden. Jedoch geht die Rechnung in den meisten Fällen auf.
Bereits eine geringe Reduzierung der Stressfaktoren am Arbeitsplatz kann dazu beitragen, die Krankenrate im Betrieb und damit einen erheblichen Kostenfaktor zu senken. Zufriedene Mitarbeiter schaffen zugleich eine angenehme Arbeitsatmosphäre und tragen zu einer verbesserten Produktivität bei.
Auf der anderen Seite verbessert sich durch zufriedene Mitarbeiter auch die Außenwirkung maßgeblich. Diese neue gewonnene Zufriedenheit der Mitarbeiter kann wiederum als Wettbewerbsvorteil genutzt werden und dazu beitragen, dass sich das Unternehmen gegenüber neuen Fachkräften attraktiver präsentieren kann. In Zeiten des Fachkräftemangels kann es sich als entscheidend erweisen, dass sich gut ausgebildete, qualifizierte Fachkräfte bewusst für ein Unternehmen entscheiden.
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