Fünf Jahre ist es her, seit Griechenland und Spanien unter den höchsten nachgewiesenen Arbeitslosenrate der Welt litten. In Spanien betrug die Erwerbslosenquote 2013 satte 26,1 Prozent.
Und das wurde leider noch getoppt und zwar von Griechenland mit 27,5 Prozent. Was allerdings noch verheerender war, ist die Jugendarbeitslosigkeit in den beiden Ländern. Betrug sie 2013 in Spanien 55,5 Prozent, waren es in Griechenland zur selben Zeit 58,3 Prozent. Von allen vorhandenen Daten weltweit sind dies die schlechtesten Quoten, die jemals gemessen wurden in der Neuzeit.
Ekkehard Ernst, Chef der ILO-Prognoseabteilung seit 2008 orakelte schon 2012, dass die Arbeitslosigkeit in den Euro-Südländern in den nächsten Jahren nur sehr langsam sinken werde. Und er behielt leider Recht.
1. Die Eurokrise
Schuld war die Eurokrise sagen die einen. Damit ist ist die Krise der europäischen Währungsunion 2010-2013 gemeint, die nicht nur eine Krise kennzeichnet, sondern gleich drei, nämlich eine Bankenkrise, eine Staatsschuldenkrise und eine Wirtschaftskrise. Betroffen waren mehr oder minder alle Länder in der EU. Besonders betroffen waren Griechenland, Irland, Italien, Portugal und Spanien. In Spanien und Irland platzte eine Immobilienblase, in Portugal war es der Anstieg der Auslandsverschuldung von nahe 0 im Jahr 1995 auf 167 Mrd. Euro im Jahr 2007. In Griechenland kam es zu einer Staatsschuldenkrise und in Italien kam es zu einer Rezession und zu einer steigenden Staatsverschuldungsquote.
2. Jugendarbeitslosigkeit
Noch schlimmer als die Arbeitslosenquote der Erwachsenen ist die der Jugend in den südlichen Ländern. Spanien und Griechenland wurden besonders hart von der Weltwirtschaftskrise getroffen, was in der zeitlichen Verzögerung dazu führte, dass die Jugendlichen wesentlich härter davon betroffen waren. Wenn die Staatsverschuldung auf 100 Prozent des Bruttoinlandsproduktes steigt und die inländische Nachfrage zusammenbricht, will in einer Art Reflex auch keiner mehr ausbilden. Hinzu kommt die schwache Wirtschaftsstruktur der betroffenen Länder. So ist etwa die Hälfte der spanischen Betriebe Ein-Mann-Firmen, die wollen und können nicht ohne weiteres ausbilden.
3. ILO
Die ILO (Internationale Arbeitsorganisation) ist eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen und existiert seit 100 Jahren. Sie hat 187 Mitgliedstaaten und ihr Sitz ist in Genf, von wo aus sie sich für die Förderung sozialer Gerechtigkeit stark macht und sich für international anerkannte Menschen- und Arbeitsrechte einsetzt. Außerdem verfolgt sie ihren Gründungsauftrag, dass soziale Gerechtigkeit für einen universellen und dauerhaften Frieden unerlässlich ist. Die ILO erfasst die Arbeitstätigen-Quoten ihre Mitgliedsländer und führt Umfragen vor Ort durch, wodurch die erhobenen Daten international vergleichbar gemacht werden.
Bildnachweise: Snapwire Snaps/Pixabay.com (nach Reihenfolge im Beitrag sortiert)
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