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EZB Leitzins heute: Entscheid über Zinsen im Euroraum und Prognose 2024

Zinswende: Europäische Zentralbank senkt die Leitzinsen um 0,25 Prozent / EZB koppelt sich von US-Notenbank Fed ab / Wie geht es 2024 weiter?

Euro-Skulptur in Frankfurt am Main (Foto: Freepik, zurijeta) - EZB Leitzins heute: Entscheid über Zinsen im Euroraum und Prognose 2024

Euro-Skulptur in Frankfurt am Main (Foto: Freepik, zurijeta)

Frankfurt am Main – Heute haben die Entscheider der Europäischen Zentralbank um Präsidentin Christine Lagarde erstmals seit 2019 die Leitzinsen gesenkt. Der EZB-Rat hat entschieden, die Euro-Leitzinsen um 25 Basispunkte herabzusetzen. Märkte und Experten hatten mit diesem Schritt gerechnet.

„Auf Grundlage einer aktualisierten Beurteilung der Inflationsaussichten, der Dynamik der zugrunde liegenden Inflation und der Stärke der geldpolitischen Transmission ist es nun angemessen, den Grad der geldpolitischen Straffung zu reduzieren“, heißt es in der heutigen Erklärung der Euro-Währungshüter.

Damit steht der für Sparer wichtige Einlagensatz nun bei 3,75 Prozent. Der Hauptrefinanzierungssatz, zu dem Banken Kredite bei der EZB erhalten, beträgt 4,25 Prozent, und der Spitzenrefinanzierungssatz, die Obergrenze für EZB-Kredite, liegt bei 4,5 Prozent.

Inflation im Mai gestiegen – Inflationsrisiken bleiben

Die Inflationsaussichten hat die EZB nach oben korrigiert: Die Ökonomen erwarten nun eine Gesamtinflation von durchschnittlich 2,5 Prozent für 2024, 2,2 Prozent für 2025 und 1,9 Prozent für 2026.

Vom Inflationsschub im Mai hat sich die EZB nicht beeindrucken lassen: Um 0,2 auf 2,6 Prozent ist die Jahresrate geklettert, die Kerninflation ohne Energie und Lebensmittel stieg um 0,2 auf 2,9 Prozent. Auch einmalige Faktoren wie das im Mai 2023 gestartete Deutschlandticket haben dazu beigetragen.

Beobachter sehen allerhand Risiken bei einer zu frühen Zinssenkung, etwa die zähe Inflation im Dienstleistungssektor und den robusten Euro-Arbeitsmarkt. Auch die starken Lohnzuwächse speziell in der größten Volkswirtschaft Deutschland könnten die Teuerung in Europa von Neuem anheizen.

Euroraum hängt die USA ab – EZB ist „nicht von Fed abhängig“

Mit dem heutigen Zinsschritt koppelt sich die EZB ein Stück weit von der US-Notenbank Federal Reserve ab, der sie in diesem Zyklus bislang gefolgt ist. Doch USA und Euroraum sind ökonomisch nicht mehr im Gleichtakt. Die US-Konjunktur boomte lange, der Preisauftrieb schafft es seit Juni 2023 nicht unter die 3-Prozent-Marke.

Die Europäische Zentralbank sei nicht von der Fed abhängig, sondern von den Daten, machte EZB-Präsidentin Christine Lagarde im Vorfeld der heutigen Entscheidung deutlich. Bereits 2015 bis 2018 gestaltete sich die Geldpolitik unterschiedlich. Eine starke Schere würde freilich den Euro gegenüber dem US-Dollar schwächen.

Erfolgreich Teuerung bekämpft – Prognose Leitzinsen 2024

Dass die galoppierende Inflation zurückgegangen ist – von 10,6 Prozent im Oktober 2022 bis auf 2,4 Prozent im April – werten Experten als Erfolg der EZB-Politik: 10-mal haben die Euro-Währungshüter zwischen Juli 2022 und September 2023 die Leitzinsen angehoben – teilweise mit XXL-Schritten.

Wie die EZB ihre Zinspolitik in der zweiten Jahreshälfte fortsetzt – das ist derzeit die Jackpot-Frage. Vor dem heutigen Zinsschritt haben eine Mehrheit der von Reuters befragten Experten mit insgesamt 3 Schritten im Jahr 2024 gerechnet. Die Märkte hingegen hatten nur 2 Zinssenkungen 2024 komplett eingepreist.

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Aktualisiert nach Bekanntgabe der Zinsentscheidung am 6. Juni 2024 um 14.35 Uhr (MESZ)

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