„PD“ hat Einfluss auf Organisationen in China

Peking (pte018/05.08.2022/11:30) – In einem demokratischen System spielen die Medien eine bedeutende Rolle bei der Formung von Organisationen im Bereich Politik und Verwaltung. Entscheidungen können deutlich durch die Präferenzen und Agenden der Medien beeinflusst werden. In ähnlicher Weise bestimmt die Fähigkeit von Organisationen eine mediale Aufmerksamkeit, ihre Legitimität und ihr Überleben. Laut einer Studie von Carpenter teilt sich die Reputation einer Organisation in vier Bereiche auf: ausführend, technisch, moralisch und prozessual. Wenige Studien haben jedoch bisher untersucht, wie diese Bereiche von den Medien beeinflusst werden und wie das wiederum das Überleben oder die Auflösung der Organisation beeinflusst.

Effekt auf staatliche Stellen

Eine Forschergruppe unter der Leitung von Liang Ma der Renmin University of China http://ruc.edu.cn/en hat sich entschieden, diese Fragen in Bezug auf China zu untersuchen. Die Wissenschaftler haben Verfahren des maschinellen Lernens genutzt, um 495.384 entsprechende Artikel zu klassifizieren, die zwischen 1949 und 2019 in „People’s Daily“ („PD“) http://en.people.cn , der offiziellen Zeitung des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Chinas, erschienen waren. Ziel war es, sie in Hinblick auf die vier oben genannten Bereiche zu untersuchen.

Indem ein Medium wie PD ausgewählt wird, das selten negative Nachrichten in Bezug auf staatliche Stellen veröffentlicht, stellt sich die Frage, ob PD als genaues und zuverlässiges Mittel zur Feststellung der Reputation der Behörde angesehen werden kann. Die Forscher liefern zwei Gründe, um diese Bedenken einzuschränken. Erstens hätten Studien gezeigt, dass die Berichterstattung trotz ihres Tones und ihrer Stimmungslage für das Überleben der Behörde von entscheidender Bedeutung ist. Zweitens helfe eine neutrale Kommunikation auch dabei, andere Reputationsdimensionen zu ermöglichen. Da unterschiedliche Reputationsdimensionen auch ein unterschiedliches Publikum ansprechen können.

Ereigniszeitanalysen durchgeführt

Die Forscher haben Ereigniszeitanalysen zu den Zeitungsmeldungen durchgeführt und fanden heraus, dass die Berichterstattung das Risiko der Auflösung der Behörde verringerte. Berichterstattung war wichtig für das Überleben von Verwaltungsbehörden, da die Studie gezeigt hat, dass die Gesamtzahl der Medienberichte die Wahrscheinlichkeit einer Schließung negativ beeinflusste. Dieses Ergebnis war jedoch nicht in allen Bereichen konstant. Das Team hat auch entdeckt, dass nur der prozessorale Bereich das Risiko einer Auflösung nachhaltig verringerte. Während die ausführende und moralische Dimension deutlich und negativ mit der Auflösung in einem bestimmten Zeitraum in Zusammenhang standen.

Der technische Bereich wiederum verbesserte die Wahrscheinlichkeit des Überlebens, während groß angelegte Umstrukturierungen nur in einem geringen Ausmaß Folgen hatten. Laut Ma handelt es sich bei dieser Studie um die erste empirische Forschung, die die sich verändernden Dynamiken des Reputations-Managements von zentralen Behörden in China untersucht hat. Die Forschungsergebnisse wurden im „Journal of Public Administration Research and Theory“ veröffentlicht.

Quelle: www.pressetext.com