Beyond Bahlsen: Eine Keks-Erbin sucht sich selbst

Schale mit Keksen, Symbolbild (freepik, azerbaijan_stockers)

Hamburg – „Das ist alles, was ich je geliebt habe!“ Erbin Verena Bahlsen hat sich aus dem Tagesgeschäft des Keks-Konzerns zurückgezogen. Auf der Plattform LinkedIn erklärt sie ihren Schritt in emotionalen Worten, auf Englisch. Sie schreibt über ihre Scham, darüber wo sie überfordert war – und gibt Einblick in ihre Pläne.

Die 29-Jährige berichtet im Rückblick etwa von einer Panikattacke in einem Weizenfeld und bekennt: „Ich habe in vielen Meetings geweint.“ Manchmal sei sie auch „kalt und hart“ gewesen.

Geschichten erzählen

Peinlich sei ihr, dass andere sie in „Momenten der Angst, der Überforderung oder der Unsicherheit gesehen haben“. Doch diese Momente hätten ihrer Beziehung zu Mitarbeitern eine besondere Tiefe verliehen, schreibt sie weiter. Und spricht allen Weggefährten ihren Dank aus.

Und jetzt? Verena Bahlsen gibt an, nun etwas darüber lernen zu wollen, „wie Menschen Geschichten erzählen und sich gegenseitig inspirieren“.

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Marken aufbauen

Eine Geschichte über sich selbst hat sie damit bereits kreiert: Die Story einer radikalen Lösung und Neuerfindung: „Mein Identitätsgefühl ist so eng mit Bahlsen, mit meinem Erbe und mit diesen Marken verwoben. Ich bin also neugierig (und nervös), wer ich darüber hinaus sein werde.“

Konkret möchte Verena Bahlsen zum Beispiel lernen, wie man schreibt, „und zwar richtig“. Sie will ein Praktikum beim Film machen und freiberuflich „am Aufbau von Marken arbeiten“.

Die junge Miterbin des Traditionsunternehmens hatte vor einigen Jahren durch umstrittene Äußerungen zur NS-Vergangenheit von Bahlsen für Aufsehen gesorgt.