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10 Jahre Lehman-Pleite: Was Privatanleger daraus lernen können

Lehman Brothers meldete 2008 Insolvenz an (Bild: Pixabay)

Über 10 Jahre ist es mittlerweile her, dass die „altehrwürdige“ Bank Lehman Brothers Insolvenz anmelden musste. Warum musste sie bankrottgehen? Nun, darüber wurden bereits unzählige Bücher geschrieben und sogar Filme gedreht. War Lehman Brothers eine schlechte Bank? Nein, das lässt sich so nicht sagen. Dort arbeiteten einige sehr begabte Händler und Analysten. Dort waren die Top-Leute der Branche vertreten. Allerdings betraf das nicht alle Mitarbeiter. Dieser Artikel soll jedoch keine „Aufarbeitung“ der Lehman-Krise sein. Die genauen Hintergründe kennen wohl sowieso nur die direkt Beteiligten. Vielmehr behandelt dieser Artikel Lehren, die der private Anleger aus dieser – und auch aus anderen – Krisen ziehen kann.

1. Kurzer Exkurs: Warum ging Lehman Brothers bankrott?

In den USA wurden Immobilienkredite an Personen vergeben, die sich das hätten eigentlich nicht leisten können. Es war bzw. ist üblich, dass viele Immobilienkredite in einer Art Paket geschnürt werden. Der Gedanke dahinter ist, dass durch die Bündelung das Risiko eines Zahlungsausfalls geringer ist. Schließlich investiert man ja in eine Vielzahl an Immobilienkrediten. Zusätzlich sind diese ja auch mit der zu finanzierenden Immobilie besichert. Um die Sicherheit solcher Pakete noch weiter zu erhöhen, wurden noch einige als sicher geltende Wertpapiere wie Staatsanleihen hinzugenommen. Ratingagenturen wie Moody’s oder Fitch bewerteten diese Pakete. Durch das Rating war es möglich, die „Investmentpakete“ an institutionelle Anleger weiterzuverkaufen.
Lehman Brothers kaufte die Kredite auf, bündelte sie und verkaufte sie weiter. Unter den Abnehmern waren Pensionsfonds oder auch diverse deutsche Landesbanken. Im Laufe der Zeit wurde das Volumen jedoch so groß, dass Lehman Brothers diese Pakete gar nicht mehr verkaufen konnte. Hinzu kam, dass Lehman das Ganze auch noch gehebelt handelte. Es standen eine Unmenge an Krediten in den Büchern der Bank. Das alles an sich wäre ja kein Problem. Problematisch war dann, als die ersten Kredite ausfielen und eine Art Lawine über das Geldinstitut hereinbrach. Letzten Endes waren die Kredite dann de facto nichts mehr wert und das Unternehmen musste Insolvenz anmelden. Natürlich handelt es sich hier nur um eine sehr stark vereinfachte Darstellung.

2. Hat die Politik versagt?

„Too big to fail“ – Zu groß um fallengelassen zu werden. Kurz nach der Finanzkrise waren die Stimmen laut, die meinten, dass es niemals wieder eine Bank geben darf, die zu groß ist, um fallengelassen zu werden. Systemrelevante Banken nennen Experten das. Auch die Politik war sich offiziell einig, dass es so etwas nie wieder geben darf. Viele meinen, die Politik hat hier jedoch versagt. Doch ist das so?
Nun, wir wissen es auch nicht. Fakt ist, dass die Entwicklung nicht in die Richtung ging „Nie mehr too big to fail“, sondern in die entgegengesetzte Richtung. Doch heißt das, dass sich die Politik von der Finanzindustrie vereinnahmen lässt? Es gibt durchaus prominente Experten, die der Meinung sind, dass diese Entwicklung ganz bewusst so von der Politik gesteuert ist. Denn es gibt nun weniger Banken als zuvor. Zwar sind diese größer, aber die Anzahl ist deutlich geschrumpft. Und die Tendenz geht weiter in diese Richtung. Der Vorteil von einigen wenigen Instituten, die die gesamte Finanzindustrie bündeln, ist, dass sie leichter zu kontrollieren sind. Die Politik muss nun nur noch einige wenige Institute kontrollieren. Das macht es viel leichter, Gesetze, Vorschriften und diverse Regelungen umzusetzen. Wir wollen dieses Thema an dieser Stelle nicht weiter vertiefen. Doch es lohnt sich, abseits der ausgetretenen Pfade auch mal über diesen Gedanken nachzudenken.

3. Wird es die Finanzkrise nochmal geben?

Wahrscheinlich wird es die Finanzkrise in der Form nicht noch einmal geben. Aus dem Blickwinkel heraus hat man durchaus etwas gelernt. Das heißt jedoch nicht, dass es gar keine Krisen mehr geben wird. Es gibt bestimmt wieder eine Krise. Natürlich weiß niemand wann und was der eigentliche Auslöser dabei ist. Doch es gab immer Krisen und es wird sie auch in Zukunft geben. Und genau an diesem Punkt können private Anleger etwas lernen.

4. Die Chance in der Krise nutzen

Uns ist auch bewusst: Hinterher weiß man es immer besser. Genauso wie die besten Spieler und Trainer alle auf der Tribüne sitzen. Auch wir maßen uns nicht an, andere zu belehren oder zu meinen, es besser zu wissen. Auch wir wissen nicht genau, wie man eine Krise vermeiden oder bekämpfen sollte. Was wir jedoch können, ist aus den Krisen, wie der Lehman-Krise, eine Lehre zu ziehen, vor allem als Privatanleger. Es in die Tat umzusetzen ist dann – zugegebenermaßen – nochmal eine andere Sache.
Der tiefgreifende Auslöser einer Krise ist immer die Gier. Die Gier nach Geld und Macht. Da es immer Gier geben wird, wird es auch immer Krisen geben. Und in der Krise ist die Stunde des besonnen Anlegers gekommen. André Kostolany beschreibt diesen Typus Mensch als die „Hartgesottenen“. Die Hartgesottenen übernehmen die Papiere von den „Zittrigen“. In crashartigen Marktphasen werden pauschal alle Unternehmen nach unten geprügelt. Auch großartige Unternehmen, die gar keine Probleme haben. McDonald‘s zum Beispiel konnte in der Finanzkrise seinen Umsatz steigern. Gleichzeitig wurde die Aktie vom Markt abgestraft, wenn auch nicht so stark wie andere Werte.

Das sind die Momente, in denen Vermögen gemacht werden. Mitten im Crash zuzuschlagen und Aktien großartiger Unternehmen zu kaufen. Diese Gunst der Stunde nutzen, das ist die Lehre, die private Anleger daraus ziehen können.

4.1. Viel einfacher gesagt als getan

Da gibt es aber ein Problem: Das Ganze ist viel einfacher gesagt als getan. In der Theorie wissen das die meisten Anleger. Doch das in die Praxis umzusetzen ist sehr, sehr schwierig. Warum? Weil man sich gegen die „Weltuntergangsstimmung“ mental wehren muss. Überall liest und hört man, dass es dieses Mal anders sein wird. So, als gäbe es kein Morgen. Doch das stimmt nicht. Es geht immer weiter. Die Welt geht nicht unter. Auch nach der Finanzkrise ging sie weiter und die Kurse stehen heute deutlich über den damaligen Hochs. Und wenn es doch zum Weltuntergang kommt, dann macht es auch nichts aus, ob das Geld in Aktien steckt oder auf dem Konto liegt.

4.2. Und wenn keine Krise kommt?

Der eine oder andere Anleger wünscht sich sogar mal eine Krise, da er in dieser Zeit gute Unternehmen günstig kaufen kann. Nun kommt aber ein Crash ja nicht „auf Bestellung“. Seit dem Tief im Jahr 2009 hält der Bullenmarkt an. Da hätte man bis jetzt fast 10 Jahre auf den nächsten Crash gewartet und wäre nicht investiert gewesen. Auch in diesen Marktphasen können Anleger Gewinne machen.
Aktien großartiger Unternehmen zu kaufen ist nie ein Fehler. Auch nicht, wenn die Kurse am Hoch stehen. Empfehlenswert ist es zum Beispiel, das Kapital nicht auf einmal zu investieren, sondern in mehreren Tranchen, abhängig von der Investitionsgröße. Auch ein Sparplan in Aktien ist eine sinnvolle Möglichkeit, um „das Auf und Ab“ der Börsenmärkte entspannt zu umgehen. Wir werden diese Themen auf dem Portal sicherlich noch in anderen Beiträgen vertiefter aufgreifen.

5. Fazit: 10 Jahre Lehman-Pleite und nichts gelernt? Es liegt an jedem selbst

Es liegt an jedem selbst, was er aus solchen Krisen und Crashs lernt. Man kann auch nichts lernen. Es gibt durchaus viele Anleger, die einfach die gleichen Fehler immer und immer wieder machen – trotz besseren Wissens. Der smarte Anleger investiert vorausschauend. Ihn interessieren die Tageskurse nur sekundär. Er versucht großartige Unternehmen zu finden, in die er investieren kann.  Egal wie der Kurs steht, investiert er dann einen Teil seines Vermögens in Aktien dieser Firma. Kommt es dann zu einer Krise, kauft er besonnen nach. Der Investor hat manchmal gar nicht vor, diese Aktien jemals wieder zu verkaufen. Krisen sind für ihn Chancen und keine verpassten Gelegenheiten.

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