Industrie

Britische Produktion sinkt im Rekordtempo

Umfrage der Confederation of British Industry: Alles deutet auf eine Rezession im Winter hin

Blick über Themse auf Big Ben in London mit Union-Jack-Regenschirm

Blick über Themse auf Big Ben in London mit Union-Jack-Regenschirm (freepik, jcstudio)

London – Die Produktion des verarbeitenden Gewerbes in Großbritannien sinkt derzeit so schnell wie seit Beginn der Pandemie nicht mehr. Das zeigt eine Umfrage der Confederation of British Industry  (CBI) unter 220 Unternehmen. Betroffen sind vor allem Hersteller von Nahrungsmitteln, Getränken, Tabakwaren, Papier und der Maschinenbau, insgesamt elf von 17 Unternehmensbereichen. Damit verstärkten sich die Anzeichen, dass das Vereinigte Königreich in diesem Winter in eine Rezession rutscht.

Preise steigen weiter

Die Auftragsbücher sind nicht so voll wie üblich, und die Lagerbestände sind unzureichend, sagen Wirtschaftsführer. Sie warnen, dass die Preise ihrer Waren und Dienstleistungen in den nächsten drei Monaten weiter steigen werden. Das Tempo wird sich jedoch nach den Rekordhochs verlangsamen. Die Inflation fiel von 11,1 Prozent im Oktober, einem 41-Jahres-Hoch, auf 10,7 Prozent im November – unter anderem, weil sich der Preisanstieg von Benzin und Diesel verlangsamt hat.

Separate Untersuchungen der globalen Berufsorganisation S&P Global/CIPS im britischen Easton on the Hill zeigen, dass Unternehmen im vergangenen Monat weniger produzierten, weniger exportierten, weniger Menschen beschäftigten und die Zahl der Einstellungen insgesamt zurückging.

Problem Energiepreise

„Die korrosive Wirkung einer höheren Inflation und sinkender Nachfrage wird immer deutlicher, da die Produktionsleistung im vergangenen Quartal so schnell wie seit zwei Jahren nicht mehr geschrumpft ist“, sagt Anna Leach, stellvertretende Chefökonomin des CBI. „Während der globale Preisdruck in den letzten Monaten nachgelassen hat, wird die Kosten- und Preisinflation in naher Zukunft wahrscheinlich sehr hoch bleiben, wobei steigende Energierechnungen ein Hauptproblem der Hersteller sein werden.“

„Die Aussichten für das nächste Jahr bleiben düster“, warnt auch Gabriella Dickens, Senior UK Economist bei Pantheon Macroeconomics, einem Beratungsunternehmen für Wirtschaftsforschung. „Die Nachfrage nach Industriegütern wird 2023 wahrscheinlich erneut beeinträchtigt, da die Realeinkommen durch die Verwässerung der staatlichen Unterstützung für Energierechnungen und höhere Arbeitslosigkeit gedrückt werden, und die Unternehmen gezwungen sind, die Kosten zu konsolidieren.“

 

Quelle: www.pressetext.com
(pte005/21.12.2022/06:15)

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