Montréal (pte018/29.11.2021/10:30) – Die im Blut befindliche Menge des genetischen Materials – die virale RNA – ist ein zuverlässiger Indikator zur Vorhersage der Sterbewahrscheinlichkeit in Bezug auf COVID-19. Zu dem Ergebnis kommt eine Studie unter der Leitung von Daniel Kaufmann von der Université deMontréal http://shorturl.at/gstAN . Die Studie wurde am CHUM durchgeführt.
60 Tage lang begleitet
Laut Kaufmann haben die Forscher bestimmt, welche Biomarker innerhalb von 60 Tagen nach dem Einsetzen der Symptome Prädiktoren einer Sterblichkeit sind. „Dank unseren Daten haben wir ein statistisches Modell erfolgreich entwickelt und validiert, das auf einem Biomarker im Blut basiert“, so Kaufmann. Das Team hat Blutproben von 279 Patienten während ihres Krankenhausaufenthalts aufgrund von COVID-19 untersucht. Dabei wurde die ganze Bandbreite der Schwere der Erkrankung von leicht bis kritisch abgedeckt.
Gemessen wurden die Mengen von Entzündungsproteinen in Hinblick auf Auffälligkeiten. Gleichzeitig hat das Team um Forscher Nicolas Chomont die Menge der viralen RNA sowie die Werte der Antikörper analysiert, die auf das Virus abzielen. Proben wurden elf Tage nach dem Auftreten der Symptome gesammelt. Die Patienten wurden mindestens 60 Tage danach weiter begleitet. Ziel war es, die Hypothese zu überprüfen, dass immunologische Indikatoren mit einer gesteigerten Sterblichkeit in Verbindung stehen.
„Bei all den Biomarkern, die wir untersucht haben, haben wir gezeigt, dass die Menge der viralen RNA im Blut in einer direkten Verbindung mit der Sterblichkeit stand und nach einer Anpassung in Hinblick auf das Alter und das Geschlecht des Patienten die beste prädiktive Reaktion lieferte“, so die zweite Studienautorin Elsa Brunet-Ratnasingham. Ihr zufolge verbesserte das Hinzufügen weiterer Biomarker die Qualität der Vorhersagen nicht.
Vorhersagemodell präzise
Um die Wirksamkeit zu bestätigen, haben die Forscher das Modell an zwei unabhängigen Kohorten vom Montreal’s Jewish General Hospital und des CHUM überprüft. Die erste wurde während der ersten Welle der Pandemie rekrutiert, die zweite während der zweiten und dritten Welle. Es machte keinen Unterschied, in welchem Krankenhaus die Patienten behandelt wurden oder in welcher Periode der Pandemie. In allen Fällen funktionierte das Vorhersagemodell. Jetzt wollen es die Forscher in der Praxis zur Anwendung bringen.
Trotz Fortschritten im Management von COVID-19, ist es für Mediziner schwierig, die Patienten mit dem höchsten Sterberisiko zu identifizieren und ihnen so andere Behandlungsansätze anzubieten. Mehrere Biomarker wurden bereits in anderen Studien identifiziert. Eine Überfülle an Parametern ist jedoch laut den Forscher in einem klinischen Umfeld nicht möglich und schränkt zudem die Fähigkeit des raschen Treffens von Entscheidungen ein.
Quelle: www.pressetext.com
Bildnachweise: Behandlung: Statistikmodell dient als Prädiktor (Foto: pixabay.com, Thomas G.) (nach Reihenfolge im Beitrag sortiert)
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