Disney Quartalszahlen: Bob Igers Comeback und Streaming Wars – Überblick und Prognose

Burbank – berührende Geschichten für Jung und Alt – das ist seit fast 100 Jahren der Markenkern von Disney. Ob die Rückkehr des Altmeisters Bob Iger auf den Chefposten zur Erfolgsstory für den angeschlagenen Unterhaltungskonzern wird? Heute nach US-Börsenschluss legt Disney Quartalszahlen vor – die ersten, die Iger seit seiner Rückkehr im November voll verantwortet.

Langzeit-CEO Bob Iger hat Disney geprägt. In seiner ersten Amtsperiode von 2005 bis 2020 integrierte er Hollywood-Perlen wie Pixar, Marvel, Lucasfilm und 21st Century Fox in den Disney-Konzern und stieg ins Streaming-Geschäft ein. Gleichwohl ist die Rückholaktion nicht ohne Risiko.

 

Strukturwandel für Kreativität und Wachstum

Die Rentabilität steigern – das ist für Iger ein Hauptanliegen. Einen Strukturwandel hat der Konzern im Februar eingeleitet. Nun gibt es 3 Sparten, die finanziell, operativ und kreativ eigenverantwortlich handeln sollen: Disney Entertainment, ESPN (Sport TV) und Disney Parks, Experiences and Products.

Kreative Energien freisetzen sollen die neuen Strukturen. „Seit fast 100 Jahren sind Storytelling und Kreativität die Triebfedern von The Walt Disney Company“, betont der CEO. Er wolle Kreativität wieder ins Zentrum rücken und das Unternehmen für eine „neue Ära des Wachstums“ positionieren.

Senkt der neue CEO die Streaming-Verluste?

Ganz wichtig: das Streaming-Geschäft. Iger will es bis 2024 rentabel machen. In diesem Quartal könnte der Umsatz laut Investopedia um 15,8 Prozent im Vorjahresvergleich wachsen, die Abonnentenzahl des wichtigsten Kanals Disney+ um 1,2 Millionen auf 163 Millionen zulegen.

Branchenprimus Netflix kommt zwar auf 231 Millionen Abos. Aber bei Disney+ würde es nach einem Schwund von 2,4 Millionen im Dezember 2022 zumindest wieder aufwärts gehen. Analysten erwarten, dass die Streaming-Verluste im Berichtsquartal von 1,1 Milliarden auf 850 Millionen US-Dollar sinken.

Parks wieder gut ausgelastet, Filme schwächeln

Nach Corona durchgestartet sind die Disney-Parks: Dort konnten die Einnahmen im Quartal von Oktober bis Dezember auf über 3 Milliarden US-Dollar gesteigert werden. Und Marktbeobachter sind optimistisch, dass der gesamte Bereich Parks, Erlebnisse und Produkte weiterhin gut ausgelastet ist.

Wie läuft es beim Film? „Avatar: The Way of Water“ ist zwar mittlerweile dritterfolgreichster Kinostreifen aller Zeiten, mancher hatte aber noch etwas mehr erwartet. Aktuell im Rennen ist „Guardians of the Galaxy Vol. 3″, dessen US-Kinostart mit 114 Millionen Dollar aber eher mau ausfiel.

Gewinn und Umsatz: Schätzungen der Analysten

Der Disney-Gewinn pro Aktie wird im Quartal von Januar bis März 2023 wohl etwas schrumpfen: Bei rund 0,93 US-Dollar liegt die mittlere Prognose von 24 Analysten laut finanzen.net. Im Vorquartal konnte Disney noch mit 0,99 US-Dollar aufwarten, 1,08 US-Dollar waren es im Vorjahresquartal.

Auch die Umsätze treten auf der Stelle – rund 21,80 Milliarden US-Dollar schätzen die Analysten im Schnitt für das Quartal von Januar bis März 2023. Das ist weniger als im Vorquartal (23,51 Milliarden US-Dollar), aber etwas mehr als im Vorjahresquartal (20,27 Milliarden). Das Disney-Geschäftsjahr endet am 30. September.

 

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